Niedergelassene Ärzte gründen neuen Kampfverband
Geschrieben am 24-04-2018 |
Hamburg (ots) - Ob Piloten, Lokführer oder Metallarbeiter: Fast
jede Berufsgruppe kämpft für angemessene Arbeitsbedingungen, wenn
Belastung und Entlohnung nicht mehr zusammenpassen. Die
niedergelassenen Ärzte zeigten bislang kaum Zähne - obwohl die
Politik selbst in Zeiten des Medizinermangels ständig neue
Daumenschrauben anlegt. Eine Gruppe von Ärzten will Politik und
Krankenkassen nun mit der Gründung der "Deutschen Ärztegewerkschaft"
die Stirn bieten.
Initialzündung für die Initiative war ein Treffen berufspolitisch
erfahrener Ärzte im März in Kassel. "Die rund 30 dort versammelten
Kollegen waren sich einig: Die beruflichen Rahmenbedingungen für
unsere Arbeit haben sich in den vergangenen Jahren stetig
verschlechtert. Das Honorar für die freiberuflich tätigen Ärzte und
Zahnärzte ist alles andere als angemessen. Gleichzeitig werden wir
durch immer mehr Reglementierungen und Gesetze in unserer
Therapiefreiheit eingeschränkt", erläutert Mitinitiatorin Dr. Ilka
Enger.
Da die etablierten Ärzteorganisationen ihren Kampfgeist verloren
hätten - oder aufgrund ihrer Stellung als Körperschaften des
öffentlichen Rechts nicht zu Kampfmaßnahmen aufrufen dürften - sei
der Entschluss gefallen, eine neue Organisation ins Leben zu rufen,
erläutert die niedergelassene Internistin aus Neutraubling. "Wir
wollen neue Wege gehen und positive Veränderungen für die Kollegen
initiieren", betont Enger.
Zunächst soll am 1. Juni 2018 in Frankfurt/Main die deutsche
Interessengemeinschaft Medizin (IG Med) gegründet werden. "Es gibt
bereits an die hundert Teilnahmeanfragen und stetig nimmt das
Interesse zu. Der Ort der Veranstaltung ist übrigens bewusst gewählt
- wir Ärzte können uns von so mancher Pilotengewerkschaft eine
Scheibe abschneiden", betont der Arzt Bernhard Salomon aus Weiden,
der die Gründungsbewegung ebenfalls seit der ersten Minute begleitet.
Aus der "IG Med" soll dann in einem zweiten Schritt die "Deutsche
Ärztegewerkschaft" hervorgehen. "Unser System wurde systematisch
kaputt gespart und die Ärzte als die Melkkühe des Gesundheitswesens
betrachtet. Bevor man uns und unsere Praxen auch noch auf dem Altar
der Staatsmedizin schlachtet, werden wir uns - auch im Interesse
unserer Patienten - zur Wehr setzen", gibt sich Salomon kämpferisch.
"Wir freuen uns über jeden Kollegen, der die Lage auch so einschätzt
und mit uns zusammen aktiv werden will."
Dr. Karl-Hermann Karstens gehört ebenfalls zu den Mitinitiatoren.
"Wir haben bereits drei wichtige Themenschwerpunkte definiert, mit
denen sich die neue Organisation nach ihrer Gründung beschäftigen
wird", berichtet der Zahnarzt. "Wir wollen endlich eine angemessene,
leistungsgerechte Honorierung unserer ärztlichen Arbeit und wir
werden dafür auch als 'Tarifpartei' für die Niedergelassenen
antreten", so Karstens. Darüber hinaus seien endlich
Rahmenbedingungen nötig, die ein angstfreies und effektives Arbeiten
ermöglichten. "Keine weitere Gängelei oder Regresse, keinen
bürokratischen Overkill." Zu guter Letzt gehöre die
Sozialgesetzgebung komplett auf den Prüfstand, da sie Ärzte aufgrund
unzähliger Eingriffe in die Berufsfreiheit zu Bürgern zweiter Klasse
mache. "Wie die vielen Rückmeldungen zeigen, haben wir mit diesen
Themen auch den Nerv der Kollegen getroffen. Der Zulauf ist gut und
wir sind durchaus bereit, für diese Forderungen an die Schmerzgrenze
zu gehen", so Karstens.
Die Gründungsveranstaltung der IGMed findet am 1.Juni 2018 im
Airport Conference Center (Raum K20) in Frankfurt/Main statt.
Anmerkung für die Redaktionen: Eine Pressekonferenz findet dort
bereits um 10 Uhr vor der Gründungsveranstaltung statt.
Bei Rückfragen und Interviewwünschen zur IGMed:
Dr. Ilka Enger
ilka-enger@gmx.de
0170/3232354
Original-Content von: Ärztenachrichtendienst Verlags-AG (änd), übermittelt durch news aktuell
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