BERLINER MORGENPOST: Kompromiss mit Tücken - Kommentar von Alexander Dinger
Geschrieben am 28-04-2018 |
Berlin (ots) - Die protestierenden Feuerwehrleute können stolz auf
sich sein. Sie haben die Politik an den Verhandlungstisch gezwungen
und in relativ kurzer Verhandlungszeit viele Erfolge erzielt. Liefern
müssen nun aber beide Seiten.
Ebenso wie bei der Polizei hat sich auch bei der Feuerwehr in der
Hauptstadt über Jahre ein tief sitzender Frust angestaut. Frust über
schlechte Bezahlung, Überstunden und eine veraltete Ausstattung.
Setzt die Politik all ihre Ankündigungen in die Tat um, und danach
sieht es im Moment aus, sind die "Sparen, bis es quietscht"-Jahre
vorbei.
Innensenator Andreas Geisel (SPD) hat im Vergleich zu seinem
Amtsvorgänger Frank Henkel (CDU) einen Vorteil: eine volle Kasse. Die
Politik ist gut beraten, das zarte Pflänzchen der Hoffnung bei
Polizei und Feuerwehr zu hegen und zu pflegen. Vielleicht wird daraus
wieder ein starker Baum mit tiefen Wurzeln des Vertrauens.
Auf der anderen Seite stehen verbeamtete Feuerwehrleute, die trotz
aller berechtigten Kritik nicht vergessen sollten, dass es andere
systemrelevante Berufe von Pflegern über Krankenschwestern bis zu den
Scharen von Handwerkern gibt, die ebenfalls bei Wind und Wetter und
an Wochenenden arbeiten, Überstunden vor sich herschieben, aber von
den Sicherheiten eines Beamten nur träumen können.
Das alles lässt ich an einer Zahl festmachen: Im Schnitt war jeder
verbeamtete Feuerwehrmann im vergangenen Jahr 48 Tage krank. Werte,
die in der freien Wirtschaft unvorstellbar sind. Dort liegt der Wert
bei 18 Tagen.
Die Forderung der Politik, dass mit der nun vereinbarten
Reduzierung der Wochenarbeitszeit auch die Krankenquote sinken muss,
ist also berechtigt. Denn: Gelingt die nennenswerte Reduzierung des
Krankenstandes nicht, frisst das Zugeständnis bei der
Wochenarbeitszeit das Plus an neuen Stellen. Der gute Kompromiss
würde dann ziemlich schnell schal.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
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