Kölner Stadt-Anzeiger: Amokfahrer von Münster konnte seinen beruflichen Niedergang nicht verkraften
Geschrieben am 08-04-2018 |
Köln (ots) - Köln/Münster. Der Todesfahrer von Münster hat sich
mit einer achtschüssigen Handfeuerwaffe in den Mund geschossen. Wie
der Kölner Stadt-Anzeiger (Montag-Ausgabe) aus Sicherheitskreisen
erfuhr, soll der 48-jährige Jens R. seinen beruflichen Niedergang als
Industriedesigner nicht verkraftet haben. Dies legt zumindest eine
fünfseitige Abschiedsmail nahe, die der Amokläufer Ende März an
Angehörige und Bekannte verschickte. In dem Traktat machte er vor
allem Ärzten Vorwürfe, dass sie ihn falsch behandelt hätten. Als
gefeierter Absolvent der Fachhochschule Münster hatte der
Freiberufler eine Lampe entwickelt, die er zum Patent angemeldet
hatte. Seine Kreation wurde zeitweilig zum Kassenschlager. R.
verdiente viel Geld, legte sich fünf Autos zu, mietete in Münster
eine Lagerhalle nebst zwei weiteren Wohnungen im sächsischen Pirna
und in Heidenau an. Dann aber blieb der Erfolg aus, sein Geschäft
lief nicht mehr so, wie es sollte. Mit dem Designer ging es bergab.
Jens R. wurde unzufrieden, gab anderen die Schuld für seinen Absturz.
Sein Gemüt verfinsterte sich. Mit seinen Eltern im sauerländischen
Brilon geriet er immer häufiger aneinander. Seinem Vater gab er die
Schuld für seine persönlichen Probleme, weil der ihn angeblich falsch
erzogen habe. Auch mit Freunden überwarf er sich, eckte an mit teils
rechten Sprüchen.Irgendwann saß er zwischen allen Stühlen, fühlte
sich verraten, fiel auf durch psychische Störungen. Ende März bat
Jens R. beim Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Münster um Hilfe.
Es ist die Zeit, in der er auch besagte Abschiedsmail versendete.
Darin beschwerte er sich auch, dass man ihn als Rechtsradikalen
beschimpfe. In jener Phase trug er sich zunehmend mit
Selbstmordabsichten. Elf Tage später machte der Freischaffende seine
Ankündigung wahr und startete seine Todesfahrt.
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