BERLINER MORGENPOST: Betrug abgewendet - Leitartikel von Alina Reichardt über das Urteil zur Gen-Schere
Geschrieben am 25-07-2018 |
Berlin (ots) - Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur
Gen-Schere Crispr ist eine gute Nachricht für Verbraucher - und eine
herbe Enttäuschung für Saatguthersteller, Pflanzenzüchter, den
Deutschen Bauernverband und auch das
Bundeslandwirtschaftsministerium. Lange hatte man sich hier nach
einer Möglichkeit gesehnt, endlich in das Gentechnik-Geschäft
einsteigen zu können, ohne den ängstlichen deutschen Verbraucher zu
erschrecken.
Eine gesetzliche Lücke zu nutzen, um Gentechnik durch das
Hintertürchen in deutsche Haushalte zu schmuggeln, ist aber recht
offensichtlich der falsche Weg, um die Bevölkerung zu mehr Akzeptanz
zu bewegen. Die Gen-Schere durch die Bezeichnung "neue
Züchtungstechnologie" umzudeklarieren, wie es Klöckners Ministerium
versucht hat, war geplanter Betrug am Verbraucher - den der EuGH
abgewendet hat.
Ja, es stimmt, der Forschungsrückstand der letzten 20 Jahre ist
kaum noch aufzuholen, wir sind auf externe Expertise angewiesen.
Firmen und Wissenschaftler wandern seit Jahren in andere Länder ab.
Schaut man sich die teils missglückten Experimente der Chinesen an,
hat es auch seine Vorteile, dass der alte Kontinent das
Vorsorgeprinzip hochhält.
Mag sein, dass dieses Prinzip sperrig ist, unflexibel und
Innovation kaum eine Chance lässt. Aber auf der anderen Seite soll es
Mensch, Tier und Umwelt vor unvorhersehbaren Folgen durch die
Gentechnik schützen. Die Befürchtung, in Wissenschaft und Wirtschaft
den Anschluss zu verlieren, berechtigt nicht dazu, dieses Prinzip zu
umgehen.
Gentechnik muss aus der Panik-Pestizid-Ecke herausgeholt werden.
Auch der Laie muss verstehen können, welche Vorteile und Risiken sie
birgt. Und er muss sich darauf verlassen können, dass Techniken,
deren Langzeiteffekte noch nicht erforscht sind, nicht unter anderem
Namen an ihm vorbeigemogelt werden.
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