Schwäbische Zeitung: Fachkräfte kosten Geld, auch in der Pflege - Leitartikel zur Pflege
Geschrieben am 01-08-2018 |
Ravensburg (ots) - Merkel-Kritiker, Möchtegern-Nachwuchskanzler -
und nun: emsiger Gesundheitsminister im Kampf gegen den
Pflegenotstand. Ob Jens Spahn lediglich sein Ehrgeiz oder die
aufrichtige Sorge um Pflegebedürftige treibt, ist allerdings
zweitrangig. An erster Stelle geht es darum, endlich den
Pflegenotstand in Deutschland anzugehen. Dieses Thema steht seit
Jahren auf der Agenda diverser Gesundheitsminister, nur passiert ist
recht wenig - mochten die Fachleute noch so laut klagen. Spahns
Vorgänger Hermann Gröhe hat zwar immerhin die Demenzerkrankten in der
Pflegeversicherung bessergestellt, aber das Vorhaben, mehr Personal
für die Pflege zu gewinnen, nicht zu Ende gebracht.
Nun sollen Millionen aus der gesetzlichen Krankenversicherung
fließen, um 13 000 Stellen in der stationären Altenpflege zu
schaffen. Und auch in Krankenhäusern soll die Situation der Pfleger
verbessert werden. Dies zeigt vor allem eines: Die Bundesregierung
hat verstanden, dass gute Pflege etwas kostet, weil Pflegefachkräfte
diesen anspruchsvollen Beruf nicht für Gotteslohn machen. Diese
Erkenntnis kommt zwar spät, aber hoffentlich nicht zu spät, um der
stetig steigenden Zahl von Pflegebedürftigen gerecht werden zu
können. Denn in dieser Branche geht es schließlich nicht um
Produktionseinbußen, weil Fachkräfte fehlen, sondern um betagte
Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind.
Natürlich werden die Vorhaben, die am Mittwoch auf den Weg
gebracht wurden, den Pflegenotstand nicht von heute auf morgen
entschärfen. Viele Fragen bleiben offen: Woher sollen beispielsweise
die 13 000 zusätzlichen Pfleger kommen, wenn hierzulande die
entsprechenden Bewerber fehlen und die bürokratischen Hürden für
Fachkräfte aus dem Ausland hoch sind. Und was wird der
Gesundheitsminister dafür tun, um die Kosten für Heimbewohner nicht
noch weiter aus dem Ruder laufen zu lassen? Spahn wird ein dickes
Fell brauchen, wenn er diese Aufgaben angehen will. Doch mit Blick
auf voraussichtlich 3,4 Millionen Pflegebedürftige im Jahr 2030
sollte er ehrgeizig bleiben.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Original-Content von: Schwäbische Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
648648
weitere Artikel:
- Rheinische Post: NRW-Minister Stamp fordert nationale Migrationsgipfel ab September Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalens Flüchtlingsminister
Joachim Stamp (FDP) hat zur besseren Steuerung der Flüchtlingspolitik
einen regelmäßigen nationalen Migrationsgipfel ab September
gefordert. Mit Blick auf die in Bayern am Mittwoch offiziell
eingerichteten sogenannten Ankerzentren für Asylbewerber sagte Stamp
der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag): "Statt
Pilotprojekten brauchen wir einen umfassenden nationalen
Migrationsgipfel von Bund, Ländern und Kommunen, auf dem gemeinsam
Fragen der Verfahrensbeschleunigung, mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik
Illegaler Cannabis-Anbau boomt in Sachsen-Anhalt: Spur führt zu vietnamesischen Gruppen Halle (ots) - Halle - In Sachsen-Anhalt boomt der kriminelle Anbau
von Cannabis. Seit 2008 ließen Fahnder 212 illegale Plantagen
auffliegen, auf denen Hanf zum Drogenkonsum und Handel angebaut
wurde. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Donnerstagsausgabe) und beruft sich auf Zahlen des
Landeskriminalamts (LKA). Fast die Hälfte der Plantagen (90)
kategorisiert die Polizei als Großanlagen mit bis zu 1 000 Pflanzen.
Noch umfangreicher waren die 18 entdeckten Profianlagen.
Trotz teils stattlicher Größe mehr...
- NOZ: NOZ: Mittelstand warnt vor "Mogelpackung" bei Forschungsprämie Osnabrück (ots) - Mittelstand warnt vor "Mogelpackung" bei
Forschungsprämie
Ohoven: Obergrenze für Förderung auf 500 Beschäftigte verdoppeln
Osnabrück. Die mittelständische Wirtschaft drängt auf Korrekturen
am Gesetzentwurf zur steuerlichen Förderung von Forschung und
Entwicklung. Mittelstandspräsident Mario Ohoven sagte der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag): "Das geplante Gesetz, soweit
bekannt, sieht zwar aus wie die Erfüllung einer alten Forderung des
Mittelstands, ist aber in Wahrheit eine Mogelpackung."
mehr...
- Clan-Kriminalität wird künftig bundesweit bekämpft - Bund und Länder planen behördenübergreifende Vernetzung Berlin (ots) -
Sperrfrist: 02.08.2018 06:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Expertengremien von Polizei und Kriminalämtern in Bund und Ländern
arbeiten derzeit an einer bundesweit besseren Erfassung von
Straftaten polizeibekannter Großfamilien. Das haben Recherchen des
ARD-Politikmagazins KONTRASTE vom rbb und der Berliner Morgenpost
ergeben. Die Sicherheitsbehörden wollen "Clankriminalität" klarer
definieren und genauer zu anderen Bereichen mehr...
- Thomas Jung: "Potsdams Oberbürgermeister handelt eindeutig gesetzwidrig" (FOTO) Potsdam (ots) -
Der Familiennachzug für sogenannte "Flüchtlinge", die subsidiären
Schutz genießen, also auch für Menschen deren Asylbegehren abgelehnt
wurde, die in Deutschland lediglich geduldet sind, ist seit Mittwoch
wieder in Kraft. Sie können jetzt - in begrenztem Umfang -
Familienangehörige nachholen. Potsdams Oberbürgermeister Jakobs von
der SPD reicht das offenbar nicht. Er will sich einer Initiative
nordrhein-westfälischer Städte anschließen, die freiwillig noch mehr
"Flüchtlinge" aufnimmt. Vorwiegend solche, die sich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|