Rheinische Post: Kommentar: Isoliertes Amerika
Geschrieben am 31-05-2017 |
Düsseldorf (ots) - Donald Trump macht es mal wieder spannend mit
seiner Entscheidung, ob die USA nun dem Pariser Klimavertrag den
Rücken kehren oder nicht. Dabei geht es hinter den Kulissen wohl
nicht mehr um das ob, sondern nur noch um das wie. Für Trump wäre es
indes eine konsequente Entscheidung: An den Einfluss des Menschen auf
das Klima glaubt er ohnehin nicht, und bei seiner Kernwählerschaft
kann er punkten, wenn er das Klima-Abkommen möglichst polternd
verlässt. Man kann diesen Schritt, wenn er sich denn in den nächsten
Tagen so bestätigen sollte, als einen Triumph der Nationalisten in
Trumps Entourage bewerten. Er bedeutet in jedem Fall, dass die USA
ihren Einfluss in der Welt massiv amputieren - weit über die
Klimafrage hinaus. In Umfragen hatten sich zwei Drittel der
Amerikaner und auch wesentliche Unternehmen der US-Energiewirtschaft
für einen Verbleib im Pariser Abkommen ausgesprochen. Selbst
Klima-Skeptiker hätten es vorgezogen, am Verhandlungstisch zu
bleiben. Ihnen ist klar, dass Trumps Austritt vor allem eines
bedeutet: Amerika zu isolieren.
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