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Rheinische Post: Kommentar / Macrons Kalkül = Von Matthias Beermann

Geschrieben am 17-05-2017

Düsseldorf (ots) - Frankreichs neuer Präsident Emmanuel Macron hat
eine Regierung berufen, deren Zusammensetzung sein strategisches
Ziel, die bisherige Links-rechts-Konfrontation aufzubrechen, klar
erkennen lässt. Im neuen französischen Kabinett sitzen Sozialisten
ebenso wie Konservative und Liberale, dazu einige parteilose
Vertreter der Zivilgesellschaft. Macrons Kalkül: Er will nach den
Parlamentswahlen im Juni so viele Abgeordnete aller Parteien wie
möglich auf seine Seite ziehen. Das ist für Frankreich ein neuer, ein
revolutionärer Ansatz. Was man dem Organigramm der neuen Pariser
Machtzentrale ebenfalls entnehmen kann: Wohl noch nie gab es eine so
deutschlandkundige französische Regierung. Zwei wichtige Ministerien,
Wirtschaft und Verteidigung, werden künftig mit Bruno Le Maire und
Sylvie Goulard von Politikern geleitet, die enge persönliche
Beziehungen nach Deutschland haben. Während sein Vorgänger François
Hollande zunächst auf Konfrontation mit Merkel setzte, will Macron
mit Berlin eng zusammenarbeiten. Allerdings auf Augenhöhe und nicht
als Juniorpartner.

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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

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