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Chemie-Tarifverhandlungen in Hessen / Arbeitgeber fordern Tarifabschluss mit Augenmaß

Geschrieben am 22-06-2018

Wiesbaden (ots) - Nach intensiven Gesprächen ist die erste
regionale Verhandlungsrunde in der hessischen Chemie-Industrie ohne
konkretes Ergebnis am Freitag vertagt worden. Die weiteren
Verhandlungen werden am 5. September in Hannover auf Bundesebene
fortgesetzt.

Die hessischen Chemie-Arbeitgeber lehnen die Forderung der IG BCE
von sechs Prozent mehr Entgelt und zusätzlich einem Prozent durch die
Verdoppelung des Urlaubsgeldes als überzogen ab. Sie begründen dies
mit einer Abschwächung der bisherigen Sonderkonjunktur und
zunehmenden Risiken für die exportorientierte Chemie- und
Pharmabranche.

"Es mehren sich die Anzeichen, dass sich die derzeit noch
vorhandene Wachstumsdynamik bereits im Jahresverlauf verlangsamen
wird. Zudem hat die Verschärfung der jüngsten Handelskonflikte das
Potenzial, unsere exportorientierte Branche sehr empfindlich zu
treffen", erklärte Matthias Bürk (Merck KGaA), Verhandlungsführer der
hessischen Arbeitgeberseite. Bei einem solchen Ausblick dürfe man
keine übermäßige Hypothek für die Zukunft eingehen. "Denn wir müssen
mit den Ergebnissen unserer Verhandlungen auch dann noch umgehen
können, wenn die Zeiten schlechter werden", erwiderte er in Bezug auf
die hohe Forderung von insgesamt 7 Prozent.

Dabei wolle man die Beschäftigten wie immer fair beteiligen. Schon
heute verdient ein Tarifbeschäftigter in Vollzeit in der
chemisch-pharmazeutischen Industrie im Schnitt 59.000 Euro brutto im
Jahr. Die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern durch die
Unternehmen zeige sich aber mindestens ebenso stark in den ständigen
Anstrengungen, den Erfolg der Industrie langfristig zu garantieren
und den Beschäftigten sichere Zukunftsperspektiven zu bieten. Hierzu
müsse man vor allem dem Mittelstand die notwendige Luft zum Atmen
lassen: für Investitionen, Innovationen und die Sicherung von
Arbeitsplätzen.

Die Unternehmen werden zunehmend durch staatliche Regulierungen
belastet. Direkten Einfluss könnten Arbeitgeber und Gewerkschaften
nur bei den Arbeitskosten nehmen. "Hier sind wir in der Verantwortung
- und der müssen wir nachkommen", forderte Bürk. Mit Blick auf die
Gestaltung der zukünftigen Arbeitswelt sei man bereit, zusammen mit
dem Sozialpartner Fortschritte für beide Seiten zu erzielen. "Wir
setzen dabei auf flexible Arbeitsmodelle, die die Chancen der
Digitalisierung nutzen und dem Bedarf der Unternehmen bei Arbeitszeit
und Arbeitsvolumen gerecht werden".

Über HessenChemie

Im Arbeitgeberverband HessenChemie sind 310 Mitgliedsunternehmen
mit 105.000 Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen und
kunststoffverarbeitenden Industrie sowie einiger industrienaher
Serviceunternehmen zusammengeschlossen. Die Mitgliedsunternehmen
bieten pro Jahr rund 1.500 Ausbildungsplätze in mehr als 50 Berufen
an. HessenChemie vertritt die tarif- und sozialpolitischen Interessen
seiner Mitglieder gegenüber Gewerkschaft, Politik und Öffentlichkeit.

Diese Pressemitteilung sowie Fotos finden Sie auch im Internet zum
Download unter www.hessenchemie.de/newsroom.



Pressekontakt:
Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Telefon 0611/7106-49
Murnaustraße 12, 65189 Wiesbaden
E-Mail: funk@hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de

Original-Content von: Arbeitgeberverband HessenChemie, übermittelt durch news aktuell


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