(Registrieren)

NOZ: NOZ: SPD weist CDU-Überwachungsvorstoß rigoros zurück

Geschrieben am 02-12-2017

Osnabrück (ots) - SPD weist CDU-Überwachungsvorstoß rigoros zurück

"Panisch, unsinnig, jedes Maß verloren" - Parteien bei Innerer
Sicherheit uneins

Osnabrück. Nach dem Streit um Bürgerversicherung und Glyphosat
verhaken sich SPD und Union vor möglichen Koalitionsverhandlungen
auch bei der Inneren Sicherheit. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag) lehnte SPD-Innenexperte Boris
Pistorius die jüngsten Pläne von Bundesinnenminister Thomas de
Maizière (CDU) rigoros ab, die Hersteller internetfähiger Geräte wie
Fernseher, Kühlschränke oder auch Autos dazu zu verpflichten, die
staatliche Überwachung der Benutzer zu erleichtern. "Wir brauchen
keine panischen und unausgereiften Vorratsbeschlüsse für einen großen
Lauschangriff 2.0", sagte Pistorius, der im Bundestagswahlkampf das
Thema Inneres für die SPD betreut hatte. Wo es konkrete
Gesetzeslücken gebe, müsse über Anpassungen gesprochen werden. "Mir
erschließt sich allerdings nicht, woraus sich für die CDU die
Notwendigkeit ergibt, unsere Bürger über ihre Kühlschränke
abzuhören", sagte Pistorius. "2017 ist nicht Orwells 1984. Gerade wir
Sicherheitspolitiker müssen dafür sorgen, dass die Menschen eben
nicht willkürlich abgehört werden können, sondern dass sie sich im
öffentlichen Raum und erst recht in ihrer Wohnung sicher fühlen
können - natürlich ohne unsinnige Überwachungsmöglichkeiten."
Niedersachsens Innenminister bezeichnete es als primäre Aufgabe von
Politik, diejenigen Menschen vor Kriminellen zu schützen, die das
Internet der Dinge nutzen wollen, statt darüber nachzudenken, wie der
Staat Schutzlücken von netzwerkfähigen Medienboxen oder anderen
Geräten ausnutzen könne. "Wir brauchen Augenmaß und kein Übermaß",
sagte Pistorius. "Dafür steht die SPD, während Herr de Mazière
offenbar jedes Maß verloren hat." Der Bundesinnenminister hatte
angekündigt, auf der Konferenz der Ressortchefs in der kommenden
Woche Pläne einbringen zu wollen, wonach das Umgehen technischer
Schutzmechanismen internetfähiger Geräte für staatliche Ermittler
erleichtert werden solle. Werde ein Besitzer per App oder SMS
informiert, wenn etwa eine Tür seines Autos geöffnet werde, sei das
Anbringen einer Wanze unbemerkt kaum möglich, nannte sein Ministerium
ein Beispiel. Auch das Abhören von Wohnungen werde erschwert, falls
internetfähige Geräte Zugriffe von dritter Seite protokollierten und
meldeten.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

616895

weitere Artikel:
  • NOZ: NOZ: Grünen-Politikerin Harms ruft zum Boykott der WM 2018 auf Osnabrück (ots) - Grünen-Politikerin ruft zum Boykott der WM 2018 auf EU-Abgeordnete Harms: Russland sei das falsche Land für ein solches Event Osnabrück. Die Grünen-Politikerin Rebecca Harms ruft zum Boykott der WM 2018 auf. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte die EU-Abgeordnete: "Politiker und Besucher sollten der WM 2018 fernbleiben." Russland sei aus vielen Gründen das falsche Land für ein solches Event, das für Fairness und Brückenbauen stehe. Sie hält das Verhalten von Joachim Gauck mehr...

  • NOZ: NOZ: Mehr Angriffe auf Muslime und Moscheen Osnabrück (ots) - Mehr Angriffe auf Muslime und Moscheen Polizei und Verfassungsschutz registrierten aber weniger Verletzte - Linken-Abgeordnete Jelpke: Nur Spitze des Eisberges Osnabrück. In Deutschland gibt es mehr Übergriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen als bisher bekannt. Polizei und Verfassungsschutz registrierten im zweiten Quartal 274 islamfeindliche Angriffe - zunächst war von 201 Fällen die Rede gewesen. Auch im dritten Vierteljahr waren es mit 217 ebenfalls mehr als noch zu Jahresbeginn (im ersten Quartal) mehr...

  • Anonyme Spender, Ehrenwort - Helmut Kohl täuschte 1999 die Öffentlichkeit (FOTO) Mainz (ots) - Helmut Kohl hat ein großes Geheimnis mit ins Grab genommen: die Namen der anonymen Spender der CDU-Spendenaffäre. Jetzt berichtet ein Insider in einer ARD-Dokumentation des SWR und im SPIEGEL, Helmut Kohl habe bereits seit den 70er Jahren von einem System geheimer Kassen profitiert; sein Ehrenwort, die Namen der Spender nicht zu nennen, sei "absolut unglaubwürdig" gewesen. Demnach hat Helmut Kohl die Öffentlichkeit während der Spendenaffäre getäuscht. Vor zwei Jahren sorgte Wolfgang Schäuble in einer ARD-Dokumentation mehr...

  • Heilbronner Stimme: Nach Amoklauf von München: Polizei stellt Trittbrettfahrern Einsatzkosten in Rechnung Heilbronn (ots) - Nach dem Amoklauf von München im Juli 2016 hatte hatten Trittbrettfahrer mit Drohungen in sozialen Netzwerken mehrere Polizeieinsätze ausgelöst. Damals hatte die Polizei angekündigt, die Täter nicht nur strafrechtlich zu verfolgen, sondern ihnen auch die Kosten für die Polizeieinsätze in Rechnung zu stellen. Gegenüber der "Heilbronner Stimme" (Samstag) hat die Polizei nun Bilanz gezogen. Insgesamt registrierte die Polizei demnach seit dem Amoklauf 49 Vorfälle von Trittbrettfahrern. 32 davon wurden als Straftaten mehr...

  • Heilbronner Stimme: Wolfgang Thierse: Wir brauchen mehr "Alte" in der Politik Heilbronn (ots) - Der SPD-Politiker und ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse sieht Rufe nach einer Verjüngungskur in der Politik mit Skepsis. Thierse sagte im Interview mit der "Heilbronner Stimme" (Samstag): "Der Ruf nach mehr Jugendlichkeit ist modisch geworden. Wir brauchen kompetentes, handlungsstarkes und überzeugungsstarkes Personal. Wenn es dafür junge Leute gibt, warum nicht? Aber Jugend alleine ist noch kein Verdienst, der Jüngere muss nicht auch der Bessere sein." Thierse fügte hinzu: "Wer in der Politik Verantwortung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht