Börsen-Zeitung: Ungeduld, Kommentar zu VW von Carsten Steevens
Geschrieben am 13-03-2018 |
Frankfurt (ots) - Bei Volkswagen herrscht Ungeduld. Die
Staatsanwaltschaften ließen sich mit den Ermittlungen im Zuge des
Dieselabgasbetrugs Zeit, klagte Konzernchef Matthias Müller in der
Bilanzpressekonferenz. Weder aus Braunschweig noch aus München oder
Stuttgart gebe es bislang Untersuchungsergebnisse. Mehr Klarheit aber
an den diversen juristischen Fronten hätte der Konzern, der nach den
Vergleichen in Nordamerika weiter ist, gerne. Nach wie vor hat es
Volkswagen mit Milliarden-Klagen von Investoren und Kunden zu tun.
Die Frage, wie viel die Abgaskrise am Ende kosten wird, könnte
noch auf Jahre unbeantwortet bleiben. Das zementiert Unsicherheit in
einer Phase, in der die Autohersteller mit zig Milliarden ihren
Wandel in Richtung Elektromobilität, autonomem Fahren und neuen
Mobilitätsdiensten forcieren müssen. Dabei zeigt die - vor allem in
Deutschland geführte - Debatte über die Zukunft des Diesel, der noch
gebraucht wird, um den Übergang ins neue Mobilitätszeitalter zu
finanzieren und keine Strafen wegen Verstößen gegen strengere
Klimaschutzauflagen zahlen zu müssen, sowie die Gefahr eines
Handelskriegs Europas mit den USA, dass es gerade aktuell eine Reihe
ungemütlicher Entwicklungen gibt, die die Autoindustrie belasten.
Ungeduldig ist man bei Volkswagen auch deshalb, weil der im Herbst
2015 aufgeflogene Abgasbetrug - laut Vorstandschef Müller wohl der
größte Rückschlag in der Unternehmensgeschichte - im operativen
Geschäft offenbar so gut wie keine Rolle (mehr) spielt. Der 2017
erzielte Absatzrekord, aber auch die Bestmarken bei Umsatz und
operativem Ergebnis sind dafür Belege. Dass die Kunden den Marken des
Konzerns die Treue halten, hob Müller gestern nicht von ungefähr als
besonders wichtig hervor. Dies gerade auch vor dem Hintergrund, dass
Volkswagen bei der Förderung einer neuen Unternehmenskultur - auch
eines der Ziele der 2016 aufgestellten Konzernstrategie bis 2025 -
noch nicht weit vorangekommen ist. Rückschläge, die Reputation,
Ratings und nicht zuletzt die Attraktivität als Arbeitgeber
tangieren, haben in den vergangenen zwölf Monaten deutlich werden
lassen, dass Kulturveränderungen in Großunternehmen Zeit und Ausdauer
erfordern.
Auch finanziell hat Volkswagen die Abgaskrise überraschend gut
verkraftet. Die Nettoliquidität im Automobilbereich lag trotz des
Abflusses von inzwischen über 19 Mrd. Euro Ende 2017 nur um 2 Mrd.
Euro unter dem Niveau von Ende 2015. "Dieselgate" wird Volkswagen
aber nicht so schnell loslassen.
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