Rheinische Post: Kommentar /
Frauenquote auch für Vorstandsposten
= Von Kirsten Bialdiga
Geschrieben am 18-03-2018 |
Düsseldorf (ots) - Die Frauenquote wirkt. In den Aufsichtsräten
großer Unternehmen stieg der Frauenanteil binnen Kurzem auf fast 30
Prozent. In den Vorständen hingegen, wo es keine Quote gibt, sind
Frauen mit einem Anteil von lediglich 6,3 Prozent weiterhin kaum
vorhanden. Daraus lassen sich zwei Erkenntnisse ableiten. Erstens:
Die Befürchtungen der Unternehmen, es ließen sich nicht genügend
Frauen für Aufsichtsratsposten finden, erwiesen sich als unbegründet.
Zweitens: Die Beharrungskräfte in deutschen Konzernen sind zu groß,
als dass Frauen ohne eine Quote Chancen auf einen Posten im Vorstand
haben. Zu diesen Beharrungskräften sind männliche Seilschaften zu
zählen (die übrigens wie eine Quote für Männer wirken), aber auch
Vorurteile gegen Regeln, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
erleichtern. Auch in Top-Jobs wäre es in der Regel kein Problem, eine
Vielzahl der Aufgaben im Home-Office zu erledigen. Viele deutsche
Unternehmen erheben den Anspruch, international führend zu sein. Beim
Thema Geschlechterparität sind sie es nicht. Dabei ist längst
erwiesen, dass Teams, die in jeder Hinsicht divers sind, mehr
Innovationen hervorbringen. Zu langes Zögern könnte sich rächen.
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