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KfW-Konjunkturkompass Deutschland: Wachstumsdynamik 2018 auf Höhepunkt, moderater Rückgang 2019

Geschrieben am 23-02-2018

Frankfurt am Main (ots) -

- KfW Research bestätigt Konjunkturprognose von 2,5 % für das
laufende Jahr, für das kommende Jahr Verlangsamung auf 1,9 %
erwartet
- Konsum, Investitionen und Exporte treiben Wachstum
- Engerer Arbeitsmarkt und Zinswende bremsen 2019

Die deutsche Wirtschaft hat im Schlussquartal 2017 trotz
ungewöhnlich vieler Feier- und Brückentage weiter ein hohes
Wachstumstempo an den Tag gelegt. Ihren Schwung dürfte sie mit ins
Jahr 2018 nehmen. KfW Research hält daher an seiner
Konjunkturprognose von 2,5 % für das laufende Jahr fest, nach 2,2 %
im Jahr 2017 (alle Raten nicht kalenderbereinigt). Damit dürfte die
Wachstumsdynamik in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen, bevor sie
2019 moderat zurückgeht. KfW Research erwartet für das kommende Jahr
ein solides Konjunkturplus von 1,9 %. Zunehmend enge
gesamtwirtschaftliche Kapazitäten aufgrund der langen Dauer des
Aufschwungs, insbesondere am Arbeitsmarkt, sowie die Zinswende
dürften die Treiber des Rückgangs sein.

Die derzeitige Stärke der deutschen Wirtschaft spiegelt nicht nur
das historisch hohe Stimmungsniveau in den Firmen wieder, sondern
manifestiert sich auch in harten Daten wie den Auftragseingängen im
Verarbeitenden Gewerbe. Eine deutliche Ausweitung der
Produktionstätigkeit zeichnet sich ab. Der Konsum profitiert von dem
anhaltenden Wachstum der Erwerbstätigenzahl (2017: +1,5 % ggü.
Vorjahr) und weiter steigenden Reallöhnen (2017: +0,8 % ggü.
Vorjahr); ein Ende dieser beiden Entwicklungen ist bislang nicht
absehbar. Die Aussichten für den Wohnungsbau sind angesichts des
unverändert hohen Bedarfs in attraktiven Ballungsgebieten ebenfalls
positiv. Zugleich dürften die Unternehmensinvestitionen angesichts
der starken Auslastung der Industriekapazitäten sowie der auch
international kräftiger anziehenden Nachfrage spürbar aufwärts
gerichtet bleiben. Die globale Konjunkturerholung sollte dafür
sorgen, dass die deutschen Exporte ungeachtet des zuletzt gestiegenen
Eurokurses an Fahrt gewinnen.

2019 dürfte das Wachstum zwar nachlassen, mit 1,9 % jedoch weiter
solide ausfallen. Neben knapperen Arbeitskräften wird die
eingeleitete globale Zinswende voraussichtlich etwas bremsen, da
Firmen längerfristig geplante Investitionsprojekte in der Erwartung
steigender Finanzierungskosten häufig schon 2018 realisieren dürften.
Gegen eine erhebliche Wachstumsverlangsamung 2019 spricht jedoch die
sich abzeichnende Fiskalpolitik der nächsten deutschen Regierung. So
sind von einer neuen großen Koalition für 2018 bis 2021 zusätzliche
Ausgaben und Mindereinnahmen von knapp 46 Mrd. EUR geplant, was
umgelegt auf einzelne Jahre einer Größenordnung von durchschnittlich
gut 0,3 % des BIP entspricht.

Zu den bereits länger vorhandenen Risiken für die deutsche
Konjunktur - den holprigen Brexit-Verhandlungen und den
protektionistischen Tendenzen der US-Politik - gesellen sich
inzwischen nach Einschätzung von KfW Research auch die erhöhte
Volatilität an den Finanzmärkten sowie mögliche Belastungen durch
einen unerwartet starken Euro. Letzterer sei denkbar, falls die USA
überschätzt würden und infolge von Steuerreform und Mehrausgaben zwar
das Staatsdefizit, nicht aber das Wachstum kräftig anstiege.

"Die deutsche Wirtschaft zeigt sich weiter in starker Form. Seit
2014 wächst sie schneller als im langfristigen Trend. Auch im
laufenden und im kommenden Jahr setzt sich der kräftige Aufschwung
fort", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Mit
einer baldigen gefährlichen Überhitzung auf Ebene der
Gesamtwirtschaft sei dennoch nicht zu rechnen. "Zum einen war die
anfängliche Unterauslastung durch die globale Finanzkrise 2009 und
dann nochmals durch die Eurokrise 2012/13 enorm, zum anderen müssten
dafür vor allem Preise und Löhne viel drastischer anziehen als
allgemein erwartet."

Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass ist abrufbar unter:
www.kfw.de/konjunkturkompass



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk,
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell


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