Schwäbische Zeitung: Armutszeugnis fürs Bildungsland - Leitartikel zu "Ella"
Geschrieben am 07-06-2018 |
Ravensburg (ots) - Die digitale Revolution hat längst alle
Lebensbereiche erfasst - außer die baden-württembergischen Schulen.
Das wird auf unbestimmte Zeit auch so bleiben. Seit Monaten sollten
die Lehrer im Land die Bildungsplattform "Ella" nutzen können. Sie
sollten Unterrichtsmaterial tauschen und den Leistungsstand ihrer
Schüler erfassen können. Nach dem verpatzten Start wegen technischer
Probleme kommt nun das vernichtende Urteil eines externen Gutachters:
Dem millionenschweren Projekt kann nur unter großen Mühen und Kosten
Leben eingehaucht werden - falls das überhaupt noch möglich und
sinnvoll ist.
Für die baden-württembergische Landesregierung ist das Scheitern
ein Armutszeugnis. Noch vor wenigen Tagen haben Ministerpräsident
Winfried Kretschmann (Grüne) und sein Vize Thomas Strobl (CDU) voller
Stolz das bisher Erreichte ihrer Digitalisierungsstrategie verkündet.
Am Geld scheitert es in Zeiten sprudelnder Steuerquellen nicht, aber
offenbar an der Kompetenz. Nicht nur jede Firma mit verschiedenen
Standorten macht vor, dass ein geschütztes Netzwerk die Zweigstellen
problemlos digital verbinden kann. Das beweisen auch andere Länder an
ihren Schulen.
Bildungsforscher sprechen längst davon, dass Deutschland bei der
Digitalisierung seiner Schulen im internationalen Vergleich abgehängt
ist. Das hat Konsequenzen, die sich auf die Qualität der Schulen
auswirken. Dabei geht es nicht so sehr um das WLAN im Klassenzimmer
oder um den Umgang mit Smartphone und Tablet. Schulen brauchen
Software und Vernetzung, damit Lehrer ohne Aufwand den Leistungsstand
ihrer Schüler erheben und auswerten können. Für gezielte Förderung
ist das nötig. Die Schulaufsicht braucht diese Daten wiederum, um
Schulen besser zu unterstützen. Nur so kann Schule besser werden.
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) weiß das - deshalb schafft
sie gerade ein neues Institut, das genau diese Aufgabe übernehmen
soll. Allen Schülern wäre zu wünschen, dass die verantwortlichen
Politiker nun schnell nachbessern.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Original-Content von: Schwäbische Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
641348
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Schwesig offen für solidarisches Grundeinkommen Düsseldorf (ots) - Die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns
und stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig hat sich offen
für die Einführung eines solidarischen Grundeinkommens gezeigt. In
einer Arbeitsgruppe der Partei auch unter ihrer Leitung werde es um
die Frage gehen, wie man Lebensrisiken von Menschen künftig absichern
müsse, sagte Schwesig der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag).
"Eine angstbefreite Debatte darüber ist wichtig. Die SPD sollte sich
nicht immer von dem Hartz-IV-Gespenst jagen lassen", sagte mehr...
- Rheinische Post: Schwesig gegen Bamf-Untersuchungsausschuss Düsseldorf (ots) - Die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns
und stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig hat sich gegen
die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur Aufklärung des
Skandals im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf)
ausgesprochen. "Ich bin für schnelle und zügige Aufklärung. Deshalb
sehe ich zunächst den Bundesinnenminister und den Innenausschuss des
Bundestages in der Verantwortung", sagte Schwesig der Düsseldorfer
"Rheinischen Post" (Freitag). Alle, die dazu etwas sagen könnten,
müssten mehr...
- Rheinische Post: Saarland will vorerst keine Ankerzentren einrichten Düsseldorf (ots) - Die saarländische Vize-Ministerpräsidentin Anke
Rehlinger (SPD) ist dem Eindruck entgegengetreten, die Saarländer
wollten Ankerzentren einrichten. "Zur Einrichtung von Ankerzentren
oder der Teilnahme an Pilotprojekten gibt es innerhalb der
saarländischen Koalition keine Verständigung", sagte Rehlinger der
Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). Es gebe dazu nicht einmal
eine Diskussionsgrundlage - allein schon, weil es von
Bundesinnenminister Horst Seehofer noch kein Konzept gebe, betonte
Rehlinger. Das Bundesinnenministerium mehr...
- Rheinische Post: Wahlen in der Türkei: Türkische Gemeinde rechnet mit 50 Prozent Wahlbeteiligung der in Deutschland lebenden Türken Düsseldorf (ots) - Die Türkische Gemeinde rechnet damit, dass sich
die Hälfte der in Deutschland lebenden Türken an den Parlaments- und
Präsidentenwahlen beteiligen werden. "Von den Türken in Deutschland
werden vermutlich rund 50 Prozent zur Wahl gehen - wie auch bei
vorangegangenen Wahlen", sagte der Vorsitzende der Türkischen
Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, der Düsseldorfer
"Rheinischen Post" (Freitag). In der Türkei selbst geht er hingegen
von einer hohen Wahlbeteiligung aus. "Ich nehme eine Wechselstimmung
wahr. Bislang mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Lafontaine sieht Abkehr der Linken von fundamentaler Flüchtlingspolitik - Kritik am Führungsduo Berlin/Saarbrücken (ots) - Nach Einschätzung des ehemaligen
Vorsitzenden der Linken, Oskar Lafontaine, hat sich die amtierende
Parteiführung von fundamentalen Positionen in der Migrationspolitik
verabschiedet. "Ich habe schon gleich nach der Bundestagswahl
gesagt, dass die programmatische Festlegung - Offene Grenzen für
alle, Bleiberecht und 1050 Euro für jeden, der kommt - nicht
aufrecht zu erhalten ist. Jetzt sind die Vorsitzenden davon
abgerückt. Das begrüße ich", sagte Lafontaine der "Saarbrücker
Zeitung (Freitag.-Ausgabe). mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|