Rheinische Post: Kommentar /
Pariser Justiz-Murks
= Von Jochen Gottschalk
Geschrieben am 19-12-2016 |
Düsseldorf (ots) - Die Chefin des Internationalen Währungsfonds
IWF ist in Paris verurteilt worden. Christine Lagarde soll sich in
ihrer Zeit als französische Finanzministerin der Nachlässigkeit in
einem Schiedsgerichtsverfahren schuldig gemacht haben - es ging um
die "Bagatelle" von 400 Millionen Euro zulasten der Staatskasse.
Bestraft werden soll Lagarde aber nicht, mit Rücksicht auf ihre
internationale Reputation. Eine bizarre Begründung für ein bizarres
Urteil nach einem vermurksten Prozess. Eine schlechte Entscheidung zu
treffen ist keine strafbare Fahrlässigkeit, das fand selbst die
Staatsanwaltschaft, die gegen eine Verurteilung plädiert hatte. Aber
das Pariser Sondertribunal bestand zu drei Vierteln nicht aus
Juristen, sondern aus Politikern. Es war in Wirklichkeit ein
politischer Prozess, der Versuch einer indirekten Abrechnung mit
Lagardes einstigem Chef, dem damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy.
Der spielt inzwischen politisch keine Rolle mehr, Lagarde dagegen
sehr wohl. Der Schuldspruch kann sie ihr IWF-Amt kosten, und das wäre
ein großer Verlust - ganz besonders für uns Europäer.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
605085
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: zu IWF-Chefin Christine Lagarde Bielefeld (ots) - Christine Lagarde war sich ihrer Sache sicher.
Wie sonst konnte sie das Gericht vor dem Urteilsspruch, von dem doch
ihre Zukunft als IWF-Chefin abhing, in Richtung Washington verlassen?
Sie konnte sich ihrer Sache sicher sein - schon wegen der Nähe der
Staatsanwaltschaft und der Mehrheit der Richter zur Politik. Das
Urteil fiel entsprechend aus und berücksichtigt in keiner Weise den
hohen Schaden von 400 Millionen Euro für den Staat. Lagarde konnte
sich auch sicher sein, weil der IWF sie 2011 in voller Kenntnis mehr...
- Westfalen-Blatt: zum Weihnachtsstreit Bielefeld (ots) - Den Weihnachtsstreit an der türkisch-deutschen
Schule in Istanbul haben Außenministerium und Kanzleramt für beendet
erklärt. Dass ein führender Politiker der Erdogan-Partei AKP mit
Begriffen wie »Missionierung« noch mehr Öl ins Feuer gießt, wird
bewusst überhört. Welche Seite könnte schon Interesse an einer
weiteren Eskalation des Streits haben? Wenn hochrangige AKP-Leute den
Konflikt anheizen, kann man allerdings davon ausgehen, dass sie dies
mit Rückendeckung des türkischen Präsidenten tun. Noch ist in der
Sache mehr...
- Westfalen-Blatt: zum Atom-Abkommen Bielefeld (ots) - Was ist ein Abkommen zur Atomsicherheit wert,
wenn es keine Sicherheit schafft? Das Papier, das Deutschland und
Belgien jetzt unterschrieben haben, mag den Informationsaustausch
auf neue, rechtlich bindende Füße stellen. Aber es ist kein Beitrag,
der die deutschen Nachbarn des Benelux-Landes beruhigen könnte. Dass
sich Fachleute bilateral treffen und austauschen - schön und gut.
Doch das sind keine Visiten, die irgendwelche Erkenntnisse über den
wahren Stand der Sicherheitsfragen bringen. Wenn sich schon die
Bundesumweltministerin mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Der Terror reicht von Aleppo nach Ankara
= Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Der russische Botschafter wird mitten in Ankara
erschossen. In einem Land also, das sich seit dem Sommer im
Ausnahmezustand befindet, wo drastische Sicherheitsvorkehrungen
gelten und die höchste Terrorwarnstufe. Es stimmt, gegen Anschläge
kann es trotz aller Vorkehrungen keinen absoluten Schutz geben.
Gleichwohl wirft der Mord an dem Diplomaten die Frage auf, wie weit
die Regierung von Präsident Erdogan die Lage im Land noch
kontrolliert. Während die Bedrohung durch islamistische und kurdische
Terrorakte hoch ist mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Konfliktscheu - Kommentar von RUDI WAIS Karlsruhe (ots) - Nur weil sich nach zwei turbulenten Tagen nun
alles in einem erzwungenen vorweihnachtlichen Frieden auflöst, ist
das Problem dahinter ja noch nicht gelöst. So lange Angela Merkel ihm
das Gefühl gibt, auf ihn vor allem komme es an, wird ein Mann wie
Erdogan seine Grenzen immer weiter austesten - und sie immer weiter
zu Lasten seiner Partner verschieben.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de
Original-Content von: Badische Neueste Nachrichten, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|