Allg. Zeitung Mainz: Kakofon / Lars Hennemann zu Abschiebungen
Geschrieben am 08-02-2017 |
Mainz (ots) - Kaum wird über Abschiebezentren diskutiert, werden
sie als "Weg in den Zentralstaat" kritisiert. Dem muss man entgegnen:
Die Erkenntnisse nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt
haben unter anderem belegt, dass bei der Terrorabwehr im föderalen
Nebeneinander diverser Behörden gefährliche Lücken klaffen. Nun ist
Zentralismus kein Allheilmittel, aber dass bislang zu viel geredet
und zu wenig koordiniert wurde, ist unbestreitbar. Auch die
steigenden Fallzahlen machen eine Abkehr von der bisherigen Praxis
unabdingbar. Deutschland ist ein Land, das für diejenigen offen ist,
die Schutz suchen und brauchen. Das soll auch ausdrücklich so
bleiben. Umgekehrt ist es aber politisch kaum noch vermittelbar, wenn
für diejenigen, die kein Bleiberecht haben, Milliardenkosten
entstehen, nur weil wir es nicht schaffen, sie geordnet in ihre
Herkunftsländer zurückzubringen. Ebenfalls unhaltbar ist der Umgang
mit den Abschiebungen nach politischer Färbung. Das Grundrecht auf
Asyl ist weder interpretier- noch verminderbar. Dann muss dies
prinzipiell aber auch für das Nicht-Recht auf Asyl gelten. Es kann
nicht sein, dass in einigen Ländern laxer abgeschoben wird, nur weil
die Landesregierung entsprechend besetzt ist. Das fällt am Ende auf
die zurück, die wirklich Hilfe brauchen. Ob man deshalb unbedingt
nach Afghanistan abschieben sollte, steht auf einem ganz anderen
Blatt. Aber auch bei diesem Aspekt kann es nur hilfreich sein, wenn
die Politik endlich einheitlich handelt. Eines der größten Probleme
der Flüchtlingsdebatte ist ihre Kakofonie. Die hinterlässt bei den
Bürgern vor allem den Eindruck, dass die Verantwortlichen das Thema
nicht im Griff haben.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Sirka Schmidt
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de
Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
608079
weitere Artikel:
- Badische Neueste Nachrichten: Ängstlicher Kreml - Kommentar von Klaus-Helge Donath Karlsruhe (ots) - Im Fall Nawalny offenbart der Kreml indes
Unsicherheit. 80 Prozent Zustimmung für Präsident Putin in Umfragen
reichen dem Kreml nicht zur Beruhigung. Mit einem Freispruch hätte
Russlands Führungsriege nun beweisen können, dass sie sich den
Herausforderungen eines Nawalny gewachsen fühlt und kleine Schlappen
sportlich wegsteckt. Stattdessen signalisiert dieses Urteil, die
Machthaber fürchten sich. Ja, sie zittern womöglich. Ein unabhängiger
Kandidat wird bei den Präsidentschaftswahlen 2018 trotz aller anderen
Fallstricke mehr...
- Lausitzer Rundschau: Reine Willkür
Russischer Oppositioneller verurteilt Cottbus (ots) - Wohin Ignoranz gegenüber Richtern führen kann, ist
in Russland zu sehen. Dort hat das Regime von Präsident Wladimir
Putin die Unabhängigkeit der Rechtsprechung, die für demokratisch
verfasste Staaten konstitutiv ist, längst ins Gegenteil verkehrt: in
uneingeschränkte Abhängigkeit. Richter und Ankläger sind in Russland
willfährige Instrumente der Staatsmacht. Idealtypisch zeigt das
einmal mehr der Fall des Oppositionspolitikers Alexej Nawalny, der
wegen angeblicher Unterschlagung schuldig gesprochen wurde. Um es
vorweg mehr...
- Lausitzer Rundschau: Unter Zugzwang
Merkels Abschiebe-Programm Cottbus (ots) - Angela Merkel macht Druck. Mit ihrem Plan für
schnellere Abschiebungen reagiert die Kanzlerin darauf, dass viele
Bürger mit Recht nicht verstehen, warum abgelehnte Flüchtlinge das
Land nicht verlassen. Neben teilweise nachvollziehbaren Hürden,
echten Abschiebehindernissen wie Kriege im Herkunftsland, hat das
auch mit der unterschiedlichen Herangehensweise der Bundesländer an
das Thema zu tun. Die Zahl der freiwilligen Rückkehrer ist bereits
gestiegen. Deshalb ist es richtig, dass Merkel Rückkehrprogramme
finanziell mehr...
- Das Erste, Donnerstag, 9. Februar 2017, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 8.05 Uhr, Thomas de Maizière, CDU,
Bundesinnenminister, Thema: Flüchtlingsgipfel
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Annette Metzinger, Tel. 0221-220-7120
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62
Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell mehr...
- NOZ: Caritas-Generalsekretär fordert 80 Euro mehr Sozialhilfe für Rentner Osnabrück (ots) - Altersarmut: Caritas-Generalsekretär fordert 80
Euro mehr Sozialhilfe für Rentner
Cremer: Allgemeine Rentenerhöhung bringt den Armen nichts
Osnabrück. Im Kampf gegen die Altersarmut hat der Generalsekretär
des Deutschen Caritasverbandes, Georg Cremer, eine deutliche
Aufstockung der Sozialhilfe für Rentner gefordert. In einem Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Cremer: "Um den
Armen zu helfen, nützt keine allgemeine Rentenerhöhung, sondern wir
brauchen Maßnahmen, die spezifisch bei mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|