WAZ: Afghanistan ist der Sündenfall
- Kommentar von Frank Preuß zu Abschiebungen
Geschrieben am 15-12-2016 |
Essen (ots) - Flugzeuge mit Flüchtlingen heben nach Afghanistan
ab. Mindestens 12.000 Menschen sollen von deutschem Boden in das
zusammenbrechende Bürgerkriegsland zurückgeschafft werden. Ein Land,
in dem der Terror der Taliban heftiger denn je seine blutigen Spuren
hinterlässt, ein Land, in dem es nicht einmal der Bundeswehr gelingt,
deutsche Einrichtungen vor Angriffen wirksam zu schützen. Ein
sicheres Herkunftsland, wenigstens hier und da, wie der
Bundesinnenminister findet? Ein schrecklicher Witz. Jeder weiß es
besser.
Abschiebung? Ja, bitte - aber nach Afghanistan? In ein Land
abzuschieben, in dem Gefahr für Leib und Leben droht, widerspricht
der Genfer Flüchtlingskonvention. Bedeutet die Verabredung auf humane
Grundprinzipien nichts mehr? Es ist der deutsche Sündenfall. Der
sichtbare Abschied von einer Willkommenskultur, die, zugegeben, den
Blick auf zwangsläufige Verwerfungen für eine Weile zu stark getrübt
haben mag.
Nun wird diese Kultur Stück für Stück abgebaut. Ein
Weihnachtspräsent für jene, die pauschal die deutsche Sicherheit in
Gefahr sehen, weil Flüchtlinge hier auch Straftaten begehen. Addiert
man Einzelfälle, entsteht in der Summe schnell der Eindruck, es seien
keine Einzelfälle. Das macht etwas mit dem Mitgefühl der Bevölkerung.
Für die Regelbrecher, die unsere Gastfreundschaft missbrauchen,
sollen alle anderen mithaften. Die Parteien sind nervös, die Angst
vor der AfD ist groß, wichtige Wahlen rücken näher. Eine unselige
Mischung.
Man löse die Probleme nicht, indem man mehr Staaten zu sicheren
Herkunftsländern erkläre, beharrte Hannelore Kraft mit Recht unlängst
bei Maybrit Illner. Aber NRW hat den Flieger nach Afghanistan mit
bestückt. Dass die erschreckend glattpolierten Grünen nun endlich mal
wieder Kante zeigen und aufbegehren, ist ein winziger Trost in dieser
fürchterlichen Geschichte.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
604884
weitere Artikel:
- Das Erste, Freitag, 16. Dezember 2016, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Thomas Oppermann,
SPD-Fraktionsvorsitzender, Thema: Doppelpass
8.05 Uhr, Renate Künast, Vorsitz Ausschuss für Recht und
Verbraucherschutz Bündnis90/Die Grünen, Thema: Gift im Fisch
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Annette Metzinger, Tel. 0221-220-7120
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62
Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell mehr...
- Lausitzer Rundschau: Die letzte Rechnung kommt noch
Zum Bundestagsbeschluss über die Altlasten der Atomenergie Cottbus (ots) - Dass da nicht nur Atomkraftgegner die Faust in der
Tasche ballen, ist verständlich. Die Energiekonzerne haben 50 Jahre
lang enorm an der Kernenergie verdient, nach unterschiedlichen
Schätzungen 120 Milliarden Euro und mehr. Und nun, da es um ihre
dreckige Hinterlassenschaft geht, stehlen sie sich mit lächerlichen
23 Milliarden Euro aus der Verantwortung. Nicht wenige empfinden die
jetzt vom Bundestag beschlossene Regelung der Kostenverteilung für
Rückbau und Endlagerung der Atomanlagen als einen Ablasshandel. Alle mehr...
- neues deutschland: Leiterin des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit: Meinungsvielfalt in den Medien der EU-Staaten ist in Gefahr Berlin (ots) - Das Europäische Zentrum für Presse- und
Medienfreiheit (ECPMF) sieht die Meinungsvielfalt in den Medien der
EU-Staaten in Gefahr. "In Deutschland wie in Europa sinkt die Anzahl
an verschiedenen Perspektiven", sagte Jane Whyatt, die Leiterin des
ECPMF gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Freitagausgabe). "Oft haben verschiedene Medien und
Formate mittlerweile die selben großen Unternehmen als Besitzer",
führte sie weiter aus. Auch das Fehlen von
Whistleblower-Schutzstrukturen stelle mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zur Debatte um den Armutsbericht Halle (ots) - Anliegen betuchter Bevölkerungskreise werden mit
größerer Wahrscheinlichkeit von der Politik umgesetzt als Forderungen
ärmerer Bevölkerungsschichten. Das ist in der Tat kein Geheimnis.
Eine Aussage, die diese Binse unterstreicht, stünde dem Bericht daher
durchaus gut an. Zumal der Zusammenhang zwischen Wirtschaftskraft und
politischem Einfluss auf ausdrücklichen Wunsch der Bundesregierung
erstmals im Bericht thematisiert werden sollte. Dass diese Passagen
nun geschönt oder gestrichen werden, ist unaufrichtig und schlicht mehr...
- NOZ: NOZ: Grüne: Sanktionsmöglichkeiten gegen Telekommunikationsanbieter ausweiten Osnabrück (ots) - Grüne: Sanktionsmöglichkeiten gegen
Telekommunikationsanbieter ausweiten
Verbraucherpolitische Sprecherin: Unternehmen lassen Kunden bei
Anbieterwechsel im Regen stehen
Osnabrück. Der Telefonanbieterwechsel ist nach Ansicht der Grünen
nach wie vor ein Hauptproblem auf dem Telekommunikationsmarkt. In
einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrück Zeitung" (Samstag) forderte
die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Nicole
Maisch, die Bundesregierung auf, "die Bundesnetzagentur
schnellstmöglich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|