Westfalenpost: Torsten Berninghaus zum Weihnachtsfest
Geschrieben am 23-12-2016 |
Hagen (ots) - Seit dem Anschlag von Berlin konnte von einer
friedvollen Adventszeit keine Rede mehr sein. Trauer, Betroffenheit
und Angst - vielleicht auch Wut beeinträchtigten die Freude auf eines
der Hauptfeste des Kirchenjahres. Das personifizierte Böse, so könnte
man meinen, hat die Freude und die göttliche Botschaft dieser Zeit
versucht zu zerstören. Es ist kein Zufall, dass der feige Anschlag
auf dem Berliner Breitscheidplatz einem Symbol christlicher Freude
galt. Denn die Weihnachtsmärkte stehen für die Begegnung von
Menschen, für die Beziehungen untereinander. Im Advent wollen wir
eigentlich unsere Herzen bereitmachen, um zu feiern, dass Gott uns in
einem kleinen Kind begegnet. Angriff auf die christliche Botschaft
Mitten in diese Stimmung krachte der Attentäter mit dem
Sattelschlepper. Sein Ziel war es, Angst und Schrecken zu verbreiten.
Niemand sollte sich mehr sicher fühlen. Das Vertrauen in Staat und
Mitmenschen sollte unterminiert werden. So war es in Berlin. So war
es zuletzt aber auch in Nizza, Paris oder Brüssel. All diese
Anschläge stellen die freiheitliche Grundordnung der westlichen Welt
auf die Probe. Jetzt steht außerdem die christliche Botschaft der
Liebe auf dem Prüfstand. Verantwortung für unsere Gesellschaft Als
mündige Demokraten und mündige Christen tragen wir Verantwortung für
unsere Gesellschaft. Wir bestimmen selbst, wie wir in Zukunft leben
wollen. Wir können selbst steuern, ob die Düsternis, die Wut und der
Hass die Oberhand gewinnen in unseren Herzen. Oder ob wir besonnen
und angemessen reagieren auf diese Tat. Dazu gehört
selbstverständlich die Verfolgung und Bestrafung der Täter und
Hintermänner. Dazu gehört aber auch, dass der Staat seine Bürger und
Grenzen schützt. Ob dies ausreichend geschieht? Die Zweifel wachsen.
Nach anfänglicher Sprachlosigkeit versuchten die ersten bereits kurz
nach der Tat, politisches Kapital aus dem Anschlag von Berlin zu
schlagen. Ein Gefühl der Ohnmacht Bei den Bürgern bleibt ein Gefühl
der Ohnmacht zurück. Die Parteien wiederholen die ebenso bekannten
wie zutreffenden Argumente: Wer nach Deutschland kommt, weil er
verfolgt wird, genießt unseren Schutz. Das ist richtig und wichtig -
und hat Verfassungsrang. Andererseits braucht es ordentliche
Überprüfungen, die sicherstellen, dass nicht Terroristen statt
Flüchtlinge Zutritt bekommen in unser Land. Nur wenn diese Kontrollen
gewährleistet sind, kann Vertrauen wachsen und am Ende auch
Integration gelingen. Das Gegenteil allerdings mag man sich kaum
vorstellen. Was wäre das für eine Welt, in der sich die Staaten und
Menschen abschotten und einigeln? Eine Welt der Ungnade, der
Selbstgerechtigkeit und der Verachtung. Es wäre eine Welt, in der die
Angst das Handeln bestimmt. Eine Welt der Verengung und vor allem
eine Welt der Unfreiheit. Gemeinschaft und Zusammenhalt Heute aber
ist Weihnachten. In den Kirchen wird die älteste und berühmteste
Geschichte der Welt gelesen. Eine Geschichte voller Hoffnung, Güte
und Liebe. Eine Geschichte, die die Herzen wärmt. Bei den
Gottesdiensten und den vielen privaten Feiern erleben wir in diesen
Tagen das Gefühl von Gemeinschaft und Zusammenhalt. Das sind die
Werte, die am Ende stärker sind als der Terror.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
605381
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Erleichterung und Unbehagen - Mutmaßlicher Berlin-Attentäter in Italien erschossen Cottbus (ots) - Erleichterung. Die muss jeder vernünftig denkende
Mensch empfunden haben, als sich am Freitagmittag bestätigte, dass
der mutmaßliche Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz endlich
gefasst worden ist. Es ist auch eine Erleichterung darüber, dass sich
die Horrorvorstellung, der Mann könnte in Deutschland womöglich
weiter töten, dank des couragierten und professionellen Vorgehens
einer italienischen Polizeistreife erledigt hat. In die Erleichterung
mischt sich aber auch viel Unbehagen. Wie konnte ein als Gefährder
eingestufter mehr...
- Lausitzer Rundschau: Richtig streiten zu Weihnachten - Zur Verrohung der Sprache in der Politik Cottbus (ots) - Die Hälfte der Deutschen rechnet mit Streit unterm
Tannenbaum. Wenn man die politisch-kulturelle Entwicklung des Jahres
noch einmal Revue passieren lässt, mutet das fast wenig an.
Hassmails, "postfaktische" Lügen im Netz, Beleidigungen und Wüsteres
- es scheint, als habe jemand den Leuten plötzlich ein aggressiv
machendes Mittel ins Trinkwasser geschüttet. Anonymität und
Vereinzelung haben zugenommen, das Internet erlaubt es jedem, niedere
Instinkte auszuleben. Meist straflos, aber langfristig nicht
folgenlos. Jedenfalls mehr...
- NOZ: NOZ: Endet bald die Zigaretten-Ära? Fachverbände und Drogenbeauftragte widersprechen Philip-Morris-Chef Osnabrück (ots) - Endet bald die Zigaretten-Ära? Fachverbände und
Drogenbeauftragte widersprechen Philip-Morris-Chef
Deutscher Zigarettenverband: Zigarette bleibt das beliebteste
Tabakprodukt - Drogenbeauftragte Mortler: Sind von einem Ende der Ära
des Rauchens leider weit entfernt
Osnabrück. Der Aussage von Philip-Morris-Chef André
Calantzopoulos, die Ära der Zigarette könne bald enden, widerspricht
Jan Mücke, Geschäftsführer Deutscher Zigarettenverband (DZV). Im
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte mehr...
- NOZ: NOZ: Vogelgrippe: Geflügelwirtschaft mit Problemen bei Freiland-Eiern Osnabrück (ots) - Vogelgrippe: Geflügelwirtschaft mit Problemen
bei Freiland-Eiern
Verband für Lockerung der Kennzeichnungspflicht - Geflügelpest
kostet Branche Hunderttausende Euro pro Monat
Osnabrück. Die deutsche Geflügelwirtschaft appelliert vor dem
Hintergrund der grassierenden Vogelgrippe an die Bundesregierung,
sich auf europäischer Ebene für eine Lockerung der
Kennzeichnungspflichten bei Freiland-Eiern einzusetzen. Im Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte
Verbandspräsident Friedrich-Otto mehr...
- NOZ: NOZ: Mieterbund fordert höhere Mietzuschüsse für Bedürftige Osnabrück (ots) - Mieterbund fordert höhere Mietzuschüsse für
Bedürftige
Direktor Siebenkotten für bessere Schutzmaßnahmen vor
Zwangsräumungen - "Es fehlt an bezahlbaren Wohnungen"
Osnabrück. Wegen der steigenden Obdachlosigkeit fordert der
Deutsche Mieterbund (DMB) mehr Schutz vor Zwangsräumungen und höhere
Mietzuschüsse für bedürftige Menschen. In einem Interview mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte der Direktor des
Deutschen Mieterbunds, Lukas Siebenkotten: "Es muss Sicherheitsnetze
geben, wenn einem mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|