WDR, NDR , Süddeutsche Zeitung:
Insolvenzbericht für Air Berlin rechnet mit Ausfällen von bis zu 200 Millionen Euro allein für den Staat
Geschrieben am 24-01-2018 |
Köln (ots) - Allein der Staat muss infolge der Insolvenz von Air
Berlin mit Ausfällen bis zu 200 Millionen Euro rechnen. Das geht aus
einem vertraulichen Bericht der Insolvenzverwalter von Air Berlin
hervor, der WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung vorliegt. Auch für
Kunden und Mitarbeiter gibt es schlechte Nachrichten. Der 112seitige
Bericht wurde am heutigen Mittwoch dem Gläubigerausschuss vorgelegt.
Nicht nur die staatliche Kreditbank KfW, auch der Fiskus, die
Arbeitsagentur und die Sozialkassen bleiben demnach auf
Millionenforderungen sitzen. Gegen die im August vergangenen Jahres
pleite gegangene Airline gibt es derzeit ungesicherte Forderungen von
knapp 760 Millionen Euro. Das verwertbare Vermögen beträgt nach
derzeitigem Stand nur 88 Millionen Euro. Viele Gläubiger dürften
also von dem Geld, das ihnen zustehen würde, kaum mehr etwas
zurückbekommen. Die größten Außenstände hat Air Berlin bei
Lieferanten, Dienstleistern, Vermietern und Leasing-Partnern sowie
bei konzerneigenen Gesellschaften. Auch die Bundesregierung kommt das
von ihr bewilligte Darlehen der staatlichen Kreditanstalt KfW über
150 Millionen Euro teuer zu stehen, es war dem Bericht zufolge
bereits vor Anmeldung der Insolvenz am 15. August 2017 vollständig
abgerufen worden. Von diesem Darlehen sind noch 84 Millionen Euro
nicht zurückbezahlt worden. Dieser Anspruch sei "ungesichert", heißt
es in einer Übersicht am Ende des Insolvenz-Berichts. Aus dem Umfeld
der Insolvenzverwalter heißt es, bei dem KfW-Kredit sei nach
derzeitigem Stand noch mit knapp zehn Millionen Euro Rückzahlung zu
rechnen. In dieser Tabelle ist auch notiert, wie viel Geld Air
Berlin dem Fiskus und der Arbeitsverwaltung schuldet: insgesamt sind
dies noch 121,3 Millionen Euro, auch diese seien "ungesichert".
Zusammen mit dem KfW-Darlehen hat das allein für den Staat drohende
Ausfälle in Höhe von rund 200 Millionen Euro zur Folge. Die
Bundesagentur für Arbeit hatte nach der Pleite für die 7200
Beschäftigten in Deutschland von August bis Oktober 2017 die Zahlung
von Löhnen und Gehältern übernommen. Die Zahlung dieses sogenannten
Insolvenzgeldes ist gesetzlich so geregelt bei Unternehmen, die
zahlungsunfähig werden. Die Arbeitsverwaltung steht mit 46,3
Millionen Euro in der Gläubigerliste der Fluggesellschaft; beim
Fiskus sind es 75 Millionen Euro. Auch bei den Kunden steht Air
Berlin in der Kreide: Ihnen schuldet Air Berlin noch 30 Millionen
Euro für ausgefallene Flüge, Verspätungen sowie verloren gegangenes
oder beschädigtes Gepäck. "Ungesichert" sind hier dem
Insolvenzbericht zufolge 16,5 Millionen Euro. Nur etwas besser sieht
es für jene Beschäftigten aus, denen die Fluggesellschaft 9,5
Millionen Euro für Löhne, Gehälter und Pensionen zahlen müsste. Davon
sind 3,9 Millionen Euro "ungesichert". Missmanagement und ständiger
Umbau Schuld an der Pleite ist nach erster Analyse der
Insolvenzverwaltung Missmanagement: Das Unternehmen sei gewachsen,
ohne neue Unternehmensteile angemessen zu integrieren. Die Rede ist
von einem "ständigen Umbau" und einer "ständigen Verlustsituation".
Wie groß die Pleite wirklich ist, kann die Insolvenzverwaltung
derzeit nur prognostizieren. Immer noch können Gläubiger Forderungen
anmelden. Die Verbindlichkeiten ließen sich daher nur "sehr grob
abschätzen".
Pressekontakt:
WDR Presse und Information
Pressedesk
0221 220 7100
wdrpressedesk@wdr.de
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