Voluntourismus - wachsender Reisetrend mit Nebenwirkungen
Geschrieben am 07-03-2018 |
Berlin/Freiburg/Basel (ots) - Voluntourismus erfreut sich immer
größerer Beliebtheit. Jedes Jahr buchen schätzungsweise 25.000
Menschen allein in Deutschland erlebnisorientierte
Freiwilligeneinsätze im globalen Süden, die oft nur einige Wochen
dauern und kommerziell angeboten werden. Die neu aufgelegte Studie
"Vom Freiwilligendienst zum Voluntourismus" betrachtet 50 solcher
Angebote im deutschsprachigen Raum. In Bezug auf Kindesschutz und
Nachhaltigkeit zeigen die Programme in den letzten Jahren kaum
Verbesserungen, wie ein Vergleich mit den Rechercheergebnissen 2015
zeigt. Die Herausgeber ECPAT Deutschland, Brot für die Welt und der
Arbeitskreis Tourismus und Entwicklung bedauern, dass so die
Potentiale für nachhaltige Entwicklung vor Ort und globales Lernen
nicht entfaltet werden können und Kinderrechte zu oft auf der Strecke
bleiben.
"In den letzten drei Jahren haben wir leider fast nur kosmetische
Verbesserungen bei den Programmen gesehen", sagt Antje Monshausen,
Tourismusexpertin von Brot für die Welt. Beispielsweise haben immer
mehr Anbieter zwar Verhaltensrichtlinien für ihre Kunden entwickelt,
Vorbereitungskurse vor der Abreise gibt es aber fast nie. "Besonders
dramatisch ist, dass im Vergleich zu früheren Jahren, die Einsätze
immer flexibler werden. Die Wünsche der Reisenden sind wichtiger, als
die Sinnhaftigkeit der Einsätze und die Wirkungen vor Ort."
In den meisten Angeboten arbeiten die Freiwilligen mit Kindern.
"Kindesschutzstrategien sind extrem selten. Öffentlichkeitswirksam
haben sich einige Unternehmen von umstrittenen Waisenhausprojekten
distanziert, doch 14 der 25 untersuchten Anbieter bieten die Einsätze
weiterhin an und unterlaufen damit internationale Standards des
Kindesschutzes", so Mechtild Maurer, Geschäftsführerin von ECPAT
Deutschland.
"Wir empfehlen Reisenden und Interessierten, sich gut auf
Freiwilligeneinsätze vorzubereiten, die eigene Motivation zu
hinterfragen und sich so lange wie möglich vor Ort zu engagieren",
sagt Christine Plüss, Geschäftsführerin vom Arbeitskreis Tourismus
und Entwicklung. Wenn die Zeit für einen gut vorbereiteten,
langfristigen Freiwilligendienst nicht reicht, kann eine
begegnungsorientierte Reise, die nachhaltig organisiert ist und den
Blick hinter die touristischen Kulissen öffnet, die sinnvollere
Perspektive sein, sind die Herausgeber sich einig.
Im Rahmen der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin, die von
heute an ihre Türen für Fachbesucher öffnet, wird die Studie am
Freitag, 9.3.2018, 15:30 Uhr auf der Hauptbühne in Halle 4.1 der
Messe Berlin öffentlich vorgestellt. Dabei werden auch neue Leitfäden
für verantwortungsvollen Voluntourismus, Sensibilisierungsprogramme
und Kindesschutzstandards von internationalen Tourismus- und
Kinderrechts-Fachleuten vorgestellt.
Die aktuelle Neuauflage der Studie "Vom Freiwilligendienst zum
Voluntourismus" finden Sie hier: http://ots.de/9zXWYW
Pressekontakt:
Mechtild Maurer, Geschäftsführerin ECPAT +49 1714166042,
maurer@ecpat.de
Antje Monshausen, Leiterin Fachstelle Tourism Watch bei Brot für die
Welt, +49 1707606219, antje.monshausen@brot-fuer-die-welt.de
Christine Plüss, Geschäftsführerin des Arbeitskreis Tourismus und
Entwicklung, +41 796982387, christine.pluess@akte.ch
Original-Content von: ECPAT Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
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