Glyphosat-Skandal beweist Notwendigkeit einer Reform der Pestizid-Zulassungsverfahren / BUND legt Fünf-Punkte-Forderungskatalog vor
Geschrieben am 13-12-2017 |
Berlin/Brüssel (ots) - Anlässlich der aktuellen Diskussion über
EU-weite Zulassungsbeschränkungen von drei bienengefährdenden
Pestiziden und der skandalösen Wiederzulassung des Totalherbizids
Glyphosat fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) eine umfassende Reform von Pestizid-Zulassungsverfahren auf
europäischer und nationaler Ebene. "Die Glyphosat-Wiederzulassung hat
die Defizite der Zulassungsverfahren für Pestizide eindrücklich
belegt", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. "Weil der
Krebsverdacht nach wie vor gilt, hätte das Vorsorgeprinzip greifen
müssen, Glyphosat hätte sofort und ohne Ausnahmen verboten werden
müssen. Auch die negativen Umweltfolgen wurden nicht angemessen
berücksichtigt, obwohl Glyphosat maßgeblich zum Artensterben in der
Agrarlandschaft beiträgt", so Weiger.
Der BUND fordert, die 2018 anstehende Überarbeitung der
EU-Pestizidgesetzgebung zu nutzen, um den Zulassungsprozess für
Pestizide so zu reformieren, dass die Umwelt sowie die menschliche
Gesundheit künftig angemessen geschützt werden. Hierfür hat der BUND
einen fünfstufigen Forderungskatalog erarbeitet. Wesentliche
Forderungen sind Studien durch unabhängige wissenschaftliche
Institute anstatt durch die antragstellenden Pestizidhersteller,
federführende Verantwortlichkeit für Pestizide durch das
Bundesumweltministerium, eine stärkere Berücksichtigung von
Umweltaspekten im gesamten Verfahren, der Ausbau von
Monitoring-Maßnahmen sowie mehr Transparenz bei den
Zulassungsverfahren.
"Alle im Zulassungsverfahren eingereichten Studien müssen
öffentlich zugänglich und durch unabhängige Wissenschaftler
überprüfbar sein. Bisher herrscht eine gefährliche Nähe zwischen
Zulassungsbehörden und Chemiekonzernen", sagte der BUND-Vorsitzende.
Dies habe auch die Glyphosat-Bewertung des Bundesinstituts für
Risikobewertung (BfR) bewiesen, die umfangreich Aussagen aus
Industriestudien plagiiert habe, ohne diese kenntlich zu machen. "Zur
Transparenz gehört auch die Information, welche Experten an Studien
beteiligt sind und wer sie warum benannt hat, inklusive einer
etwaigen Zusammenarbeit mit der Industrie", sagte Weiger.
Zum Fünf-Punkte-Forderungskatalog des BUND:
www.bund.net/zulassungsverfahren-pestizide
Pressekontakt:
Silvia Bender, BUND-Biodiversitätsexpertin, Tel.: 030-27586-511,
E-Mail: Silvia.Bender@bund.net bzw. Annika Natus,
BUND-Pressesprecherin, Tel. 030-27586-464, E-Mail: presse@bund.net,
www.bund.net
Original-Content von: BUND, übermittelt durch news aktuell
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