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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar NRW richtet Sonderdezernat für Senioren ein Schamlos ausgenutzt Florian Pfitzner, Düsseldorf

Geschrieben am 27-03-2018

Bielefeld (ots) - Gerade hat in Köln ein Prozess gegen Betrüger
begonnen, die ältere Menschen erpresst haben sollen. Der
Anklageschrift zufolge riefen die jungen Männer als falsche
Polizeibeamte an und gaukelten vor, es lägen türkische Haftbefehle
wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung vor. Gegen Auszahlung
einer Kaution könnte man die Auslieferung verhindern. Obwohl die
Polizei schon jahrelang vor solchen Betrugsfällen warnt, obwohl die
mediale Aufmerksamkeit für die perfiden Tricks gestiegen ist, fallen
Senioren immer noch auf sie herein. Oft ärgern sie sich anschließend
so darüber, dass sie sich schämen, den Fall zur Anzeige zu bringen.
Für Schamgefühle gibt es jedoch keinen Grund. Schämen sollten sich
diejenigen, die Hilfsbedürftigkeit oder Treuherzigkeit teils
hochbetagter Menschen ausnutzen. Insofern ergibt es Sinn, dass die
NRW-Regierung jetzt ein zusätzliches Seniorendezernat bei der
Staatsanwaltschaft Bielefeld einrichtet. Gibt es doch auf anderen
Kriminalitätsfeldern längst ähnliche Fachabteilungen. Obwohl die
Ermittlungen häufig zäh ausfallen, registriert man bundesweit
kleinere und größere Erfolge. So hat das Landgericht Hamburg jüngst
einen Trickbetrüger ins Gefängnis geschickt. Die Richter befanden
einen lokalen Strippenzieher des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs
in 40 Fällen für schuldig. Die verhängten zwölfeinhalb Jahre Haft
dürften eine abschreckende Wirkung erzielen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


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