Internationale Sprache im Schockraum (FOTO)
Geschrieben am 29-03-2018 |
Koblenz (ots) -
Am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz werden seit 2016
Gesundheits- und Krankenpflegekräfte nach dem amerikanischen Konzept
"Advanced Trauma Care for Nurses" (ATCN®) ausgebildet. Das Konzept
sieht unter anderem eine, nach festgelegtem Schema angewandte,
einheitliche Sprache für Schockraumteams vor. Es war in der Version
"Advanced Trauma Life Support" (ATLS®) in der Vergangenheit bisher
nur für Ärztinnen und Ärzte vorgesehen.
Der Schockraum in der Notaufnahme ist vorbereitet. Ein
schwerverletzter Motorradfahrer wurde angekündigt. Multiple
Verletzungen aller Art sind zu erwarten. Ein Team aus den
unterschiedlichsten Disziplinen des Krankenhauses steht bereit, um
den Patienten schnellstmöglich mit den richtigen Prioritäten zu
versorgen.
Effektive Teamarbeit heißt Leben
Dirk Zuschke aus dem Team der Pflegedirektion, ausgebildeter
ATCN-Instruktor und Kursdirektor am Bundeswehrzentralkrankenhaus
erklärt die Schwierigkeiten derartiger Situationen: "Wird ein
Unfallopfer mit vielen verschiedenen Verletzungsmustern eingeliefert,
wird es phasenweise im Schockraum sehr eng. Vor Ort finden sich
Anästhesisten, Allgemeinchirurgen, Unfallchirurgen, Radiologen und
Neurochirurgen, auszubildende Ärzte der jeweiligen Fachrichtungen und
die Teams der Gesundheits- und Krankenpflege der OP-Gruppe, der
Anästhesie und der Zentralen Interdisziplinären Notaufnahme mit
entsprechendem Fachpflegeniveau ein. Jede Sekunde zählt für das Leben
des Patienten. Jetzt heißt es: Effektive und effiziente Teamarbeit."
Internationales Schema zur medizinischen Versorgung
Eine weltweit anerkannte Lösung kommt aus den USA. Ende der
1970ziger Jahre wurde ATLS vom American College of Surgeons
entwickelt: Die Grundidee des ATLS und ATCN ist, die bedrohlichsten
Verletzungen und Störungen der Vitalfunktionen des Patienten schnell
zu erfassen und zu behandeln ("treat first what kills first"). Es
bedeutet, dass die medizinische Versorgung nach einem
standardisierten diagnostischen und therapeutischen Handlungsschema
abläuft, welches überall auf der Welt angewandt wird. Somit kann sich
jeder, der nach diesem Konzept ausgebildet ist, überall auf der Welt
sofort in ein Schockraumteam integrieren.
Schockraumsprache für alle
Im Bundeswehrzentralkrankenhaus entstand das Bewusstsein, dass
auch die Gesundheits- und Krankenpflegekräfte zu diesem Team gehören
und in dieser einheitlichen Sprache "mitreden" können müssen. Die
Idee war geboren, das Kursformat mit Unterstützung der
verantwortlichen Akademie für Unfallchirurgie am eigenen Standort
durchzuführen.
Ausbildung auf höchstem Niveau
Bei einer maximalen Teilnehmerzahl von 16 ist es das Ziel des
Hauses, immer jeweils die Hälfte der Ausbildungsplätze aus den
eigenen Reihen zu besetzen. Die andere Hälfte teilen sich
entsprechende Pflegekräfte aus der gesamten Bundesrepublik. Der Kurs
endet mit einer praktischen Übung, die das gesamte Können der
Fachkräfte abverlangt. Sie schlüpfen mitunter sogar in die Rolle des
verantwortlichen Arztes, des sogenannten Traumaleaders, und
koordinieren den Ablauf der Versorgung nach dem vorgegebenen Schema
A-B-C-D-E (Airway, Breathing, Circulation, Disability, Environment).
Dabei wird systematisch vorgegangen. Zuerst werden Behinderungen der
Atmung und lebensbedrohliche Blutungen erkannt und versorgt, bevor
die Blutzirkulation, der neurologische Zustand und das unmittelbare
Umfeld des Patienten überprüft werden.
Internationales Zertifikat
"Der dreitägige Kurs ist sehr anspruchsvoll und mit Erhalt des
Zertifikats sind die Teilnehmenden befähigt, in jeder Notaufnahme
überall auf der Welt zu arbeiten. Für unsere militärischen
Fachpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin ist er zudem eine
hervorragende Vorbereitung auf die Auslandseinsätze. Dort wird in
Zusammenarbeit mit anderen Nationen genau nach diesem Schema
verfahren", führt Zuschke weiter aus.
Effektive Versorgung in 90 Sekunden
Dirk Zuschke ist stolz auf das Engagement des
Bundeswehrzentralkrankenhauses, dieses Kursformat zu unterstützen. Er
ist überzeugt, dass sich das durch diese Ausbildung veränderte
Teamverhalten und die vereinheitlichte Sprache im Schockraum sehr
positiv zu Gunsten der zu versorgenden Patientinnen und Patienten
auswirken wird. "Während die Übergabe eines Patienten vom
Rettungsdienst an die Notaufnahme früher eine Weile länger dauerte,
können wir heute davon ausgehen, dass die erste stabilisierende
klinische Versorgung eines schwerverletzten Patienten nach bereits
etwa 90 Sekunden abgeschlossen sein kann!"
Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Sanitätsdienst
Telefon: 0261 896 13103
pizsanitaetsdienst@bundeswehr.org
Original-Content von: Presse- und Informationszentrum Sanitätsdienst, übermittelt durch news aktuell
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