Der Wandel von Private Equity: Wie aus "Heuschrecken" begehrte Partner wurden (FOTO)
Geschrieben am 26-02-2018 |
Düsseldorf (ots) -
PwC Studie: Europas Beteiligungsmanager setzen auf Kollaboration
statt Konkurrenz / Wandel im Geschäftsmodell von "Financial
Engineering" zu aktivem und operativem Management / Bündnisse mit
strategischen Investoren gewinnen weiter an Bedeutung / Private
Equity-Gesellschaften setzen vermehrt auf Co-Investments mit ihren
Investoren
Europas Finanzinvestoren setzen immer stärker auf Kollaboration
statt Konkurrenz - das zeigt der "Private Equity Trend Report 2018",
für den die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC rund
250 europäische Beteiligungsmanager befragt hat. Den Grund für diese
Veränderung in den vergangenen drei Jahren sehen 66 Prozent der
Befragten darin, dass sich die Kooperation mit strategischen
Investoren deutlich intensiviert hat. "Anders ausgedrückt: Statt um
ein Übernahmeziel zu streiten, macht man lieber gemeinsame Sache",
erklärt Steve Roberts, Leiter des Bereichs Private Equity bei PwC in
Deutschland.
"Financial Engineering" Steht nur noch für 9 Prozent im
Mittelpunkt
Aus Roberts' Sicht "ist diese Entwicklung nur konsequent, denn
auch in anderer Hinsicht zeigen sich Finanzinvestoren heute
deutlicher kooperativer als noch vor zehn oder 15 Jahren". So waren
Private Equity-Gesellschaften hierzulande früher zum Teil gefürchtet,
weil sie ihren Portfoliounternehmen oft hohe Schulden aufbürdeten, um
die eigene Rendite zu maximieren. In der aktuellen PwC-Umfrage sagten
dagegen 68 Prozent der Beteiligungsmanager, diese auch als "Financial
Engineering" bekannte Strategie habe stark an Bedeutung verloren.
Als die wichtigste Komponente des eigenen Geschäftsmodells
bewerten 44 Prozent der Befragten, die Portfoliofirmen "im operativen
Geschäft nach vorne zu bringen". Zum Vergleich: Gerade einmal neun
Prozent der Beteiligungsmanager hielten das "Financial Engineering"
immer noch für relevanter. Dazu passt, dass sich laut der kürzlich
veröffentlichten PwC-Umfrage "Private Equity in Familienunternehmen"
inzwischen 83 Prozent der deutschen Familienunternehmer vorstellen
können, einen Finanzinvestor an ihrem Unternehmen zu beteiligen.
Diese Zahl lag 2013 bei gerade einmal 61 Prozent.
Die Rolle der Finanzinvestoren hat sich grundlegend gewandelt
"Die Umfrageergebnisse zeigen, wie grundlegend sich die Rolle der
Finanzinvestoren im europäischen Wirtschaftsleben gewandelt hat",
sagt PwC-Partner Roberts. "Wurde Private Equity früher als
opponierende Kraft wahrgenommen, gelten die Beteiligungsfonds
heutzutage als verlässliche Partner - und zwar unter Unternehmen
genauso wie unter anderen Investoren. "Dies zeigt auch ein weiteres
Ergebnis des "Private Equity Trend Reports 2018". So meinten 37
Prozent der PE-Manager auf die Frage, was sich denn im Verhältnis zu
den eigenen Geldgebern verändere, dass diese sich immer offener für
gemeinsame Investitionsprojekte zeigten. "Auch das ist ein
bemerkenswerter Wandel", sagt Roberts: "Es gab mal eine Zeit, da
versteckten sich Pensionskassen oder Versicherer hinter Private
Equity. Dagegen treten sie inzwischen offensiv als Co-Investoren in
die Öffentlichkeit."
Nur 5 Prozent glauben, dass das Geschäft in diesem Jahr abflaut
Unter dem Strich zeichnet die PwC-Studie das Bild einer "zunehmend
reifen Branche, die immer tiefer in bestehende Strukturen eindringt
und auf dieser Basis konstant hohen Zuwachsraten erzielt", so
Roberts. In der Tat ist ein Ende des seit Jahren anhaltenden Private
Equity-Booms nichts abzusehen. So meinten 48 Prozent der befragten
Beteiligungsmanager, dass sich die Zahl ihrer Investments 2017 im
Vergleich zum Vorjahr erhöht habe - während nur 20 Prozent von einem
Rückgang berichteten. Dabei zeigten sich 57 Prozent mit der
Entwicklung ihrer Portfoliounternehmen zufrieden; unzufrieden waren
hingegen nur 14 Prozent. Für dieses Jahr rechnen zudem 50 Prozent der
Finanzinvestoren mit nochmals besseren Geschäften, während nur fünf
Prozent gegenteiliger Ansicht sind. Das Fazit von Steve Roberts
lautet: "Die Private Equity-Branche erlebt keinen vorübergehenden
Aufschwung, sondern sie ist dabei, sich dauerhaft als verlässlicher
Partner zu etablieren."
Über PwC:
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 223.000
Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die
Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder
mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere
Details unter www.pwc.com/structure.
Pressekontakt:
Stefanie Zuberer
PwC Communications
Tel.: (0211) 981 - 2661
E-Mail: stefanie.zuberer@pwc.com
Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell
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