Türkei: Staat puscht Wirtschaft / Aber anfällig für externe Faktoren - Coface-Wachstumsprognose 2018 bei 5,2 Prozent
Geschrieben am 10-01-2018 |
Mainz (ots) - Die türkische Wirtschaft legte in den ersten drei
Quartalen 2017 mit 7,4 Prozent ein starkes Wachstum hin und übertraf
die Erwartungen deutlich. Der Kreditversicherer Coface sieht aber
weiter Schwachpunkte und Risiken: zunehmende Abhängigkeit von
globalen Finanzinvestoren, schwankende Wechselkurse und steigende
Inflation. Bei steigenden Zinsen könnte zudem der starke private
Konsum einbrechen. Für das Gesamtjahr 2017 dürfte das Wachstum 6,5
Prozent betragen, für 2018 erwartet Coface 5,2 Prozent.
Einer der größten Treiber war der Staat. Mit dem Credit Guarantee
Fund (CGF) unterstützt die Regierung kleine und mittlere Unternehmen.
Sein Volumen wuchs auf fast 64 Mrd. Dollar (250 Mrd. Türkische Lira)
an. Über den Fonds wirkt der Staat faktisch als Garantiegeber für
Kredite. Die Investitionen stiegen in den ersten neun Monaten 2017
gegenüber 2,7 Prozent von Januar bis September 2016 um 7,9 Prozent
an. Dazu trugen Bauinvestitionen bei, die im dritten Quartal um 12
Prozent stiegen, und vor allem die plus 15,3 Prozent Investitionen in
Maschinen und Ausrüstungen. Auch der private Konsum legte zu,
besonders für langlebige Verbrauchsgüter. Hier wirkten
Steuersenkungen stimulierend. Der Export von Waren und
Dienstleistungen stieg um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Trotz der positiven Entwicklung bleibt die türkische Wirtschaft
anfällig. Besonders das strukturelle Finanzierungsdefizit ist eine
große Gefahr. Das CGF-Programm stimulierte die Banken zu
Kreditvergaben, deren Kredit-Einlagen-Verhältnis stieg in der zweiten
Jahreshälfte 2017 auf 125 Prozent. Damit erhöhten sich nicht nur die
direkten Bankrisiken, sondern auch die Wechselkursrisiken. Das ist
verbunden mit dem aktuellen Leistungsbilanzdefizit. Die Situation
könnte sich zuspitzen, wenn die Türkei noch mehr kurzfristiges
Kapital aufwenden müsste, um das externe Defizit zu decken.
Zudem muss die Türkei steigende Zinsen fürchten, weil damit die
Investitionsdynamik eingebremst würde. Vor diesem ökonomischen
Hintergrund und aufgrund der Schwäche der türkischen Lira gegenüber
dem US-Dollar und dem Euro dürfte sich der Inflationsdruck auf
Verbraucherpreise und Produktionskosten weiter erhöhen. Steigende
Preise und Steuern in Verbindung mit einer schwächeren Landeswährung
würden aber letztlich die Kaufkraft schwächen und den privaten Konsum
bremsen.
Mehr Infos im Coface-Focus: www.coface.de
Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
www.coface.de
Original-Content von: Coface Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
621166
weitere Artikel:
- Brutto-Falle für Berufsunfähigkeitsversicherte: Beiträge für WWK-Kunden steigen um bis zu 40 Prozent Berlin (ots) - Böse Überraschung zum Jahreswechsel: Der
Versicherer WWK hat zum neuen Jahr die Beiträge für Kunden, die eine
Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abgeschlossen haben, um bis zu 40
Prozent erhöht. Der gemeinnützige Verbraucher-Ratgeber Finanztip
erklärt, wieso Anbieter von Berufsunfähigkeitsversicherungen Prämien
einfach erhöhen können und worauf Verbraucher deshalb achten sollten.
Rund 17 Millionen Berufsunfähigkeitsverträge gibt es in
Deutschland. "Diese Versicherung ist wichtig, denn sie zahlt dann,
wenn jemand mehr...
- forsa-Umfrage ergibt: Frauen sind sparsamer und können besser mit Geld umgehen als Männer / Mehr finanzielles Vertrauen ins weibliche Geschlecht (FOTO) Frankfurt am Main (ots) -
Der Mann bringt das Geld rein, die Frau gibt es mit vollen Händen
aus - dieses Vorurteil ist längst überholt. Wie eine aktuelle
forsa-Umfrage im Auftrag von RaboDirect Deutschland zeigt, sind die
meisten Deutschen davon überzeugt, dass Frauen mittlerweile entweder
genauso gut haushalten können wie Männer oder sogar besser.
Unter den insgesamt rund 1.200 Befragten - davon genauso viele
Frauen wie Männer - sind 32 Prozent der Ansicht, dass Frauen im
Umgang mit Geld umsichtiger sind als Männer. Dagegen mehr...
- Sophie Lazarevitch neues Vorstandsmitglied der Fidor Bank München (ots) - Prominente Verstärkung für die Münchner Fidor Bank
AG: Die international erfahrene Finanzexpertin Sophie Lazarevitch
wurde in den Vorstand der Fidor Bank (www.fidor.de) berufen. Sie ist
dort für die Bereiche Finance, Risk und Compliance zuständig. Vor
ihrem Engagement bei der deutschen Digitalbank hatte sie verschiedene
Führungspositionen in der französischen BPCE-Gruppe inne. Insgesamt
verfügt Lazarevitch über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bankensektor.
Matthias Kröner, der Vorstandsvorsitzende der Fidor Bank, mehr...
- Trotz Einbußen 2017 unter den Top 3 - Noch nie so viele Einzeltransaktionen auf dem deutschen Hotelinvestmentmarkt Frankfurt (ots) - Mit einem Transaktionsvolumen von 4,1 Mrd. Euro
bilanziert JLL für 2017 - trotz eines Rückgangs von 15 % im
Jahresvergleich - Platz 3 in der langjährigen Statistik auf dem
deutschen Hotelinvestmentmarkt. Gleichzeitig wurde ein Plus von 40 %
im 5-Jahresvergleich und eine Verdoppelung gegenüber dem
10-Jahresschnitt notiert. In die Statistik von JLL fließen
Einzeltransaktionen mit einem Investitionsvolumen von mindestens 5
Mio. Euro, Portfoliotransaktionen mit Objekten ausschließlich in
Deutschland sowie deutsche mehr...
- EANS-Adhoc: Erdöl-Lagergesellschaft m.b.H. / Invitation to tender to the Issuer
for purchase outstanding Notes (ISIN: XS0905658349) - ANHANG --------------------------------------------------------------------------------
Veröffentlichung einer Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR durch euro
adhoc mit dem Ziel einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der
Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
Kapitalmaßnahmen
10.01.2018
Lannach -
ERDÖL-LAGERGESELLSCHAFT M.B.H.
Radlpaßstraße 6 | A -8502 Lannach | Tel. +43/3136/82 3 00 | Fax -DW 149
|office@elg.at [office@elg.at]| mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Finanzen
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|