Mittelbayerische Zeitung: Wer hilft uns aus dem Stau? / Rund um Regensburg stehen die Autofahrer bereits, nun hängen sie auch in der Stadt an neuen Baustellen fest. Mehr und mehr offenbart sich das Ve
Geschrieben am 03-04-2018 |
Regensburg (ots) - Kleine Szene mit großer Symbolkraft: ein ganz
normaler Werktag-Vormittag in Regensburg. Mini-Auffahrunfall auf der
Autobahn A3. Die Folgen kennt jeder Regensburger und jeder Pendler:
Nichts geht mehr in der Region. Der Verkehr steht. Auf allen
Autobahnen, den Zubringern, auf den Umgehungsstraßen, auf den
Bundesstraßen. In diesem ganz normalen Wahnsinn ruft uns ein Leser
an: "Ich versuche jetzt seit zwei Stunden aus Laaber nach Regensburg
zu kommen und stehe gerade in Höhe Winzer auf der B8", sagt uns der
Leser. Und dann: "Rechts von mir auf der Donau ist ein Lastkahn. Der
überholt mich gerade." Diese kleine Szene macht deutlich, wie groß
das Politikversagen in unserer Region in Sachen Verkehrsfragen ist.
Seit mindestens zehn Jahren wird vornehmlich geredet - und vor allem
wird zerredet. Nicht ein Landrat, nicht ein Bürgermeister, auch nicht
eine Landrätin, nicht eine Bürgermeisterin nahm oder nimmt das Heft
in die Hand und stellt sich auf die Seite der staugeplagten Menschen
unserer Region. Das Politikversagen reicht weit zurück. Nur ein paar
Beispiele: Westtrasse für den ÖPNV? Geht halt nicht. Weitere
Donauquerungen, Stichwort Kneitinger Brücke: Da könnte es Widerspruch
geben. Schlüssiges Konzept für den öffentlichen Nahverkehr? Das
dauert noch. Wirklich weiträumige Umfahrung der Stadt? Noch keinen
Gedanken daran verschwendet. Die Liste der Mängel ist lang. Klar ist:
Wer sich ernsthaft und nachhaltig um die Verkehrsprobleme in der
Region kümmern will, der braucht einen langen Atem. Der muss mühsam
Verfahren in die Wege leiten, die ihm oft keinen Applaus, dafür aber
viel Widerspruch einbringen. Und wenn dann wider Erwarten ein
Verkehrsprojekt durchgeboxt wurde, ist unser Politiker vielleicht gar
nicht mehr im Amt und sein Nachfolger erntet die Lorbeeren. Da
verzichten Politiker doch lieber gleich darauf, die ganz dicken
Bretter zu bohren, besuchen lieber Firmen oder wohnen
Gebäudeeinweihungen bei. Doch nicht nur in der Vergangenheit, auch
jetzt noch werden gravierende Fehler gemacht. Wie kann es sein, dass
just zum Beginn des Autobahnausbaus in der Stadt so wie in den Jahren
zuvor überall Baustellen aufploppen? Ist denn der Ausbau der A3 nicht
bereits Ausnahmesituation genug? Musst die Stadt die Situation
unbedingt noch zusätzlich verschärfen? Koordination sieht jedenfalls
anders aus. Hier wären vielmehr langfristig angelegtes Handeln und
intensive Absprachen mit der Autobahndirektion notwendig gewesen. Von
langfristigen Konzepten einmal ganz zu schweigen. In zehn Jahren wird
es dann zu Recht heißen: Vor zehn Jahren hat die Politik versagt.
Alle Verantwortlichen, Politiker aus Stadt und Land, Experten,
Bundestagsabgeordnete, Landtagsabgeordnete müssen jetzt ganz schnell
an einen Tisch. Es müssen zumindest kurzfristig Überlegungen her, um
den Schaden, der zweifelsohne schon eingetreten ist und weiter
eintreten wird, zu minimieren. Sollen sich doch Stadtrat und Kreistag
mit Verkehrsexperten zu einer gemeinsamen Sitzung treffen und die
Köpfe zusammenstecken. Und wenn auch dabei nichts Vernünftiges dabei
rauskommt, dann müssen halt externe Experten her, um den Karren aus
dem Dreck zu ziehen. Damit wir in zehn Jahren wieder schneller
unterwegs sind als Lastkähne.
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