Umsatzrekord für die Ernährungsindustrie - Verbraucher haben Lust auf Neues
Geschrieben am 17-01-2018 |
Berlin (ots) - "Die Ernährungsindustrie braucht eine
handlungsfähige und stabile Bundesregierung sowie ein
branchengerechtes Marktumfeld, das Planungssicherheit,
Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit fördert. Immer mehr Unternehmen
mit innovativen Ideen wagen den Markteintritt. Wir erleben eine
Branche im Wandel. Die Politik sollte dieses Potenzial fördern. Die
Ernährungsindustrie sorgt für Einkommen und Wohlstand im ländlichen
Raum, das muss die Politik anerkennen", so Christoph Minhoff,
Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen
Ernährungsindustrie zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche
2018.
Für das Jahr 2017 erwartet die Ernährungsindustrie ihr bislang
bestes Umsatzergebnis: Nach ersten Schätzungen konnte der Umsatz im
Vorjahresvergleich um 5,7 Prozent auf 181 Milliarden Euro gesteigert
werden. Der Export bleibt auch 2017 der Wachstumsmotor der Branche.
Insgesamt konnten die Lebensmittelexporte um 6,9 Prozent auf 60,4
Milliarden Euro gesteigert werden. Während das Geschäft im
EU-Binnenmarkt florierte, dämpften bestehende Handelsbarrieren
weiteres Wachstum in Drittländern.
Für 2018 äußern sich die Unternehmen der Ernährungsindustrie in
einer aktuellen BVE-Konjunkturumfrage zur Umsatzentwicklung insgesamt
optimistisch. Rund 65 Prozent der Befragten erwarten 2018 durch
kostenbedingte Preissteigerungen höhere Umsätze.
Damit die Ernährungsindustrie ein Beschäftigungsmotor bleibt, muss
die neue Bundesregierung den Regulierungsdruck senken und die
Wettbewerbsfähigkeit stärken. Unterstützung von der Politik erwarten
die Unternehmen vor allem beim Bürokratieabbau, bei der Senkung der
Steuerlast, dem Abbau von Exporthemmnissen, der Beseitigung des
Fachkräftemangels sowie der Sicherung bezahlbarer Energiepreise.
Der Geschmack und das Werteverständnis sind entscheidende und vor
allem individuelle Kriterien beim Lebensmittelkauf, dieser Trend
bricht nicht ab. Eine aktuelle Verbraucherumfrage der Innova Market
Insights belegt, dass bei 53 Prozent der Kunden der Geschmack das
Kaufinteresse anregt. Durch das steigende Konsumbewusstsein und
Informationsbedürfnis der Verbraucher spielt Nachhaltigkeit eine
zunehmend wichtige Rolle beim Einkauf und ist ein Top Trend bei
Produkteinführungen. Das belegt eine Analyse der Marktneuheiten und
Trends 2018 der Innova Market Insights für die BVE. In puncto
Nachhaltigkeit sind dabei nicht nur Transportwege oder
Herstellungsverfahren relevant. Auch Umweltaspekte wie die
Recyclefähigkeit, die biologische Abbaubarkeit von Verpackungen oder
der CO2-Fußabdruck sind Informationen, mit denen gerade
Produktneuheiten Kunden gewinnen wollen. Allein 2017 stieg die Zahl
der Produktinnovationen mit freiwilligen Aussagen zur
Umweltfreundlichkeit von Produkten um 44 Prozent im Vergleich zu
2013.
Über 1.000 Start-Up Unternehmen wagen jährlich in der
Lebensmittelproduktion den Markteintritt mit neuen Produkten oder
Herstellungsverfahren. Diese Food-Start-ups setzen häufig auf
unkonventionelle Lösungen und können sich der Nachfrage sehr schnell
anpassen. Im Trend liegt dabei die Neuentdeckung traditioneller
Herstellungsverfahren, die dank innovativer Technik und neuen
Rezepten für den Lebensmittelmarkt 4.0 tauglich gemacht werden -
bspw. kalt gepresst bzw. kalt gebraut oder fermentiert. In den
letzten fünf Jahren nahmen die Produkteinführungen, die sich dieser
beiden Herstellungsverfahren bedienen um 38 bzw. 32 Prozent zu. Die
Digitalisierung schafft für innovative Unternehmen vor allem auch
neue Kanäle zur Kundengewinnung. So hat Essen in der Social
Media-Gesellschaft eine herausragende Rolle. Fast neun Prozent der
deutschen Verbraucher geben an, das Social Media-Beiträge ihren
Lebensmitteleinkauf beeinflussen. Soziale Medien wirken damit in
Deutschland bereits stärker als Konsum-Influencer als in anderen
EU-Ländern, wie etwa Großbritannien oder Frankreich.
Weitere Informationen zu Trends gibt es am Messestand der BVE und
des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde in Halle 22a
unter dem Motto "Wie schmeckt die Zukunft?".
Pressekontakt:
Anne Schnell
Referentin
Telefon: +49 30 200786-122
Telefax: -222
aschnell@bve-online.de
Original-Content von: BVE Bundesvereinig. Ernährungsindustrie, übermittelt durch news aktuell
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