VCI-Hauptgeschäftsführer zum Koalitionsvertrag von Union und SPD / Grundlage für mehr Innovation
Geschrieben am 07-02-2018 |
Frankfurt/Main (ots) - Der Koalitionsvertrag ist eine hinreichende
politische Grundlage, um die wirtschaftliche Stärke Deutschlands zu
festigen und mehr Innovation zu mobilisieren. Der Vertrag hat aber
auch industriepolitische Schwachstellen, die nicht dazu beitragen,
dass der Standort an Wettbewerbsfähigkeit gewinnt. Das ist die
Erstbewertung des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) zur
Verabschiedung des Regierungsprogramms von Union und SPD für eine
große Koalition.
Positiv sieht der VCI vor allem die Initiativen für Wissenschaft
und Bildung, den Einstieg in eine steuerliche Forschungsförderung
sowie die Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur. Für eine
spürbare Dämpfung des Stromkostenanstiegs durch die Energiewende und
für eine moderne Landwirtschaft gebe es allerdings keine konkreten
Perspektiven, so der VCI. Außerdem fehle angesichts des
internationalen steuerpolitischen Standortwettbewerbs eine
Reformperspektive für die Unternehmensbesteuerung.
"Der Koalitionsvertrag sieht vor, Schlüsseltechnologien wie die
Materialforschung angemessen zu fördern und die Gesundheitsforschung
im Rahmen einer Nationalen Dekade gegen den Krebs auszubauen", lobt
Tillmann die Pläne von CDU/CSU und SPD. Positiv für den
Innovationsstandort Deutschland sei auch zu bewerten, dass sich die
Partner für eine umfassende Technologieoffenheit als wichtiges
Grundprinzip der Forschungspolitik und für die Förderung von
Start-ups aussprechen.
"Die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung für den
Mittelstand ist ein wichtiger Schritt für mehr Innovation. Sie bleibt
aber ein Tropfen auf den heißen Stein, solange nicht alle Unternehmen
unabhängig von der Größe davon profitieren können", schränkt
VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann ein. In dieser Form könne die
Förderung nur ein Einstieg sein, um Innovationskraft zu stärken. Das
Ziel, dass Deutschland bis 2025 mindestens 3,5 Prozent des
Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung aufwende, sei so
nicht zu realisieren.
In der Energiepolitik sieht der VCI mehr Schatten als Licht: Zwar
sei das Bekenntnis zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der
energieintensiven Industrie in Deutschland ein wichtiges Signal.
Seine Wirkung müsse sich aber daran messen lassen, ob der
beschlossene beschleunigte Zubau von Windkraft- und Solaranlagen auf
65 Prozent der Stromproduktion tatsächlich strikt mit dem Netzausbau
synchronisiert werde. Tillmann: "Wie die Kosten der Energiewende beim
weiteren Ausbau erneuerbarer Energien stabilisiert werden sollen,
haben die Koalitionspartner nicht dargestellt. Strom wird für die
Verbraucher in den nächsten Jahren noch teurer. Das zeigt, wie
dringend eine alternative Finanzierung erneuerbarer Energien wäre."
Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund
1.700 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen
ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen
der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für
mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2017
rund 195 Milliarden Euro um und beschäftigte über 451.000
Mitarbeiter.
Pressekontakt:
VCI-Pressestelle, Telefon: 069 2556-1496, E-Mail: presse@vci.de
http://twitter.com/chemieverband und
http://facebook.com/chemieverband
Original-Content von: Verband der Chemischen Industrie (VCI), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
625066
weitere Artikel:
- Bausparkassen begrüßen Stärkung der Wohneigentumsbildung Berlin (ots) - Die deutschen Bausparkassen begrüßen, die jetzt von
CDU/CSU und SPD vereinbarte Stärkung der Wohneigentumsbildung.
Insbesondere die Unterstützung von jungen Familien durch das geplante
Baukindergeld und das Vorhaben, Ersterwerber bei der
Grunderwerbsteuer entlasten zu können, leisten einen wichtigen
Beitrag zur Verbesserung der Wohnraumversorgung.
Die geplanten Fördermaßnahmen sind nach den Worten von Andreas J.
Zehnder, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Privaten
Bausparkassen, und Axel Guthmann, Verbandsdirektor mehr...
- Statement der Kinderhilfsorganisation Plan International zum Koalitionsvertrag Hamburg (ots) - Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan
International Deutschland, zu den Ergebnissen des Koalitionsvertrags:
"Gleichberechtigung und Bildung sind die Basis von nachhaltiger
Entwicklung, zu der sich eine künftige Regierung im vorliegenden
Koalitionsvertrag bekennt. Dies begrüßen wir von Plan ausdrücklich,
denn nur dann können Armut, Hunger und Ungleichheiten erfolgreich
beseitigt werden. Erfreulich ist, dass im Koalitionsvertrag ein
Bekenntnis zur Finanzierung von Entwicklungszusammenarbeit verankert
ist. Deutschland mehr...
- NOZ: CDU-Wirtschaftsrat: Für die Union ein miserables Verhandlungsergebnis Osnabrück (ots) - CDU-Wirtschaftsrat: Für die Union ein miserables
Verhandlungsergebnis
Kritik an Ressortverteilung und Koalitionsvertrag - "SPD-Minister
schalten um auf Geldverteilen in der Europa- und Finanzpolitik
Osnabrück. Der CDU-Wirtschaftsrat hat die Vergabe der
Ministerposten in der künftigen Großen Koalition scharf kritisiert.
"Für die CDU ist die Ressortverteilung ein miserables
Verhandlungsergebnis", sagte Generalsekretär Wolfgang Steiger der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Der Koalitionsvertrag atmet mehr...
- Bayernpartei: Neuauflage der Großen Koalition ist Koalition der Verlierer und ein Bundeskabinett als Reste-Rampe München (ots) - "Der Berg kreiste, kreiste und kreiste ... und
gebar am Ende die kleinste aller Großen Koalitionen." Mit diesen
Worten kommentierte der Bayernpartei-Vorsitzende Florian Weber das
Ergebnis der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD.
Und weiter: "Sollte die Basis der SPD nicht doch noch mit einem
Veto alles stoppen, dann stehen wir vor weiteren vier Jahren Gewürge
und Durchwursteln. Man hat sich auf kleinste, ja allerkleinste
gemeinsame Nenner geeinigt und kleistert nicht ausgeräumte
Unterschiede mit Steuergeld mehr...
- Koalitionsvertrag: AOK sieht Ansätze für eine bessere Versorgung (FOTO) Berlin (ots) -
Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD setzt im
Gesundheitskapitel die richtigen Schwerpunkte. "Sektorübergreifende
Versorgung, Digitalisierung, Pflegepersonalbedarf,
Qualitätsoffensive, Beitragsgerechtigkeit - das sind die Felder, auf
denen wir endlich vorankommen müssen", betont Martin Litsch,
Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes.
Die medizinische Versorgung in Deutschland verharre in starren
Sektoren und produziere zu viele Qualitäts- und Effizienzverluste.
Deshalb sei die geplante Initiative mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|