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Ingenieurengpass: Informatikerberufe an der Spitze / VDI-/IW-Ingenieurmonitor: 41.350 offene Stellen in den Informatiker-Berufen

Geschrieben am 12-06-2018

Düsseldorf (ots) - Beginnend mit dem Studienjahr 2016 ordnet die
Hochschulstatistik des Statistischen Bundesamtes die Informatik der
Fächergruppe Ingenieurwissenschaften zu. Die neu hinzugekommenen
Informatikerberufe bilden im ersten Quartal 2018 mit
monatsdurchschnittlich 41.350 offenen Stellen die größte Kategorie
des Stellenangebots in den Ingenieurberufen und setzen sich damit an
die Spitze. Insgesamt waren im ersten Quartal 2018
monatsdurchschnittlich 124.930 offene Stellen zu besetzen. Damit
festigt sich die Arbeitskräftenachfrage in den Ingenieurberufen auf
einem konstant hohen Niveau.

Zu diesem Ergebnis kommt der neue Ingenieurmonitor, den das
Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des VDI
vierteljährlich erstellt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legte die
Arbeitskräftenachfrage um 14,3 Prozent zu. Die äußerst stabile
Wirtschaftslage und positive Konjunkturerwartungen geben Grund zur
Annahme, dass die Nachfrage nach Ingenieuren (inkl. Informatikern) in
den kommenden Quartalen nicht abebben wird.

Bereits im vorangegangenen Quartal hat die Zahl der Arbeitslosen
in Ingenieurberufen ein Rekordtief seit Beginn der Aufzeichnungen der
Klassifizierung der Berufe 2010 erreicht. Im ersten Quartal 2018
setzt sich der Trend der sinkenden Arbeitslosenzahlen weiter fort.
Monatsdurchschnittlich suchten 32.391 Personen eine Beschäftigung in
einem Ingenieurberuf, wovon 24.500 auf die bis dato berichteten acht
Ingenieurberufskategorien und 7.891 auf Informatikerberufe entfielen.
Verglichen zum Vorjahresquartal sank die Zahl der arbeitslos
Gemeldeten damit um 7,3 Prozent. In einigen Regionen und
Berufskategorien hat dies zur Folge, dass das Arbeitskräfteangebot in
Form von arbeitslos Gemeldeten bereits stark erschöpft ist.

Die neu hinzugekommenen Informatikerberufe bilden im ersten
Quartal 2018 mit monatsdurchschnittlich 7.891 Arbeitslosen die größte
Kategorie des Arbeitskräfteangebots in den Ingenieurberufen.
Gemeinsam mit der Berufskategorie Technische Forschung und
Produktionssteuerung, in der 6.231 Personen arbeitslos gemeldet
waren, vereint diese Ingenieurkategorie rund 47 Prozent des gesamten
Arbeitskräfteangebots in den Ingenieurberufen auf sich. In den
Bauberufen, die rund 26 Prozent des Stellenangebots auf sich
vereinen, suchten 6.321 Personen eine Beschäftigung, was einem Anteil
von 20 Prozent des gesamten Arbeitskräfteangebots entspricht.
Verglichen zum Vorjahresquartal hat die Zahl der Arbeitslosen mit
Ausnahme der Metallverarbeitung in allen Berufskategorien abgenommen.
Den stärksten Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal verzeichnete
die Energie- und Elektrotechnik (-13,2 Prozent).

Die anhaltend rückläufige Entwicklung der Arbeitslosenzahlen
verdeutlicht die zunehmenden Schwierigkeiten für Arbeitgeber, offene
Stellen zu besetzen. In der Folge gewinnt das Thema
Arbeitskräfteengpass auch im deutschen Mittelstand zunehmend an
Bedeutung. Die Arbeitskräftenachfrage zieht weiter kräftig an und hat
ein Niveau von nahezu 125.000 zu besetzenden Stellen erreicht. Diese
Entwicklungen spiegeln sich auch in der Engpasskennziffer wieder, die
bundesweit und über alle Ingenieurberufskategorien hinweg im ersten
Quartal 2018 bei 386 offenen Stellen je 100 Arbeitslosen lag.

Die neu hinzugekommenen Informatikerberufe bilden im ersten
Quartal 2018 mit monatsdurchschnittlich 524 offenen Stellen je 100
Arbeitslosen den größten Engpass unter den Ingenieurberufen, gefolgt
von den Bauingenieurberufen mit einer Relation von 505 je 100. In
sämtlichen Ingenieurberufskategorien lag ein spürbarer Engpass vor,
der sich mit Ausnahme der Ingenieurberufe in der Metallverarbeitung
in sämtlichen Kategorien auch nochmals deutlich verschärft hat im
Vergleich zum Vorjahresquartal.

Ebenfalls hohe Engpasskennziffern zeigen sich in der Energie- und
Elektrotechnik (474) sowie in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik
(389). Besonders gravierend gestaltet sich die Situation in diesen
beiden Berufskategorien im Süden Deutschlands. So zeigten sich die
stärksten Engpässe in der Energie- und Elektrotechnik in
Baden-Württemberg sowie in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik in
Bayern, in denen bis zu 865 offene Stellen auf 100 Arbeitslose
entfielen. In Baden-Württemberg und Bayern übertraf der Engpass an
Elektrotechnik- sowie Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren sogar
nochmals jenen in den Informatikerberufen.

In sämtlichen regionalen Arbeitsmärkten lag im ersten Quartal 2018
ein Ingenieurengpass vor. In 8 von 10 dieser Arbeitsmarktregionen lag
er sogar bei einer Relation von über 300 offenen Stellen je 100
Arbeitslosen. In Bayern entfielen sogar jeweils rund 580 offene
Stellen auf 100 Arbeitslose. Lediglich in der Region
Berlin/Brandenburg (151) zeigte sich die Lage weiterhin weitgehend
entspannt. Verglichen zum Vorjahresquartal legte die
Engpasskennziffer in jeder einzelnen betrachteten Arbeitsmarktregion
im zweistelligen Bereich zu. In Sachsen betrug der Anstieg der
Engpassrelation über 60 Prozent, in der Region
Sachsen-Anhalt/Thüringen knapp 35 Prozent. Auch wenn in den
ostdeutschen Regionen die Engpässe noch nicht so gravierend ausfallen
wie in den süddeutschen Bundesländern, so verdeutlicht die Dynamik,
dass auch ostdeutsche Arbeitgeber bei der Rekrutierung von Ingenieur-
und IT-Experten zunehmend vor besonderen Herausforderungen stehen.

Der VDI bietet seinen Mitgliedern mit seiner Karriereberatung
Hilfe an: Beim Zeugnis- und Bewerbungscheck oder bei allgemeinen
Karrierefragen können sich Ingenieurinnen und Ingenieure unter
www.vdi.de/karriere an den VDI wenden. Der vollständigen
VDI-/IW-Ingenieurmonitor steht kostenfrei zum Download unter
www.vdi.de/ingenieurmonitor.

Der VDI - Sprecher, Gestalter, Netzwerker

Die Faszination für Technik treibt uns voran: Seit 160 Jahren gibt
der VDI Verein Deutscher Ingenieure wichtige Impulse für neue
Technologien und technische Lösungen für mehr Lebensqualität, eine
bessere Umwelt und mehr Wohlstand. Mit rund 150.000 persönlichen
Mitgliedern ist der VDI der größte technisch-wissenschaftliche Verein
Deutschlands. Als Sprecher der Ingenieure und der Technik gestalten
wir die Zukunft aktiv mit. Mehr als 12.000 ehrenamtliche Experten
bearbeiten jedes Jahr neueste Erkenntnisse zur Förderung unseres
Technikstandorts. Als drittgrößter technischer Regelsetzer ist der
VDI Partner für die deutsche Wirtschaft und Wissenschaft.



Pressekontakt:
Marco Dadomo
Telefon: +49 211 6214-383
E-Mail: dadomo@vdi.de

Original-Content von: VDI Verein Deutscher Ingenieure, übermittelt durch news aktuell


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