Deutsche Autozulieferer: Umsätze durch Brexit in Gefahr /
Deloitte-Studie: "hartes" Ausscheiden von UK gefährdet Umsätze und 14.000 Arbeitsplätze in Deutschland
Geschrieben am 11-01-2018 |
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Brexit Briefings Part 6
http://ots.de/nFmjw
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München (ots) - Kommt es zu einem harten Brexit, wird dieser die
deutsche Automobil-Zulieferindustrie hart treffen: Die
Zulieferbranche müsste im Jahr des Ausscheidens mit Umsatzeinbußen in
Höhe von 3,8 Milliarden Euro im Vergleich zu einem No-Brexit-Szenario
rechnen. Keine guten Voraussetzungen für die Arbeitsplätze in den
Unternehmen: Hier könnten nach Berechnungen des aktuellen Deloitte
Brexit Briefings "Harter Brexit und die Lieferkette" bis zu 14.000
Jobs gefährdet sein. Grund dafür ist die starke Verflechtung
deutscher Zulieferer mit deutschen, britischen und anderen
europäischen Automobilproduzenten auf zwei Ebenen: So beliefern
deutsche Zulieferer die britische Autoindustrie direkt und sind zudem
indirekt an der Produktion deutscher und anderer europäischer
Exportwagen nach UK beteiligt. Durch die Einführung von WTO-Zöllen
und einer dauerhaften Abwertung des Pfunds im Falle des harten Brexit
sinkt der Autoabsatz und die Automobilproduktion in UK trifft dies
somit unmittelbar deutsche Automobilzulieferer, da nahezu jedes
fünfte im Vereinigten Königreich verbaute Automobil-Teil aus
deutscher Produktion stammt.
"Die Lieferketten der europäischen Automobilindustrie erstrecken
sich über zahlreiche EU-Mitgliedsstaaten. Im Zuge des Brexits
aufkommende Handelshemmnisse, wie Zölle oder Regulierungen, würden
den Lieferketten erheblich schaden und dadurch die Kosten für
Zulieferer und deren Abnehmer erhöhen", erklärt Dr. Thomas Schiller,
Partner und Leiter Automotive bei Deloitte.
Fast ein Fünftel britischer Autoteile aus Deutschland Sinkt der
Absatz von Automobilen, sinkt zwangsläufig auch der Absatz der
Zulieferer. Tatsächlich ist UK der größte Absatzmarkt für deutsche
Zulieferer innerhalb Europas. Ganze 18 Prozent aller dort verbauten
Teile stammen aus deutscher Produktion. Zugleich produzieren rund 30
der größten deutschen Zulieferer im Vereinigten Königreich und sind
somit unmittelbar an der dortigen Herstellung beteiligt. Der Umsatz,
den deutsche Zulieferer aufgrund der britischen Automobilproduktion
und des Marktes erzielten, belief sich 2016 auf 16,9 Mrd. Euro.
Über 40.000 Arbeitsplätze hängen in Deutschland am
UK-Zuliefergeschäft Entsprechend dem enormen Handelsvolumen und dem
hohen Verflechtungsgrad der deutschen Zulieferindustrie mit
Großbritannien wären bei einem harten Brexit zahlreiche Arbeitsplätze
betroffen. Insgesamt 42.500 Arbeitnehmer sind mittelbar und
unmittelbar vom Handel mit Großbritannien abhängig: 15.700
Mitarbeiter durch direkte Lieferbeziehungen, also die Belieferung
britischer Autobauer, weitere 26.800 durch indirekte
Lieferbeziehungen über die Beteiligung an der deutschen sowie
EU-Autoproduktion für die Insel.
Harter Brexit lässt Autoabsätze schrumpfen Käme es zu einem harten
Brexit ohne spezielle Abkommen und Übergangsregelungen, dafür mit
WTO-Zöllen und Wechselkurschwankungen, beträfe dies sowohl Im- wie
Exporte des Königreichs. Deutsche und in der EU gebaute Autos in
Großbritannien würden etwa 21 Prozent teurer, britische Fahrzeuge in
der EU 13 Prozent. Aufgrund der möglichen Preissteigerungen, würden
deutsche und europäische Automobilproduzenten etwa 650.000 Fahrzeuge
in UK weniger in UK absetzen und die britische Automobilindustrie
würde rund 120.000 Autos weniger produzieren.
"Ein harter Brexit würde die Umsätze deutscher Zulieferer, die aus
der Verflechtung mit UK resultieren, im Brexit-Jahr 2019 um 23
Prozent von 16,4 auf 12,6 Milliarden Euro schrumpfen lassen. Dies
entspricht einem Rückgang von rund 5 Prozent der aktuellen
Gesamtumsätze der deutschen Zuliefererbranche", ergänzt Dr. Alexander
Börsch, Chefökonom bei Deloitte.
Die komplette Studie finden Sie hier zum Download:
http://ots.de/nFmjw
Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de
Original-Content von: Deloitte, übermittelt durch news aktuell
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