Weser-Kurier: Mirjam Moll über Fluchtgründe
Geschrieben am 20-06-2017 |
Bremen (ots) - Die Gründe, in Europa Schutz zu suchen, sind
vielfältig. Nach wie vor kommen die meisten Flüchtlinge, die in der
EU stranden, aus Syrien. Dass die Menschen, die vor dem schrecklichen
Krieg in ihrem Heimatland Anspruch auf Schutz haben, steht außer
Frage. Anders sieht es aber mit Hilfesuchenden aus Afrika aus. Nur
etwa acht Prozent der Nigerianer haben in Deutschland Aussicht auf
Asyl - und nur dann, wenn sie vor Krieg flüchten. Dabei ist das Land
selbst ein Sammelbecken für Schutzbedürftige der Region. Elf
Millionen Menschen sind dort vor der Terrormiliz Boko Haram auf der
Flucht. Die Lage in dem wackeligen Staat bleibt schwierig. Dennoch
wird den meisten Menschen, die sich von dort bis nach Europa
durchgeschlagen haben, kein Asyl gewährt. Natürlich kann die EU nicht
alle Hilfesuchenden bei sich aufnehmen. Doch wenn die Verzweiflung
die Flüchtlinge durch die Sahara und übers Mittelmeer treibt, reicht
eine härtere Abschiebepolitik kaum aus, um die Flüchtlinge an ihrer
gefährlichen Reise zu hindern. Stattdessen muss die Gemeinschaft
stärker in die Entwicklungsarbeit investieren.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller wird für seine Werbung um
einen Marshallplan für Afrika schon beinahe belächelt. Dabei hat er
im Ansatz recht. Denn nur so gibt es auch für jene, die als
Wirtschaftsmigranten gelten und wieder nach Hause geschickt werden,
eine Perspektive. Solange bittere Armut und Hunger zum Alltag
gehören, kommen weiter Flüchtlinge nach Europa. Selbst, wenn die
Rückführungen in die Heimatländer effizienter vorangingen: Härtere
Gesetze werden sie nicht davon abhalten, die gefährliche Reise nach
Europa anzutreten. Die Weisheit, dass Hilfesuchende in
Nachbarregionen besser aufgehoben seien als auf einem anderen
Kontinent, kann ein Land wie Nigeria allerdings nur belächeln. In
einigen Städten nimmt dort jede Familie im Schnitt zwei Menschen bei
sich auf. In Deutschland kamen im vergangenen Jahr auf 1000 Einwohner
etwas über 20 Flüchtlinge.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
615031
weitere Artikel:
- Weser-Kurier: Ralph Schulze über die Waldbrände in Portugal Bremen (ots) - Nach der schlimmsten Waldbrandtragödie in der
Geschichte Portugals wächst die Empörung der Bevölkerung, die sich
von den Behörden verlassen fühlt. Die Portugiesen fragen sich vor
allem eines: Wie konnte es zu diesem tödlichen Brandinferno kommen,
bei dem mehr als 60 Menschen starben? Offenbar gab es eine Kette von
verhängnisvollen Pannen und Fehlern: Zunächst wurde das Ausmaß des
Waldbrandes unterschätzt. Dann kam die Feuerwehr viel zu spät. Die
Brandbekämpfer waren schlecht ausgerüstet. Bedrohte Dörfer wurden
nicht mehr...
- Schwäbische Zeitung: Streit fürs Schaufenster - Kommentar zum Anti-Terror-Paket Ravensburg (ots) - Es ist ein wohltemperierter Streit, den sich
Grüne und CDU über das Anti-Terror-Paket geliefert haben. Die CDU
kann zu Recht behaupten, viel mehr für die Sicherheit tun zu wollen -
wären da nicht die grünen Bremser. Diese betonen mit einiger
Berechtigung: Ohne uns wäre es für Datenschutz und persönliche
Freiheit schlimmer gekommen.
Insofern haben beide Seiten gewonnen. Die Grünen jedoch können mit
diesem kleinen Erfolg wohl kaum bei ihrem Kernklientel punkten. Zwar
blieb ihnen nichts anderes übrig, als der Überwachung mehr...
- Schwäbische Zeitung: Kommt Zeit, kommt die Ehe - Kommentar zur gleichgeschlechtlichen Ehe Ravensburg (ots) - Wenn es um gleiche Rechte für Schwule und
Lesben geht, tauchen vor dem inneren Auge vieler Menschen schrille
Bilder vom Christopher Street Day auf, von lauten und bunten Paraden.
Doch darum geht es nicht.
Es geht um das kleine und große Glück von Menschen, die
gleichgeschlechtliche Partner lieben, und die, wie der verstorbene
Außenminister Guido Westerwelle, ihr Glück so leben wollen wie
Heterosexuelle. Die Verantwortung übernehmen wollen, ein Gefühl von
Familie und Geborgenheit suchen und als Paar anerkannt mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Eine Frage der Moral
= Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Die neue Pariser Regierung ist noch gar nicht
gebildet, da muss schon die erste Ministerin die Segel streichen.
Sylvie Goulard, bisher für Verteidigung zuständig, zieht sich zurück.
Goulard drohte in den Strudel einer Scheinbeschäftigungsaffäre aus
ihrer Zeit als Europaabgeordnete zu geraten. Für eine Regierung, die
auch angetreten ist, die französische Politik von ihren Skandalen zu
befreien, hätte sie schnell zu einer Belastung werden können. Goulard
entschied sich daher zu gehen - das ehrt sie. Und es erhöht den mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Vollgas trotz Skepsis
= Von Jan Drebes Düsseldorf (ots) - Angenommen, die ethischen Bedenken zum
automatisierten Fahren und dem Verhalten autonomer Autos in
Notsituationen ließen sich ausräumen. Angenommen, es würde sich ein
Weg finden, wie Autofahrer die Hoheit über ihre Daten behalten. Und
angenommen, Studien könnten seriös nachweisen, dass die allgemeine
Verkehrssicherheit durch computergesteuerte Autos zunimmt. Bestünde
dann nicht sogar eine moralische Pflicht, diese Technologien mit
Vollgas voranzutreiben und möglichst vielen Menschen zugänglich zu
machen? Automatisiertes mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|