Wenn der Krebs wieder aufflammt - Hochfokussierter Ultraschall und NanoKnife ermöglichen Heilung nach gescheiterter Strahlentherapie bei Prostatakarzinom (FOTO)
Geschrieben am 17-04-2018 |
Heidelberg (ots) -
Für Krebspatienten, bei denen nach einer Strahlenbehandlung der
Prostatakrebs wieder aufflammt, bestand de facto keine Chance auf
Heilung mehr. Nach neuesten Erkenntnissen bestehen in diesen Fällen
mit dem hochfokussierten, intensiven Ultraschall (HIFU-Methode) oder
mit Spannungsimpulsen (IRE/NakoKnife-Methode) noch gute
Erfolgschancen.
Die klassische Schulmedizin behandelt Prostata-Krebs oft mit der
Totaloperation, der so genannten Prostatektomie, bei der die Prostata
in der Regel als Ganzes entfernt wird - eine für den Patienten
aufwändige Operation, die nicht nur mit Vollnarkose und einem
längeren Krankenhausaufenthalt verbunden ist, sondern unerfreuliche
Nebenwirkungen wir Impotenz und Inkontinenz nach sich ziehen kann.
Alternativ, manchmal auch ergänzend, kommen ionisierende Strahlen zum
Einsatz, die das von Krebs befallene Gewebe zerstören sollen. In
beiden Fällen ist der Heilungserfolg nicht garantiert. Das
Wieder-Aufflammen eines Tumors - Mediziner sprechen hier von einem
Rezidiv - ist weder bei der Prostatektomie noch der Strahlentherapie
auszuschließen. Laut Statistik müssen 30 Prozent aller Patienten im
Laufe von zehn Jahre mit einem Rezidiv rechnen.
Doch während dem behandelnden Arzt bei der Krebstherapie zu Anfang
noch eine ganze Bandbreite an Therapien zur Verfügung steht, ist er
bei einem Rezidiv nach einer Strahlentherapie massiv in seiner Wahl
eingeschränkt. "Das Tumorgewebe bekommt nach der Bestrahlung eine
klebrige, sehr schwer zu schneidende Konsistenz", erklärt der Urologe
Dr. Martin Löhr, der zusammen mit Dr. Thomas Dill die Klinik für
Prostata-Therapie in Heidelberg leitet. Die Urologen der
international renommierten Privatklinik haben sich ganz auf
schonende, moderne Diagnose- und Therapiemöglichkeiten spezialisiert.
Eine davon ist die seit Jahren bewährte Behandlung von Prostatakrebs
mit hochfokussiertem Ultraschall (HIFU) nach dem Sonablate
500-Verfahren.
"Dieses Verfahren hat sich aber nicht nur bei der
Krebs-Erstbehandlung bewährt", berichtet Martin Löhr, "sondern auch
bei der Behandlung eines Prostatakarzinom-Rezidivs nach einer
gescheiterten Strahlentherapie." Während ein klassischer
chirurgischer Eingriff nach einer Strahlentherapie praktisch
unmöglich ist, kann der unblutig arbeitende Ultraschall, der von
einer Sonde über den Enddarm durch das umliegende Gewebe hindurch im
Rezidiv gebündelt wird, hier noch seine volle Wirkung entfalten.
"Besser ist es natürlich, einen Krebs gleich mit Ultraschall zu
behandeln, aber letztlich können wir auch Patienten nach einer
gescheiterten Strahlentherapie mit HIFU noch eine ermutigende
Perspektive bieten", meint Martin Löhr.
Die Heidelberger Urologen haben mit der HIFU-Therapie nach
Strahlen-Rezidiv bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Allerdings
sind sie in Deutschland bislang die einzigen, die diesen Weg der
Therapie beschreiten und entsprechend Erfahrungen sammeln konnten.
Und nicht nur die HIFU-Therapie empfiehlt sich in der
Rezidiv-Behandlung. Auch das so genannte NanoKnife, bei dem der Tumor
über biopsieähnliche Nadeln mit kurzen Stromimpulsen zerstört wird,
kann ein Rezidiv nachhaltig zerstören. Diese Methode läuft unter der
Bezeichnung "Irreversible Elektroporation", kurz IRE-Verfahren, eine
bewährte Methode, die in den USA schon lange bei anderen Krebsformen
zum Einsatz kommt, in Deutschland allerdings erstmals von den
Heidelberger Urologen standardmäßig bei Prostatakrebs angewandt wird.
"Das Besondere ist: Während bisher Patienten mit einem Rezidiv nach
Strahlentherapie nur eine Hormonbehandlung als lebensverlängernde
Maßnahme angeboten wurde, bieten wir solchen Patienten eine echte
Heilungschance. Diese Möglichkeit findet noch zu wenig Beachtung"
fasst Thomas Dill die Situation zusammen.
Beiden Verfahren - dem HIFU- und dem IRE-Verfahren - gemein ist
die schonende Behandlungsform: Der Patient erfährt nur eine leichte
Narkose, die ihn kaum schwächt. In der Regel verbringt er nach der
Behandlung noch eine Nacht unter Beobachtung, bevor er die Klinik
wieder verlassen und am beruflichen und privaten Leben voll
teilnehmen kann.
M. Boeckh
Wissenschaftsredakteur
Kontakt zur Klinik:
Klinik für Prostata-Therapie im Medizinischen Zentrum Heidelberg
:medZ
Bergheimer Straße 56a
D-69115 Heidelberg
Tel.: +49 6221 65085-0
Fax.: +49 6221 65085-11
info@prostata-therapie.de
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Hauptstraße 31
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Original-Content von: Klinik für Prostata-Therapie Heidelberg, übermittelt durch news aktuell
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