Weser-Kurier: Über Ausbildungskosten schreibt Sabine Doll in der Ausgabe vom 8.Juni 2017:
Geschrieben am 07-06-2017 |
Bremen (ots) - Dass Bremen als eines der ersten Bundesländer das
Schulgeld für angehende Physiotherapeuten, Logopäden und
Ergotherapeuten abschaffen will, ist ein längst überfälliger Schritt.
Aus mehreren Gründen: Die Fachtherapeuten werden gebraucht,
angesichts des demografischen Wandels mehr denn je. Die Bremer
Fachschulen klagen schon jetzt, dass es immer weniger Bewerber gibt.
Kein Wunder: Nicht nur das Schulgeld schreckt ab und macht den
Beruf für viele unattraktiv. Auch die Aussichten auf eine angemessene
Vergütung nach der Ausbildung sind nämlich nicht gerade rosig. Im
Schnitt verdient ein Physiotherapeut in einer Praxis rund 1900 Euro
brutto. Insofern ist die Bremer Entscheidung, die Ausbildungskosten
zunächst komplett und später teilweise zu übernehmen, eine
Investition in die Zukunft. Und sie ist eine Investition in soziale
Gerechtigkeit: Denn nur wer über die finanziellen Möglichkeiten
verfügt, das Schulgeld Monat für Monat zu zahlen, kann sich die
Ausbildung leisten. Es gibt viele Familien, die ihren Kindern diese
Möglichkeiten nicht bieten können. Auch deshalb ist die Bremer
Entscheidung ein längst überfälliger Schritt.
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