Glyphosat: Hersteller beantragen 29 Pestizide - BVL verweigert Campact Herausgabe der Antragsunterlagen
Geschrieben am 16-05-2018 |
Verden / Aller (ots) - Das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) weigert sich, Campact Informationen über
die Zulassung glyphosathaltiger Pestizide zur Verfügung zu stellen.
Das BVL hat lediglich mitgeteilt, dass für 29 Pestizide Anträge auf
weitere Zulassung bis 2023 gestellt wurden. Die Behörde will aber
keine Hersteller- und Produktnamen nennen und die Antragsunterlagen
nicht herausgeben. Gegen diese Entscheidung hat Campact heute
Widerspruch eingelegt.
"Die Geheimniskrämerei muss ein Ende haben", sagt Gerald Neubauer
von Campact. "Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, die
Zulassungsverfahren für Pestizide mit Glyphosat kritisch zu
begleiten. Das geht nur, wenn die Antragsunterlagen öffentlich
gemacht werden." Die von Campact beauftragte Rechtsanwältin Dr.
Michéle John betont: "Bei den beantragten Informationen handelt es
sich um Daten über Emissionen. Auf Betriebs- oder
Geschäftsgeheimnisse können sich die Hersteller nicht berufen.
Jedenfalls wiegt das öffentliche Interesse hier schwerer als die vom
BVL angeführten Geschäftsgeheimnisse der Hersteller."
Campact hatte nach dem Umweltinformationsgesetz (UIG) am 19. März
2018 beim BVL nach Herstellern und Produktnamen gefragt und die
Herausgabe der Antragsunterlagen beantragt. Am 25. April hat die
Behörde die Anfrage abgelehnt. Aus der Antwort des BVL geht hervor,
dass in Deutschland bisher 37 glyphosathaltige Pestizide zugelassen
sind. Für 28 Produkte wurde eine Wiederzulassung beantragt, für ein
Pestizid eine Neuzulassung. Die verbleibenden acht Produkte haben
Zulassungen nach altem Recht, teilweise sogar bis 2026. Mehr ist
bisher nicht bekannt.
Glyphosat beschleunigt das Artensterben und steht im Verdacht,
Krebs auszulösen. Für den Einsatz in Pestizid-Produkten wird der
Wirkstoff mit weiteren Chemikalien gemischt. Je nach Zusammensetzung
können diese Mischungen noch giftiger sein als der Wirkstoff alleine.
Im bisherigen Zulassungsverfahren der EU wurden die
Gesundheitsgefahren der Mischungen noch nicht überprüft, denn das ist
Aufgabe der Mitgliedsländer.
Campact fordert seit Jahren ein Verbot des Ackergiftes und hat
u.a. die Europäische Bürgerinitiative gegen Glyphosat maßgeblich
vorangetrieben. Zurzeit fordern über 450.000 Menschen im
Campact-Appell das Glyphosat-Verbot in Deutschland. Diesen Appell
will Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) morgen um 9:30 Uhr
vor ihrem Ministerium entgegennehmen.
Hier die Links: Ablehnung der UIG-Anfrage http://ots.de/HHltWB und
der Widerspruch: http://ots.de/9wPEuN
Pressekontakt:
Campaigner Gerald Neubauer, Tel. 0179-7343557, neubauer@campact.de
oder Pressesprecherin Svenja Koch, koch@campact.de, 04231-957590
(auch mobil).
Original-Content von: Campact e.V., übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
638170
weitere Artikel:
- BUND-Gewässerreport: Alarmierender Zustand von Deutschlands Flüssen und Seen Berlin (ots) - Insgesamt 92 Prozent aller Flüsse und Seen in
Deutschland sind in einem beklagenswerten Zustand. Ursachen dafür
gibt es viele, unter anderem zu viel Dünger und Pestizide aus der
Agrarindustrie, Begradigung und Vertiefung vor allem für die
Schifffahrt oder Schadstoffe aus dem Bergbau. "Wasser ist unsere
Lebensgrundlage", sagt der Vorsitzende des Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland Hubert Weiger bei der Vorstellung des
Gewässerreports, "daher kämpft der BUND als der Flussverband
Deutschlands seit seiner Gründung mehr...
- Sigmar Gabriel im stern: "Wir werden mit diesem US-Präsidenten und einer veränderten amerikanischen Politik noch längere Zeit leben müssen" Hamburg (ots) - Bei der Aufkündigung des Atomabkommens geht es
nicht nur um den Iran. Donald Trump gefährde die Grundsätze
internationaler Diplomatie, meint Sigmar Gabriel. In einem
Gastbeitrag für den stern plädiert der SPD-Politiker für ein
gemeinsames Zeichen aus Europa.
Sigmar Gabriel reiste als Wirtschaftsminister mehrfach in den
Iran, als Außenminister leitete er neue Verhandlungen zu
Sicherheitsfragen zwischen dem Land und Europa. Im neuen stern, der
am Donnerstag erscheint, schreibt Gabriel zum aktuellen
außenpolitischen mehr...
- Meuthen: Fader Beigeschmack bleibt bei Gabriels neuem Alstom-Job Berlin (ots) - Zu dem neuen Verwaltungsrat-Job des ehemaligen
Wirtschafts- und Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) bei der
Zug-Allianz Siemens und Alstom sagt der AfD-Bundessprecher Prof. Dr.
Jörg Meuthen:
"Nach der Politik lockt das große Geld. Auch für Sigmar Gabriel
scheint der Wunsch nach mehr Geld, aber weniger Rampenlicht in
Erfüllung zu gehen", sagt Prof. Dr. Jörg Meuthen, AfD-Bundessprecher.
"Gabriel hält die für sinnvoll erachtete Karenzzeit von einem Jahr
nicht für einen passenden Zeitraum, um als ehemaliger Mandatsträger mehr...
- terre des hommes-Appell an die Abgeordneten des niedersächsischen Landtages / Keine Waffenexporte aus Niedersachsen in Krisengebiete! Osnabrück (ots) - Der niedersächsische Landtag berät morgen auf
Antrag von Bündnis 90/Die Grünen über den Stopp von Waffenexporten
niedersächsischer Unternehmen in Krisen- und Konfliktregionen. Das
internationale Kinderhilfswerk terre des hommes appelliert an die
Landtagsabgeordneten, sich für die sofortige Beendigung dieser
Waffenexporte auszusprechen.
»Deutsche Rüstungsexporte an Kriegsparteien müssen dringend
gestoppt werden. Hier kann das Bundesland Niedersachsen ein wichtiges
Signal senden, denn zu den Waffenlieferanten mehr...
- Hardt: Brüsseler Treffen zum Iran-Abkommen zeigt Perspektiven auf Berlin (ots) - Ziel bleibt Erhalt des Atom-Abkommens - Enge
transatlantische Abstimmung weiterhin wichtig
Die Abstimmungen zur Wahrung des Iran-Atom-Abkommens nach dem
Rückzug der USA laufen auf Hochtouren. Hierzu erklärt der
außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen
Hardt:
"Die gestrigen Gespräche zwischen den E3 (Deutschland, Frankreich
und dem Vereinigten Königreich) und dem Iran zeigen: Wir wollen
gemeinsam das Atom-Abkommen aufrechterhalten. Wir Europäer sind davon
überzeugt, dass dieses Abkommen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|