NOZ: NOZ: Vierfach-Impfstoff für alle: Ärzte sehen Forderung nach bestmöglicher Grippeprävention erfüllt
Geschrieben am 05-04-2018 |
Osnabrück (ots) - Vierfach-Impfstoff für alle: Ärzte sehen
Forderung nach bestmöglicher Grippeprävention erfüllt
Positive Reaktionen auf Entscheidung des Gemeinsamen
Bundesausschusses (G-BA), Grippeimpfstoff zur Kassenleistung zu
machen
Osnabrück. Die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses
(G-BA), den Vierfach-Grippeimpfstoff in der Impfsaison 2018/2019 als
reguläre Kassenleistung zuzulassen, stößt in der Ärzteschaft auf
große Zustimmung. Der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung
Niedersachsen, Uwe Köster, betonte im Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Freitag): "Damit wäre die Forderung der
Ärzteschaft nach der bestmöglichen Grippeprävention für alle Teile
der Bevölkerung erfüllt." Die Notwendigkeit eines umfassenden
Impfschutzes für alle, auch gesetzlich Versicherte, sei durch die
ungewöhnlich starke Grippeepidemie in diesem Winter noch einmal
besonders deutlich geworden.
Auch Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie an der
Medizinischen Hochschule Hannover, begrüßte die Entscheidung. Der
Vierfachimpfstoff sei der breiteste verfügbare Grippeimpfstoff, der
beide bekannten Influenza-B-Varianten einschließe, betonte er. Der
aktuell dominierende Grippevirus Typ B der Yamagata-Linie ist mit
einem Anteil von 70 Prozent in dieser Grippesaison der dominierende
Erreger. In dem Dreifach-Impfstoff, den die gesetzlichen
Krankenkassen bisher regulär zahlen, ist er aber nicht enthalten.
Da üblicherweise nur etwa alle zehn Jahre ein Influenza-B-Jahr
auftritt, geht Welte davon aus, dass 2019 "mit hoher, jedoch nicht
mit 100-prozentiger Sicherheit wohl kein Influenza-B-Jahr werde". Er
befürchtet: "Dann werden wir wieder Stimmen hören, die sagen, dass
der Dreifach-Impfstoff es auch getan hätte." Wahrscheinlich stimme
das sogar, sei aber eben nicht vorauszusagen. "In diesem Jahr hat die
Fehlentscheidung jedenfalls Hunderte Menschenleben gekostet",
kritisierte der Mediziner.
Nach den neuesten Zahlen des Robert-Koch-Instituts ist die Zahl
der Grippetoten in der 13. Kalenderwoche auf 1.095 gestiegen. Das
dürfte die höchste Opferzahl seit dem Jahr 2010 sein. Bei 813
Todesfällen war ein Virus-Typ B im Spiel.
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