Weser-Kurier: Peter Mlodoch schreibt über die niedersächsischen Linken:
Geschrieben am 21-05-2017 |
Bremen (ots) - Entschlossen
Ungewohnt geschlossen und trotz einiger Extrempositionen durchaus
pragmatisch präsentierten sich Niedersachsens Linke auf ihrem
Parteitag in Braunschweig. Zwar hatten die Genossen in
Nordrhein-Westfalen vor einer Woche den Sprung in den Düsseldorfer
Landtag verpasst, aber mit 4,9 Prozent eben nur denkbar knapp. Eine
Rückkehr in das niedersächsische Parlament im nächsten Januar ist
keine Utopie mehr. Da will man es sich nicht durch unsinnigen Streit
mit potenziellen Wählern verderben. Bei der gegenwärtigen Schwäche
von SPD und Grünen in Niedersachsen erscheint als einzige Alternative
zu einer Großen Koalition oder einem Bündnis aus CDU und FDP derzeit
nur Rot-Rot-Grün. Gewiss, die gegenseitigen Abneigungen und
Zumutungen sind groß. Aber der Wille zu Veränderungen und die Lust
auf Macht lassen diese Hindernisse nicht unüberwindbar erscheinen.
Einen ersten Sprung haben zumindest die Linken bei aller
Radikalfolklore schon mal gewagt. Eine Regierungsbeteiligung ist für
die Basis kein Tabu (mehr). Und ihr frisch gekürtes Spitzenpersonal
für die Landtagswahl gilt als sachorientiert und kompromissbereit.
Man darf gespannt sein, wie SPD und Grüne auf das Angebot reagieren.
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