Längere Zahlungsverzögerungen in Asien / Kreditversicherer Coface untersucht Zahlungsverhalten in neun Ländern
Geschrieben am 24-07-2018 |
Mainz (ots) - Zwei von drei Unternehmen (63 Prozent) in der Region
Asien-Pazifik haben im vergangenen Jahr Zahlungsverzögerungen erlebt.
Das ist ein Ergebnis einer Zahlungsstudie des internationalen
Kreditversicherers Coface in neun Ländern. Dabei nahmen die
ultralangen Überziehungen deutlich zu. 120 Tage und länger als
vereinbart mussten 16,5 Prozent der Unternehmen auf ihr Geld warten,
im Jahr zuvor waren es 12,5 Prozent. Die längsten Verzögerungen
erlebten Unternehmen in China und Indien, am schnellsten bezahlt
wurden Unternehmen in Malaysia, Taiwan und Japan. Bei den Branchen
beklagten der Energie- und der Bausektor die höchsten Anteile an
Überziehungen über 90 Tage.
Nach Erfahrungen von Coface werden Verzögerungen zum Risiko für
die Liquidität, wenn sie länger als 90 Tage dauern und zwei Prozent
des Umsatzes überschreiten. Bei einem Drittel (33 Prozent) der
Unternehmen war das 2017 der Fall - ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr
(26 Prozent) um 7 Prozentpunkte. Noch gefährlicher dürften die
Verzögerungen für 10 Prozent der Firmen gewesen sein, bei denen die
Summe mindestens 10 Prozent des Umsatzes ausmachten. 2016 waren das
noch 5 Prozent der befragten Unternehmen.
Als Hauptgründe für Zahlungsverzögerungen gaben die etwa 3000 auf
die Fragen antwortenden Unternehmen aus China, Indien, Malaysia, Hong
Kong, Japan, Australien, Singapur, Taiwan und Thailand finanzielle
Probleme der Abnehmer aufgrund des verstärkten Wettbewerbs und
Margendrucks an. Oft steht das in Verbindung mit mangelnden
Finanzreserven.
Nicht erst bei der Bezahlung selbst, sondern schon bei den
Zahlungszielen nimmt der Druck offensichtlich zu. So stieg das
durchschnittliche Zahlungsziel von 59 auf 64 Tage. Japanische
Unternehmen räumen im Schnitt mit 98 Tagen die längsten Fristen ein,
wobei 52 Prozent sogar 120 Tage und mehr gewähren. In Malaysia
hingegen liegt das durchschnittliche Ziel bei 48 Tagen. Die Mehrheit
der Unternehmen dort (50 Prozent) legt 30 Tage oder weniger fest.
Generell, das zeigt die Coface-Befragung, werden in Märkten, in denen
das Forderungsmanagement und Kreditversicherungen etabliert sind,
längere Zahlungsziele vereinbart.
Coface fragte neben den Zahlungserfahrungen auch nach der
Einschätzung, wie sich die Wirtschaft in der Region 2018 entwickeln
werde. Hier herrscht Optimismus vor: 68 Prozent der Unternehmen
erwarten, dass sich das Wirtschaftswachstum in Asien-Pazifik sogar
noch verbessern wird. Auch bei den Vertriebs-, Finanz- und
Risikomanagern überwiegen positive Erwartungen. 47 Prozent gaben an,
dass sich 2017 die Absatzzahlen verbessert hatten, 55 Prozent
erwarten das für das laufende Jahr. Identisch der Verlauf und die
Erwartungen beim Cash Flow: Bei 46 Prozent hatte sich die Liquidität
2017 verbessert, 53 Prozent gehen davon aus, dass dies auch 2018 so
sein wird.
Die komplette Studie sowie alle Länder- und Branchenbewertungen
von Coface: www.coface.de
Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
www.coface.de
Original-Content von: Coface Deutschland, übermittelt durch news aktuell
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