(Registrieren)

NOZ: Luftschlag in Syrien völkerrechtswidrig? Bundesregierung widerspricht Bundestag

Geschrieben am 23-07-2018

Osnabrück (ots) - Luftschlag in Syrien völkerrechtswidrig?
Bundesregierung widerspricht Bundestag

Linke kritisiert: Im Auswärtigen Amt ist Wildwest statt
Völkerrecht der Handlungsmaßstab

Osnabrück. Die Bundesregierung hat der Einschätzung des
wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages widersprochen, wonach die
Luftschläge der westlichen Verbündeten im April nahe der syrischen
Hauptstadt Damaskus völkerrechtswidrig waren. Das geht aus der
Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Kleine Anfrage der Linken
hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) vorliegt.

Darin heißt es: Vor dem Hintergrund der vorangegangenen
Chemiewaffen-Einsätze durch das Regime des Machthabers Baschar
al-Assad gegen die eigene Bevölkerung sei die Bundesregierung zu der
Auffassung gelangt, dass das Vorgehen von USA, Frankreich und
Großbritannien am 14. April 2018 "erforderlich und angemessen war".
Bei dem Militärschlag sei es allein darum gegangen, gezielt gegen
Einrichtungen vorzugehen, die mit dem Chemiewaffeneinsatz im
Zusammenhang standen, also wo das Giftgas vermutlich hergestellt und
gelagert wurde. Zudem habe der UN-Sicherheitsrat nicht gehandelt.
Eine völkerrechtliche Rechtsgrundlage erwähnt die Regierung dabei
nicht.

Die Bundestags-Wissenschaftler waren in ihrer Bewertung zu einem
ganz anderen Ergebnis gekommen. Der Einsatz habe gegen das
völkerrechtliche Gewaltverbot verstoßen, heißt es in dem Gutachten
von Ende April. Darauf schreibt das Auswärtige Amt in seiner Antwort
auf die Kleine Anfrage lediglich, die Bundesregierung habe die
Ausarbeitung des wissenschaftlichen Dienstes "zur Kenntnis genommen".

Der Linken-Abgeordnete Niema Movassat warf der Bundesregierung
vor, sich mit Partnernationen zu solidarisieren, statt auf der
Einhaltung des Rechts zu bestehen: "Die Bundesregierung trägt zur
Erosion des Völkerrechts bei. Es ist bitter, dass im Auswärtigen Amt
offenbar Wildwest statt Völkerrecht der Handlungsmaßstab ist."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

647352

weitere Artikel:
  • Pazderski: Keine Ausländer in der Bundeswehr - Wehrpflicht wieder einführen Berlin (ots) - Der stellvertretende AfD-Bundessprecher und ehemalige Oberst i. G. Georg Pazderski kritisiert die Erwägung der Bundeswehr, Ausländer für die Bundeswehr rekrutieren zu wollen: "Das ist ein Skandal erster Güte und ein weiteres Armutszeugnis von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, wenn man jetzt offenbar erwägt, Ausländer in der Bundeswehr einsetzen zu wollen. Von Söldnern kann ich als Dienstherr keine Loyalität gegenüber Deutschland verlangen. Allen diesbezüglichen Gedankenspielen ist eine klare Absage zu mehr...

  • RTL/n-tv-Trendbarometer / FORSA AKTUELL Die Deutschen gegen Trump: 56 Prozent sind überzeugt, dass Europa sich auch ohne die USA verteidigen kann Köln (ots) - Europa könnte auch ohne die USA für seine Sicherheit sorgen Durch die verbalen Attacken und das unbeherrschte Auftreten des US-Präsidenten Donald Trump sind viele Deutsche irritiert und beunruhigt. Doch einschüchtern lassen sich die meisten davon nicht - auch nicht durch Trumps Drohung, die USA könnten aus der Nato austreten. Im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer sind 56 Prozent der Bundesbürger davon überzeugt, dass Europa auch ohne den Beistand der USA selbst für seine Sicherheit sorgen könne. Lediglich 37 Prozent meinen, mehr...

  • rbb exklusiv: Bosbach: Özils Rassismus-Vorwurf ist "grober Unfug" Berlin (ots) - Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach hat die Kritik des zurückgetretenen Fußball-Nationalspielers Mesut Özil am DFB zurückgewiesen. Der Rassismus-Vorwurf sei unverständlich, sagte Bosbach am Montag im Inforadio vom rbb. Er kenne DFB-Präsident Reinhard Grindel seit langem, dieser sei kein Rassist. Bosbach betonte, Özil habe mit seinem Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Wahlkampfhilfe für einen autoritären Politiker geleistet. "Jetzt versucht er, aufgrund der massiven mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Arminia Bielefelds Präsident Hans-Jürgen Laufer zum Fall Özil: Duck-Dich-weg-Politik des DFB ist nicht aufgegangen Bielefeld (ots) - Bielefeld. Der Präsident des Fußball-Zweitligisten Arminia Bielefeld, Hans-Jürgen Laufer hat zu mehr Zurückhaltung in der Diskussion um den Rücktritt von Mesut Özil aus der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft aufgerufen. "Jeder gibt zum Thema Özil seinen Senf dazu", sagte Laufer gegenüber der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Dienstagausgabe). "Es wäre hilfreicher, den Mund zu halten." Die Duck-Dich-Weg-Politik des Deutschen Fußball-Bundes sei nicht aufgegangen, bilanziert Laufer den Umgang mit dem mehr...

  • NOZ: Linken-Chefin: Özil-Debatte ist "ärgerlich" Osnabrück (ots) - Linken-Chefin: Özil-Debatte ist "ärgerlich" Kipping kritisiert "Rassismus" - Kipping rügt Foto, "weil Erdogan ein Despot ist" Osnabrück. Linken-Chefin Katja Kipping hat die Debatte um Fußballstar Mesut Özil als vielschichtig und "ärgerlich" bezeichnet. "Man weiß gar nicht, worüber man sich mehr ärgern soll: Über das deplatzierte Foto mit dem Despoten Erdogan oder über die rassistische Debatte, die danach über Mesut Özil hereingebrochen ist", sagte Kipping im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht