Smart Cities: Wie Technologie die Lebensqualität in Städten steigert
Geschrieben am 11-06-2018 |
Düsseldorf (ots) - McKinsey-Studie: 50 Städte weltweit im
Vergleich - New York, Singapur und San Francisco am weitesten in der
Digitalisierung, Berlin und Hamburg im Mittelfeld
Der flächendeckende Einsatz digitaler Angebote kann die
Lebensqualität in Städten spürbar steigern. In einer "Smart City"
sinken die tägliche Pendelzeit, die Kriminalitätsrate, das
Müllaufkommen und steigt die Luftqualität. Von 50 Städten, die das
McKinsey Global Institute (MGI) untersucht hat, ist die digitale
Infrastruktur am weitesten fortgeschritten in New York, Singapur und
San Francisco. Berlin und Hamburg liegen im unteren Mittelfeld. Dies
sind Ergebnisse der aktuellen Studie "Smart Cities: Digital solutions
for a more liveable future". Für die Studie untersuchte das MGI 60
Smart-City-Lösungen für Sicherheit, Gesundheit, Mobilität, Energie,
Wasser und Abfall, Wohnen sowie lokales Engagement. Zudem wurden fast
20.000 Einwohner befragt.
Digitalisierung kann tägliche Pendelzeit um 20% verringern
"Viele große Städte leiden unter den gleichen Problemen: Tägliche
Staus, knapper Wohnraum und steigende Umweltbelastung. Digitale
Angebote können einen wichtigen Beitrag zur Lösung dieser Probleme
leisten", sagt Gernot Strube, Seniorpartner von McKinsey in München
und Co-Autor der Studie. "Erfolgreiche Smart-City-Strategien stellen
den Bürger und die konkrete Verbesserung seiner Lebensqualität in den
Mittelpunkt." Eine enge Kooperation von Stadtverwaltungen - die den
Rahmen setzen - mit Unternehmen und Bürgern sei dafür notwendig. Denn
immer mehr Smart-City-Anwendungen werden von privaten Akteuren
vorangetrieben, die bis zu 60% der Gesamtinvestitionen beitragen.
Die 60 untersuchten Anwendungen versprechen Verbesserungen in
vielen Aspekten des täglichen Lebens in der Stadt.
- Zeit: Bessere Mobilitätslösungen - also intelligente
Verkehrssteuerung, Echtzeitinformation in einem integrierten
Personennahverkehr und Smart Parking - könnten die tägliche
Pendelzeit im weltweiten Durchschnitt um 20% verringern; in
dicht besiedelten Metropolen in Schwellenländern sind sogar bis
zu 30 Minuten Einsparung möglich - mit entsprechend reduzierter
Belastung für die Umwelt.
- Gesundheit: Telemedizin, Echtzeitüberwachung chronisch Kranker
und besseres Monitoring beim Ausbruch ansteckender Krankheiten
könnten die Krankheitslast in Städten (Disability-adjusted life
years) um bis zu 15% reduzieren.
- Umweltbelastung: Das automatisierte Heizen und Kühlen von
Gebäuden, intelligente Energienetze mit einem variablen
Preissystem sowie eine Abrechnung der Abfallgebühren nach
tatsächlicher Müllmenge könnten zusammen die Umweltbelastung,
die von Städten ausgeht, deutlich verringern. Bis zu 15%
geringere CO2-Emissionen, 30% weniger Wasserverbrauch und 20%
weniger Abfall sind dem MGI zufolge machbar.
- Sicherheit: Prädiktive Polizeiarbeit auf Basis datenbasierter
Kriminalitätsvorhersagen und Sicherheitssysteme in Wohnhäusern
können die Kriminalitätsrate um 30 bis 40% verringern. Zudem
könnten beispielsweise smarte Ampelschaltungen die Anfahrtszeit
für Rettungswagen von durchschnittlich acht auf sechseinhalb
Minuten verkürzen.
Um smarte Technologien erfolgreich auf- und auszubauen, müssen
Städte nach den McKinsey-Analysen drei Voraussetzungen schaffen:
1. Eine technische Basis mit einer kritischen Masse an Sensoren,
Smartphones, die über ein schnelles Mobilfunk- und Breitbandnetz
verbunden sind und deren Daten auf offenen Plattformen ("open data")
für Verwaltung, Bürger und Unternehmen zur Verfügung gestellt werden
- wobei grundsätzlich der Schutz persönlicher Daten unter allen
Umständen sichergestellt werden muss,
2. eine Vielzahl von Anwendungen, die Rohdaten in Mehrwert für die
Bürger übersetzen, z.B. in Form von Echtzeit-Informationen, Warnungen
und Handlungsempfehlungen sowie
3. eine breite und regelmäßige gesellschaftliche Nutzung von
Smart-City-Lösungen, die zu einer echten Verhaltensänderung der
Bürger führt.
"Städte mit hohem Pro-Kopf-Einkommen wie New York, San Francisco
und Singapur liegen beim Einsatz von Smart-City-Lösungen vorne - aber
auch die chinesischen Metropolen wie Peking, Shanghai und Shenzhen
investieren massiv", sagt Gernot Strube. Berlin und Hamburg liegen im
Mittelfeld. Die technische Basis ist in beiden Städten ähnlich
entwickelt, wobei Hamburg eine höhere Sensordichte aufweist, während
Berlin mit einem umfangreichen Open-Data-Portal punktet und zudem
leicht vorne liegt bei der Bekanntheit und Nutzung von
Smart-City-Apps durch die Bürger. Strube: "Beide Metropolen schneiden
in Sachen gesellschaftlicher Akzeptanz im globalen Vergleich
unterdurchschnittlich ab - hier sind vor allem asiatische Städte mit
ihrer jungen und technischen Lösungen gegenüber aufgeschlossenen
Bevölkerung deutlich weiter."
Hintergrund
Das McKinsey Global Institute (MGI) erstellt als
Forschungseinrichtung von McKinsey & Company regelmäßig Studien zu
ökonomischen Fragen und Trends. Gegründet wurde der Think Tank 1990
in Washington D.C. McKinsey & Company ist die in Deutschland und
weltweit führende Unternehmensberatung für das Topmanagement. 27 der
30 DAX-Konzerne zählen aktuell zu den Klienten. In Deutschland und
Österreich ist McKinsey mit Büros an den Standorten Berlin,
Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart und
Wien aktiv, weltweit mit 127 Büros in 65 Ländern.
Pressekontakt:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Martin Hattrup-Silberberg, Telefon 0211 136-4516,
E-Mail: martin_hattrup-silberberg@mckinsey.com
www.mckinsey.de/medien
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Original-Content von: McKinsey & Company, übermittelt durch news aktuell
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