Börsen-Zeitung: Zweite Chance,
Kommentar zur Deutschen Börse von Claus Döring
Geschrieben am 17-05-2017 |
Frankfurt (ots) - Die Abrechnung ist ausgeblieben. Selbst in
Vorstand und Aufsichtsrat hatte man angesichts des abermals
gescheiterten Fusionsanlaufs der Deutschen Börse mit der London Stock
Exchange mit einer härteren Auseinandersetzung in der ersten
Hauptversammlung nach Untersagung der Börsenhochzeit durch die
EU-Kommission gerechnet. Denn so "blauäugig und dilettantisch", wie
die Deutsche Börse nach Auffassung von Aktionärsvertretern das
Fusionsprojekt vorbereitet hatte, so professionell hat sie nach dem
Scheitern auf die neue Situation reagiert.
Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Faber wie auch Vorstandschef
Carsten Kengeter haben darauf verzichtet, die Dinge schön zu reden.
Ein Hauch von Demut wehte durch die eher spärlich besetzten Reihen in
der Frankfurter Jahrhunderthalle, als Faber die Hauptversammlung
eröffnete. Faber und Kengeter räumten Fehleinschätzungen und auch
handwerkliche Defizite ein und gelobten Besserung, selbst in der
Frage des erst vor Jahresfrist von den Aktionären beschlossenen
Vorstandsvergütungsmodells. Und sie haben das Ruder herumgerissen.
"Wir sind auch allein stark" - diese Aussage Kengeters in der
Hauptversammlung charakterisiert die strategische 180-Grad-Wende beim
Börsenbetreiber, für dessen Zukunft der Zusammenschluss mit London
vor wenigen Monaten noch als alternativlos galt und ein Plan B fürs
Scheitern der Fusion damit als obsolet.
Was Kengeter als künftige Säulen der Stand-alone-Strategie
vorstellte, wird weder Aktionäre noch Kunden vom Hocker hauen. Die
drei Wachstumsfelder, die er den Aktionären in der Hauptversammlung
beschrieb, sollten für einen Börsenbetreiber als selbstverständlich
gelten, sind aber wohl in Zeiten der Fokussierung auf den Deal etwas
aus dem Blick geraten. Nämlich erstens Wachstum im Kerngeschäft,
insbesondere im Handel und Clearing von Derivaten und mit dem
Einstieg in neue Anlageklassen wie dem Devisenhandel,
Unternehmensanleihen und Commodities. Zweitens Wachstum durch
Marktdaten und drittens Wachstum durch Digitalisierung - gezielte
Akquisitionen, Partnerschaften oder Beteiligungen eingeschlossen.
Der Brexit wurde zum Dealbreaker der Fusion mit London. Er könnte
nun als Katalysator des organischen Wachstums wirken, wenn die
Deutsche Börse es versteht, zur treibenden Kraft bei der
Konsolidierung und Weiterentwicklung des kontinentaleuropäischen
Kapitalmarktes zu werden. Es ist Kengeters zweite Chance.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
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