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Pharma-Daten 2017 / Arzneimittel-Ausgaben lassen Spielraum für bessere Versorgung (FOTO)

Geschrieben am 07-12-2017

Berlin (ots) -

"Eine Kostenexplosion durch Arzneimittel gibt es in der
Gesundheitsversorgung nachweislich nicht", so Dr. Norbert Gerbsch,
stellvertretender BPI-Hauptgeschäftsführer. Die Entwicklung der
GKV-Ausgaben für Arzneimittel in Deutschland ist seit Jahren stabil.
Das belegen die aktuellen Pharma Daten 2017, die der Bundesverband
der Pharmazeutischen Industrie (BPI) heute vorgelegt hat.

Die aktuellen BPI Pharma-Daten wie auch die gestern vom
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) vorgelegten Finanzergebnisse
der GKV zeigen: Trotz alternder Gesellschaft und neuer
Therapieoptionen entfallen nur rund 8 Prozent der GKV-Ausgaben auf
die pharmazeutische Industrie für die Versorgung mit Arzneimitteln im
ambulanten Bereich. Von den GKV-Gesamtausgaben von 227 Mrd. Euro im
Jahr 2016 wurden rund 18 Mrd. Euro dafür ausgegeben. Fakten aus den
BMG-Daten: Die Krankenkassen konnten ihre Überschüsse schon in den
ersten drei Quartalen 2017 um weitere 2,5 Mrd. Euro erhöhen. Für den
Gesundheitsfonds wird bis Ende 2017 eine Rücklage von über 8,5 Mrd.
Euro erwartet. Insgesamt liegen die Rücklagen damit zum Jahresende
bei über 27 Mrd. Euro.

Eine komfortable Situation, zu der die pharmazeutische Industrie
erheblich beiträgt. So zeigen die Analysen der Pharma-Daten, dass die
Einsparungen etwa durch Zwangsabschläge seit 2010 auf rund 16 Mrd.
Euro kumulieren. In 2016 und 2017 betrug diese Belastung der
Industrie jeweils rund 1,7 Mrd. Euro. Außerdem wurden in 2016 fast 4
Mrd. Euro durch vereinbarte Arzneimittelrabattverträge eingespart,
und dabei sind Preismoratorium, erweitertes Preismoratorium,
Festbeträge, AMNOG & Co. noch nicht berücksichtigt.

Dr. Norbert Gerbsch: "Während die GKV ihre finanziellen Spielräume
weiter ausbaut, wird der Spardruck auf die Pharmazeutische Industrie
immer weiter verschärft, beispielsweise bei der Bildung von
Festbetragsgruppen." Hier werden zunehmend unterschiedliche
Darreichungs-formen ignoriert, ob Spritze oder Pen, Tablette oder
Saft, alle landen in der gleichen Gruppe. Für Patienten mit
Schluckbeschwerden macht es aber einen Unterschied, ob ein Präparat
als Saft oder als Tablette verfügbar ist, und für die
Herstellungskosten auch. "Manche dieser Darreichungs-formen erreichen
daher nie den deutschen Markt, verschwinden wieder oder werden erst
gar nicht entwickelt. Das kann es nicht sein. Wenn der
GKV-Spitzenverband hier nicht mit Augenmaß agiert, ist eine schnelle
Korrektur des Gesetzgebers gefragt. Die neue Regierung muss die
richtigen Weichen stellen, den Wirtschafts- und Innovationsstandort
Deutschland stärken und negative Auswirkung der bisherigen
Arzneimittelpolitik auf die Versorgung wie Lieferengpässe und
Marktrückzüge korrigieren", so Gerbsch.

Die jährlich erscheinenden "Pharma-Daten" stellen anhand aktueller
Zahlen die verschiedenen Facetten der Branche umfassend dar. Das
Themenspektrum reicht dabei von der Analyse des nationalen und
internationalen Marktes, über Fragen des Arzneimittelverbrauchs und
der Arzneimittelsicherheit bis hin zur pharmazeutischen Forschung und
Entwicklung. Sie können über die Pressestelle des BPI als
Printversion angefordert werden und stehen unter
www.bpi.de/daten-und-fakten/pharmadaten/ auch als Kompaktversion und
mit einem Grafikpaket als Download zur Verfügung. In Kürze finden Sie
dort auch eine englische Version.



Pressekontakt:
Kontakt: Julia Richter (Pressesprecherin), Tel. 030/27909-131,
jrichter@bpi.de

Original-Content von: BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, übermittelt durch news aktuell


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