Horváth-Studie zur Digitalisierung: CIOs, Strategiechefs und CDOs verantworten die Umsetzung / Nur noch acht Prozent der Entscheider sehen die Hauptverantwortung für die Digitalisierung beim CEO
Geschrieben am 16-02-2018 |
Stuttgart (ots) - Die Digitalisierung hat viele Unternehmen
maßgeblich verändert und leistet einen großen Beitrag zur
Wertschöpfung. 90 Prozent der Entscheider aus Unternehmen im
deutschsprachigen Raum bestätigen dies in der aktuellen Horváth &
Partners-Studie "Digital Value 2018". Den CEOs wird heute aber eine
deutlich geringere Rolle zugewiesen als noch 2016. Die
Hauptverantwortung für die Digitalisierung sehen die Befragten eher
bei IT-Leitern, Strategiechefs und Digitalverantwortlichen, da
inzwischen die Umsetzung mehr im Vordergrund steht als die Strategie.
Diese Entwicklung birgt jedoch Risiken.
Digitalisierung ist Chefsache - davon war 2016 immerhin mehr als
jedes dritte Unternehmen überzeugt. In 37 Prozent der Firmen lag die
Hauptverantwortung für die Digitalisierung beim CEO, dem Vorsitzenden
des Vorstandes bzw. der Geschäftsführung. Heute, wo die
Digitalisierung Einzug in nahezu alle Lebensbereiche gefunden hat,
müsste dieser Anteil noch deutlich höher liegen, könnte man vermuten.
Doch das Gegenteil ist der Fall: Nur noch acht Prozent der CEOs
werden als hauptverantwortlich für Entwicklung und Umsetzung der
Digitalstrategie gesehen. Mit zunehmendem Digitalisierungsgrad ist
die Einbindung des Firmenchefs zur Leitung einzelner Projekte
gesunken, da diese immer häufiger funktionalen Führungskräften
zugewiesen wird.
IT-, Strategie- und Digitalchefs immer stärker in der
Verantwortung
"Vor zwei Jahren haben viele Unternehmen auf oberster
Führungsebene noch an ihrer Digitalstrategie gefeilt, in großen
Teilen war sie nicht vollends umsetzungsreif", sagt Dr. Michael
Kieninger, Sprecher des Vorstands von Horváth & Partners. "Heute
fokussieren sich die Unternehmen auf die Umsetzung digitaler
Maßnahmen, und diese legen sie in die Hände funktionaler
Führungskräfte." Haben sich CEO und CIO die Digitalverantwortung 2016
mit jeweils 37 Prozent und 34 Prozent noch mehr oder weniger
untereinander aufgeteilt, steht der IT-Leiter mit 35 Prozent jetzt an
erster Stelle, gefolgt von neuen Protagonisten: dem Strategiechef
(CSO) mit 19 Prozent und dem Digitalchef (CDO) mit elf Prozent. Vor
zwei Jahren spielten diese Positionen noch kaum eine Rolle, weil sie
in vielen Unternehmen auch gar nicht vorhanden waren.
Technik darf die Unternehmensstrategie nicht bestimmen
Aus Expertensicht ist die Übertragung der Verantwortung für die
Umsetzung digitaler Maßnahmen an Führungskräfte mit funktionaler
Zuständigkeit in jedem Fall ratsam. Doch sollten strategische
Fragestellungen der Digitalisierung unbedingt im
Zuständigkeitsbereich des CEO verbleiben, der die gesamte
Unternehmensstrategie im Blick hat. "Liegt die Digitalisierung
vollständig in der Hand von IT- und Digitalexperten, droht die
Gefahr, dass das Unternehmen die Möglichkeiten nur technikgetrieben
angeht", so Kieninger. "Technische Lösungen sollten aber immer nur
Mittel zum Zweck sein, das Unternehmen insgesamt voranzubringen, etwa
durch optimierte Vertriebskanäle, Produktivitätssteigerung, oder
Wissensvorsprung."
Die Unternehmen sollten auch nicht dem Trugschluss unterliegen, es
gehe bei der Digitalisierung nur noch um Umsetzung und Feintuning
bereits geplanter Projekte. "In vielen Bereichen hat die
Digitalisierung noch gar nicht richtig angefangen. Da braucht es neue
Visionen, wie ein Unternehmen in der Zukunft erfolgreich sein kann",
sagt der Horváth-Experte. Auf diese Weise könnte es den Unternehmen
gelingen, mit Hilfe der Digitalisierung nicht nur effizienter zu
werden, sondern auch neue Erlösmodelle oder Geschäftsfelder aufzutun.
Über die Studie:
Für die Studie "Digital Value 2018 - der Beitrag der
Digitalisierung zur Wertschöpfung" wurden im Auftrag von Horváth &
Partners rund 210 Entscheider auf C-Level, C-1 sowie
Digitalisierungsentscheider befragt. Das Marktforschungsinstitut
Krämer führte im August 2017 Telefoninterviews (Computer Assisted
Telephone Interview (CATI) mit den Entscheidern durch. Die Teilnehmer
der Studie stammen aus Unternehmen ab 500 Mitarbeitern und mit einem
Jahresumsatz ab 250 Millionen Euro in Deutschland, Österreich und der
Schweiz. Es handelt sich um Unternehmen der Branchen Automotive,
Chemicals, Consumer Goods, Financial Industries, Industrial Goods &
High Tech, Oil, Pharmaceuticals, Retail, Telecom, Transportation,
Travel, Logistics.
Über Horváth & Partners
Horváth & Partners ist eine international tätige, unabhängige
Managementberatung mit Sitz in Stuttgart. Das Unternehmen beschäftigt
mehr als 800 hochqualifizierte Mitarbeiter an Standorten in
Deutschland, Österreich, Rumänien, Saudi-Arabien, der Schweiz, Ungarn
und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Mitgliedschaft in der
internationalen Beratungsallianz "Cordence Worldwide" unterstützt die
Fähigkeit, Beratungsprojekte in wichtigen Wirtschaftsregionen mit
höchster fachlicher Expertise und genauer Kenntnis der lokalen
Gegebenheiten durchzuführen.
Die Kernkompetenzen von Horváth & Partners sind
Unternehmenssteuerung und Performanceoptimierung - für das
Gesamtunternehmen wie für die Geschäfts- und Funktionsbereiche
Strategie, Innovation, Organisation, Vertrieb, Operations,
Controlling, Finanzen und IT. Horváth & Partners steht für
Projektergebnisse, die nachhaltigen Nutzen schaffen. Deshalb
begleitet Horváth & Partners seine Kunden von der
betriebswirtschaftlichen Konzeption bis zur Verankerung in Prozessen
und Systemen.
Pressekontakt:
Oliver Weber
Leiter Marketing und Kommunikation
Horváth AG, Phoenixbau, Königstr. 5,
70173 Stuttgart, Tel. +49 711 66919-3305,
presse@horvath-partners.com
Original-Content von: Horváth & Partners, übermittelt durch news aktuell
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