Blutkrebs: Hoffnungsträger Immunzellen / Mit Killerzellen aggressive Leukämien bekämpfen
Geschrieben am 25-07-2018 |
Erlangen/Bonn (ots) - Mit modernsten Methoden wollen Forscher der
Universität Erlangen die Therapie der Akuten Lymphatischen Leukämie
(ALL) verbessern. Ihr Ansatz: Immunzellen aus dem Blut des Patienten
isolieren und mit künstlichen Sensoren ausstatten, die in der Lage
sind, Krebszellen aufzuspüren. Zurück im Patienten greifen die so
ausgestatteten Abwehrspezialisten nun Leukämiezellen an. Diese
neuartige Behandlungsform wird zwar bereits gegen die ALL eingesetzt,
doch nicht alle Betroffenen sprechen darauf an. Die Erlanger
Wissenschaftler wollen das ändern: Mit einem abgewandelten
Therapiekonzept hoffen sie auf eine größere Wirksamkeit. Die Deutsche
Krebshilfe unterstützt das Forschungsprojekt mit rund 145.000 Euro.
Fieber, Knochenschmerzen, erhöhte Infektanfälligkeit und
Blutarmut: Das plötzliche Auftreten dieser Beschwerden kann auf eine
Akute Lymphatische Leukämie hindeuten - eine lebensbedrohliche
Erkrankung, die entsteht, wenn die Bildung neuer Blutzellen aus dem
Gleichgewicht gerät.
Die Zellen des Blutes - wie etwa rote und weiße Blutkörperchen -
haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Der Körper muss ständig neue
Blutzellen bilden. Bei der ALL ist dieser natürliche Ablauf außer
Kontrolle geraten: Es entstehen vermehrt unreife, funktionsuntüchtige
weiße Blutkörperchen. Diese Zellen verdrängen nach und nach die
gesunden Blutzellen. Mit Folgen: Das Blut kann seinen lebenswichtigen
Funktionen im Körper, wie etwa Sauerstofftransport, Abwehr und
Wärmeregulation, nicht mehr nachkommen. Unbehandelt kann die ALL
innerhalb kürzester Zeit zum Tod führen. Die Wissenschaftler um
Professor Dr. Lars Nitschke, Lehrstuhl für Genetik der Universität
Erlangen, wollen mit einer Immuntherapie gegen diese tückische
Krebsart vorgehen, an der jedes Jahr rund 1.000 Männer und Frauen in
Deutschland erkranken.
Potenzial erkannt: Immunzellen als Krebskiller
Kranke Zellen und Eindringlinge wie Bakterien, Viren oder Pilze
werden eigentlich von speziellen Abwehrzellen des Körpers - den
T-Killerzellen - erkannt und beseitigt. Oft sind Krebszellen für das
Immunsystem jedoch unsichtbar und verstecken sich unter einer
molekularen "Tarnkappe". Forscher haben bereits vor einigen Jahren
entdeckt, wie sie diese mit einem Trick lüften können: Körpereigene
Immunzellen werden mit dem sogenannten Chimeric Antigen Receptor
(CAR) ausgestattet. Dieser künstliche Sensor entlarvt bösartige
Krebszellen trotz ihrer Tarnung, indem er bestimmte Moleküle auf
deren Oberfläche erkennt.
Die Krebsmedizin hat sich dieses Konzept bereits zu Nutze gemacht:
Bei der bisherigen ALL-Therapie werden patienteneigene T-Killerzellen
mit einem speziellen CAR versehen. Die so ausgestatteten Zellen sind
darauf spezialisiert, sich an das Oberflächenmolekül mit dem
wissenschaftlichen Namen CD19 auf Leukämiezellen zu heften und sie zu
zerstören.
Einen Knackpunkt gibt es allerdings noch, wie der Projektleiter
Nitschke erläutert: "Die CD19-Therapie wirkt nicht bei allen
Leukämiepatienten. Als möglichen neuen Angriffspunkt für
T-Killerzellen haben wir das Molekül CD22 identifiziert, welches
ebenfalls in großen Mengen auf der Oberfläche von Zellen der Akuten
Lymphatischen Leukämie vorkommt. Diesen Therapieansatz werden wir nun
im Detail erforschen." Die Erlanger Wissenschaftler hoffen, dass ihre
Studie dazu beiträgt, zukünftig den Großteil der Betroffenen
erfolgreicher behandeln zu können.
"Die Krebsforschung voranzubringen ist eine unserer wichtigsten
Aufgaben. Zur Entwicklung neuer Therapieansätze, wie der
Krebsimmuntherapie, fördert die Deutsche Krebshilfe zahlreiche
innovative Forschungsprojekte", betont Gerd Nettekoven,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.
Wissen schafft Mut
Zum Thema Leukämien bietet die Deutsche Krebshilfe kostenlose
Informationsmaterialien an - wie den Blauen Ratgeber "Leukämie bei
Erwachsenen"-, die im Internet unter www.krebshilfe.de
heruntergeladen werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des INFONETZ KREBS stehen bei Fragen zum Thema Krebs unter der
kostenfreien Telefonnummer 0800 / 80708877 zur Verfügung, Montag bis
Freitag von 8 -17 Uhr.
Förderprojektnummer: 70113047
Interviewpartner auf Anfrage!
Pressekontakt:
Deutsche Krebshilfe
Pressestelle
Buschstr. 32
53113 Bonn
Telefon: 02 28/7 29 90-96
E-Mail: presse@krebshilfe.de
Internet: www.krebshilfe.de
Original-Content von: Deutsche Krebshilfe, übermittelt durch news aktuell
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