"Fleischatlas 2018" veröffentlicht / Heinrich-Böll-Stiftung und BUND fordern Umbau der Tierhaltung (FOTO)
Geschrieben am 10-01-2018 |
Berlin (ots) -
Gemeinsame Pressemitteilung
Die Heinrich-Böll-Stiftung, der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) und Le Monde Diplomatique haben heute in Berlin
den "Fleischatlas 2018 - Rezepte für eine bessere Tierhaltung"
veröffentlicht. Der nunmehr vierte Fleischatlas enthält zahlreiche
Daten, Fakten und Grafiken zu den drängendsten Problemen der
industriellen Fleischproduktion und konkrete Lösungsansätze für eine
bessere Tierhaltung.
Ein ökologischer Wandel in der Tierhaltung sei nur mit neuen
politischen Strategien und einem geschärften Bewusstsein bei
Verbrauchern möglich, so die Organisationen. Der BUND und die
Heinrich-Böll-Stiftung werfen der Bundesregierung
Handlungsunwilligkeit vor und fordern den dringend notwendigen Umbau
der Nutztierhaltung endlich zu beginnen. Dazu gehöre auch, eine
verpflichtende Kennzeichnung bei Fleisch einzuführen - vergleichbar
der Eier-Kennzeichnung, die dazu geführt habe, dass Eier aus
Käfighaltung ausgelistet wurden.
Ein zentrales Problem der industriellen Tierhaltung sei die
exorbitante Güllebelastung der deutschen Böden und Grundwasser.
Dagegen könne laut BUND und Heinrich-Böll-Stiftung nur eine Abgabe
auf Stickstoffüberschüsse und eine konsequente Begrenzung der
Tiermengen pro Hektar helfen. Der Richtwert dürfe zwei
Großvieheinheiten pro Hektar nicht überschreiten, das sind zwei
Rinder oder zehn ausgewachsene Schweine. Es sei deshalb unumgänglich,
dass einzelne Gemeinden wie Vechta oder Cloppenburg in Niedersachsen
ihre Bestände massiv abstocken.
Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, sagte:
"Qualvoll, umweltschädlich, ungesund und billig - das charakterisiert
heute die industrielle Tierproduktion. Das muss sich dringend ändern.
Zudem trägt kein anderer Sektor so massiv zum Verlust der
Artenvielfalt, zur Zerstörung des Klimas, zur Überdüngung und zur
Gefährdung unserer Gesundheit bei wie die industrielle
Fleischproduktion. Laut Prognosen wird die Nachfrage nach Fleisch bis
zum Jahr 2050 voraussichtlich noch einmal um bis zu 85 Prozent
steigen. Ohne Umsteuern, vor allem in den Industrieländern, ist dies
ein Garant fürs weitere Aufheizen der Atmosphäre, für globale
Ungleichheit, Hunger und Tierleid. Es ist höchste Zeit, dass
politisch umgesteuert wird. Ein Hebel dazu ist eine grundlegende
Reform der EU-Agrarpolitik. Jedes Jahr gibt die EU knapp 60
Milliarden Euro für agrarpolitische Maßnahmen aus. Dieses Geld sollte
zukünftig in Maßnahmen für eine ökologischere und tiergerechtere
Landwirtschaft fließen, damit der Graben zwischen umweltpolitischen
Notwendigkeiten und den Wünschen der Verbraucherinnen und Verbraucher
und der Landwirtschaft nicht noch größer wird. Der Fleischatlas 2018
zeigt konkret für Deutschland praktikable Lösungsstrategien für eine
ökologische und global nachhaltige Gestaltung der Fleischproduktion."
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender, sagte: "Abgesehen von
Ankündigungen ist in den vergangenen Jahren wenig passiert, um die
Bedingungen in der Nutztierhaltung zu verbessern. Die Bundesregierung
muss noch in diesem Jahr die Weichen für einen nachhaltigen Umbau der
Tierhaltung stellen. Saubere Gewässer und gesunde Böden kann es nur
geben, wenn die Tierhaltung wieder an die Fläche gebunden wird.
Wichtig ist dabei auch die Einführung einer verbindlichen staatlichen
Haltungskennzeichnung. Ein freiwilliges Tierwohllabel mit laschen
Anforderungen, wie es Agrarminister Christian Schmidt vorschlägt,
reicht für eine echte Trendwende nicht aus. Ein tiergerechter,
ökologischer Wandel der Tierhaltung wird von einer Mehrheit der
Menschen in Deutschland unterstützt, dem muss die neue Regierung
Rechnung tragen."
Der neue "Fleischatlas 2018" von Heinrich-Böll-Stiftung, BUND und
Le Monde Diplomatique präsentiert auf über 50 Seiten zahlreiche
Grafiken, Zahlen und Fakten rund um Fleischproduktion und -konsum in
Deutschland. Er steht unter www.bund.net/fleischatlas2018 bzw.
www.boell.de/fleischatlas2018 kostenlos zum Download zur Verfügung.
Alle Grafiken und Tabellen sind einzeln in verschiedenen Formaten
zur freien Verwendung verfügbar unter
www.boell.de/de/2018/01/10/downloads-zum-fleischatlas-2018 bzw.
www.bund.net/fleischatlas2018-grafiken. Die Herausgeber müssen bei
Veröffentlichung als Quelle erkennbar sein, z.B. "Quelle:
Fleischatlas 2018 von BUND, Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde
Diplomatique".
Pressekontakt:
Heinrich-Böll-Stiftung, Michael Álvarez Kalverkamp, Pressesprecher,
Tel. 030-28534-202, Mobil: 0160-3657722, E-Mail: alvarez@boell.de,
www.boell.de bzw. Annika Natus, BUND-Pressesprecherin, Tel.
030-27586-464, Mobil: 0170-1606658, E-Mail: presse@bund.net,
www.bund.net
Original-Content von: BUND, übermittelt durch news aktuell
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