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Rheinische Post: Kommentar: Risiko Erdogan

Geschrieben am 13-08-2018

Düsseldorf (ots) - Noch hat die türkische Währungskrise den
Staatschef nicht erreicht. Im Gegenteil, er steht einstweilen als
Gewinner da. Erdogan spricht von einem "Wirtschaftskrieg", den die
USA der Türkei erklärt hätten. Er vergleicht die Situation mit dem
Putschversuch vom Juli 2016. Wie damals hofft er, aus den Turbulenzen
gestärkt hervorzugehen. Noch folgen ihm seine Anhänger. Aber Erdogan
wird immer mehr zu einem Risiko für sein Land. Mit seiner Politik des
billigen Geldes und staatlichen Kreditbürgschaften hat er jahrelang
einen Wirtschaftsboom künstlich aufgepumpt. Jetzt droht die Blase zu
platzen. Mit seiner Bevormundung der Zentralbank und seiner ständigen
Einmischung in die Geldpolitik beschleunigt Erdogan den Absturz der
türkischen Währung. Noch geht in der Türkei niemand wegen der
Inflation und des Währungsverfalls auf die Straße. Aber die Schlangen
vor Bankschaltern und Wechselstuben sind Warnsignale. Wenn die
türkischen Währungshüter nicht rasch mit kräftigen Zinserhöhungen
gegensteuern, könnte aus den Turbulenzen eine politische Krise
werden, die Erdogan in ihren Strudel reißt.



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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

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