Neue Westfälische (Bielefeld): Amokfahrt von Münster
Zuversicht statt Angst
Carsten Heil
Geschrieben am 08-04-2018 |
Bielefeld (ots) - Es ist, als ginge ein Aufatmen durch das Land:
Ein Glück, kein Terroranschlag! Jedenfalls spricht derzeit nicht viel
dafür, dass das schreckliche Ereignis in Münster vom Samstag auf
einen islamistischen Anschlag zurückzuführen ist. Auch wenn die
Ermittler in ihrem Urteil noch vorsichtig sind. Die Erleichterung ist
verständlich, denn die Tat eines kranken oder psychisch gestörten
deutschen Einzeltäters wäre ein singuläres Vorkommnis. Ein
islamistischer Anschlag hätte die Angst vor weiteren Gräueltaten zur
Folge, zumindest große Verunsicherung. Den Opfern und ihren
Angehörigen wird es gleichgültig sein, wer den Schmerz warum über sie
gebracht hat. Das Leid ist absolut und brennt sich in ihr Leben ein.
Deshalb haben sie unser aller Mitgefühl. Für das Land und die
deutsche Gesellschaft aber hat sich gezeigt, dass es mit solchen
Krisen-Lagen umgehen kann. Die Einsatzkräfte haben nach allem, was
bekannt ist, schnell, professionell und besonnen reagiert. Die
Münsteraner haben sich diszipliniert verhalten, es kam keine Panik
auf. Ganz anders als in München, wo im Juli 2016 ein Amokläufer im
Einkaufszentrum die halbe Stadt in Aufruhr versetzte. Über den
Münster-Angriff wurden nur in einigen sozialen Medien Gerüchte
gestreut und unsinnige Vermutungen angestellt. Diese Medien sollte
man in solchen Momenten besonders kritisch nutzen, dem dortigen
Geblabbel nicht vertrauen. Vertrauen haben sollte man dagegen in die
Gegenwart. Trotz der schrecklichen Tat befindet sich Deutschland
nicht in einer schwierigen Zeit. Selbst wenn es ein Terror-Anschlag
wäre. Auch die jetzt festgesetzten Anis-Amri-Freunde, die laut
Polizei wohl einen Anschlag auf einen Berliner Halbmarathon planten,
ändern daran nichts. Jede Generation hat ihre eigenen
Herausforderungen. Der US-amerikanisch-kanadische
Harvard-Wissenschaftler Steven Pinker hat in seinem neuen Buch
"Aufklärung jetzt" erklärt, dass die Welt seit der Aufklärung (18.
Jahrhundert) sehr viel besser geworden ist. Selbst im Vergleich zu
den 1980er Jahren hungerten heute weniger Menschen und weniger kämen
in Kriegen und Bürgerkriegen um. Das allgegenwärtige Krisengerede ist
Unsinn. Deshalb ist nicht alles gut. Terror ist real und ein
psychisch kranker Co-Pilot Andreas Lubitz fliegt bewusst 150 Menschen
in den Tod. Das Böse ist in der Welt. Aber es darf nicht unser Leben
bestimmen. Trotz der Taten von Münster, Berlin, Paris, London, Utoya
usw. sollte Zuversicht unser Leben bestimmen, nicht Angst und
Verzagtheit.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
632827
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Merkel und das Manifest / Leitartikel von Jörg Quoos Berlin (ots) - Ist die CDU noch eine Partei, in der sich echte
Konservative gut aufgehoben fühlen? Diese Frage ist ungefähr so alt,
wie die Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel lang ist. Am
Wochenende versuchten Merkel-kritische Abgeordnete, eine zeitgemäße
Antwort auf diese Frage zu finden. Mit ihrem "konservativen Manifest"
wollen sie die 73 Jahre alte Volkspartei offenbar zu ihren Wurzeln
zurückführen. Auch wenn es sich mancher Merkel-Kritiker wünschen mag
- dieses Manifest wird Angela Merkel im 18. Jahr des Parteivorsitzes mehr...
- Badische Zeitung: Amokfahrt von Münster: Vorschnelle Urteile / tagesspiegel von Sebastian Kaiser Freiburg (ots) - Es ist schon richtig: Das Ausmaß halbgarer
Spekulationen hielt sich im Vergleich zu anderen Ereignissen dieses
Mal in Grenzen. Das mag vor allem daran liegen, dass die Ermittler
am Samstag schnell mit ersten Ergebnissen aufwarten konnten - und
die Polizei in Münster diese von Anfang an transparent kommuniziert
hat. Was aber, wenn es dieses Land tatsächlich einmal mit einer
unklaren Bedrohungslage zu tun bekommt, einer, die womöglich
mehrere Tage andauert? Greift dann Verunsicherung um sich, befeuert
aus mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Amokfahrt von Münster Stuttgart (ots) - Was immer auch die Absicht hinter solchen
Verbrechen sein mag - niemals rechtfertigt sie das Töten, Verkrüppeln
und Quälen willkürlich ausgewählter Menschen. Niemals wiegt eine
angeblich große Sache oder ein schlimmes persönliches Problem das
Leid auf, das die Täter auf Hinterbliebene und Angehörige ihrer Opfer
wälzen. Die Reaktionen in Münster - ruhige Anteilnahme, gemeinsames
Gebet - zeigen wie frühere in ähnlichen Fällen: Es gibt zwar ein
großes Interesse daran, wer die Urheber sind, vor allem daran, dass
sie mehr...
- Westfalenpost: Nina Grunsky zur Amokfahrt in Münster Hagen (ots) - Wir schaffen das, hat die AfD-Politikerin Beatrix
von Storch nach dem Amoklauf von Münster getwittert, bevor überhaupt
etwas zu den Motiven des Täters bekannt war. Eine fiese Spitze gegen
Merkels Flüchtlingspolitik und der gemeine Versuch, aus diesem
Anschlag auf Kosten der Opfer und ihrer Angehörigen politisches
Kapital zu schlagen. Dennoch hat Beatrix von Storch Recht: Wir
schaffen das! Mit dem in Münster seit 1648 großen Stolz auf den
Beitrag zum Frieden, statt der Freude an plumper Hetzerei. Mit
Bürgersinn, Engagement mehr...
- Rheinische Post: Auch Städte wollen mit Daten Geld verdienen Düsseldorf (ots) - In der Debatte um Datenhandel für
zielgerichteten Wahlkampf hat der Städte- und Gemeindebund (DStGB)
den Kommunen empfohlen, mit ihren Daten ebenfalls Geld zu verdienen.
"Auch die Städte und Gemeinden müssen sich noch mehr klar machen,
dass Daten das Öl des 21. Jahrhunderts sind und sich damit wichtige
Einnahmen erzielen lassen", sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd
Landsberg der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Montagausgabe). Die Kommunen verfügten über "wertvolle Datensätze",
die sie in anonymisierter mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|