(Registrieren)

Rheinische Post: Finanzminister Scholz will per Gesetz gegen Umsatzsteuerbetrug im Online-Handel vorgehen

Geschrieben am 26-07-2018

Düsseldorf (ots) - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will den
verbreiteten Umsatzsteuerbetrug von Online-Händlern auf
Internet-Plattformen wie Ebay oder Amazon wirkungsvoller bekämpfen.
Dazu legt Scholz dem Kabinett am 1. August den Entwurf eines
"Gesetzes zur Vermeidung von Umsatzsteuerausfällen beim Handel mit
Waren im Internet und zur Änderung weiterer steuerlicher
Vorschriften" vor. Der Entwurf liegt der Düsseldorfer "Rheinischen
Post" (Donnerstag) vor. Er sieht vor, die Online-Marktplätze ab 1.
Januar 2019 stärker in die Pflicht zu nehmen, um die
Umsatzsteuerhinterziehung im Netz zu unterbinden. Die Plattformen
werden für die Umsatzsteuer ihrer Händler generell in Haftung
genommen. Nur wenn sie dem Finanzamt eine Bescheinigung über die
steuerliche Registrierung der Verkäufer vorlegen, die bei ihnen aktiv
sind, haften sie nicht selbst. Die Neuregelung solle einige Hundert
Millionen Euro mehr pro Jahr an Steuereinnahmen bringen, hieß es im
Bundesfinanzministerium. "Seit geraumer Zeit liegen vermehrt
Anhaltspunkte dafür vor, dass es beim Handel mit Waren über das
Internet unter Nutzung von elektronischen Marktplätzen verstärkt zu
Umsatzsteuerhinterziehungen kommt, insbesondere beim Handel mit Waren
aus Drittländern", heißt es in dem Gesetzentwurf. Deshalb bestehe
"dringender Handlungsbedarf". Vorgesehen ist demnach auch, die
Online-Plattformen ebenfalls in Haftung zu nehmen, wenn ein
liefernder Unternehmer die Umsatzsteuer nicht abgeführt hat, obwohl
er in Deutschland registriert ist. In diesen Fällen schickt das
zuständige Finanzamt dem Plattform-Betreiber eine Mitteilung. Nach
deren Zugang hafte der Plattform-Betreiber für die entgangene
Umsatzsteuer, so der Gesetzentwurf. "Ziel ist es, 
steuerehrliche Unternehmen vor Wettbewerbsverzerrungen zu schützen",
hieß es im Bundesfinanzministerium. "Das ist zwingend notwendig, denn
es ist schlicht unfair, wenn ausländische Online-Händler bei uns
keine Umsatzsteuer abführen, alle anderen aber schon", sagte
Steuerzahlerpräsident Reiner Holznagel. "Wir haben sehr viel Unmut in
der Mitgliedschaft, weil hier eine Marktverzerrung zugunsten
ausländischer Anbieter stattfindet, die ihre Produkte im Netz einfach
billiger anbieten können, weil sie die Umsatzsteuer unterschlagen",
sagte Holznagel.

www.rp-online.de



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

647824

weitere Artikel:
  • NOZ: Trotz Datenskandal: EU-Kommission zahlt Millionen an Facebook für Onlinewerbung Osnabrück (ots) - Trotz Datenskandal: EU-Kommission zahlt Millionen an Facebook für Onlinewerbung Linke kritisiert Ausgaben Osnabrück. Ungeachtet des Facebook-Datenskandals zahlt die EU-Kommission jedes Jahr im Schnitt mehr als eine Million Euro für Onlinewerbung an Facebook. Das geht aus einer Antwort der EU-Kommission auf eine Anfrage der Linken im EU-Parlament hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) vorliegt. Demnach zahlte die EU-Behörde in einem Zeitraum von dreieinhalb Jahren (November 2014 bis April mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): SPD und Grüne in NRW kritisieren Grindel: "Schande für den Deutschen Fußball-Bund" Bielefeld (ots) - Bielefeld. Die NRW-SPD hat im Konflikt um den früheren Nationalspieler Mesut Özil die Führung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) kritisiert. In einem Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Donnerstag) sagte der Chef des größten SPD-Landesverbandes, Sebastian Hartmann, für eine erfolgreiche Europameisterschaftsbewerbung 2024 "braucht es Begeisterung und Zusammenhalt". Als Führungsfigur wäre DFB-Präsident Reinhard Grindel "schon am Anfang der Krisen gefragt gewesen". Grindel habe sich jedoch mehr...

  • Berglöwe: Gefechtsübung zwischen Urlaubern und Einheimischen (FOTO) Bad Reichenhall/Bayern (ots) - Die Soldatinnen und Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 "Bayern" haben vom 9. bis 17. Juli in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land geübt. Kern der Gefechtsübung Berglöwe war es, die Einsatzbereitschaft der Brigade für die Landes- und Bündnisverteidigung im heimatlichen Gelände, also außerhalb eines militärischen Übungsplatzes, zu überprüfen. Den Höhepunkt der Übung bildete der Angriff des Gebirgsjägerbataillons 232 aus Bischofswiesen auf die Reiteralpe sowie die Verteidigung mehr...

  • Erdüberlastungstag: Bündnis fordert Einsatz für eine verantwortungsvolle Lebens- und Wirtschaftsweise Berlin (ots) - Zum globalen Erdüberlastungstag am 1. August (Mittwoch) macht sich ein Aktionsbündnis aus Umwelt- und Entwicklungsorganisationen für eine Kehrtwende in der Lebens- und Wirtschaftsweise stark. Das Aktionsbündnis fordert von der Bundesregierung und von deutschen Unternehmen, ihrer großen Verantwortung für Klima- und Umweltschutz gerecht zu werden und endlich zukunftsfähig zu wirtschaften. Das gilt vor allem für die Bereiche Energie, Landwirtschaft und Verkehr. Der Erdüberlastungstag beschreibt den Zeitpunkt im Jahr, mehr...

  • Freie Ärzteschaft: Spahns neues Gesetz verschärft den Ärztemangel Essen (ots) - Der aktuelle Entwurf eines Terminservice- und Versorgungsgesetzes von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht in die falsche Richtung. Zu dieser Einschätzung kommt die Freie Ärzteschaft (FÄ). "Diese Pläne dürften viele Ärzte davon abschrecken, weiter als Vertragsarzt zu arbeiten oder sich als Vertragsarzt in eigener Praxis neu niederzulassen", sagte FÄ-Vorsitzender Wieland Dietrich am Donnerstag in Essen. Spahn versuche mit seinem Gesetz, eine Quadratur des Kreises zu vollziehen. "Statt die überholte Kostendämpfungspolitik mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht