Allg. Zeitung Mainz: Irritationen / Kommentar von Reinhard Breidenbach zum dritten Geschlecht
Geschrieben am 15-08-2018 |
Mainz (ots) - Es ist wie so oft: Das Bundesverfassungsgericht hat
ein gutes Urteil gesprochen, Politik und Interessenverbände wissen
aber nichts damit anzufangen, geschweige denn den roten Teppich, der
ihnen von Karlsruhe gelegt wurde, zu würdigen. Das Gericht hatte ein
drittes Geschlecht anerkannt, damit die Menschenwürde und das
Persönlichkeitsrecht vorbildlich gestärkt und zugleich deutlich
gemacht, dass Gesetze für die Menschen da sind und nicht umgekehrt,
und dass sich Gesetze mit fortschreitenden wissenschaftlichen
Erkenntnissen zu wandeln haben. Damit ist einerseits klar, dass
Diskriminierungen überwunden werden müssen, andererseits aber auch,
dass künftig nicht jedwede neue gesellschaftliche, in Sonderheit
sexuelle oder medizinische Denkrichtung wie von selbst
grundgesetzlichen Schutz beanspruchen könnte. Vor diesem Hintergrund
muss es schon irritieren, wenn die mit viel Vorschusslorbeeren in ihr
Amt gestartete Familienministerin Franziska Giffey (SPD) davon
spricht, geschlechtliche Vielfalt müsse gestärkt werden. Was genau
meint sie mit "Vielfalt"? Noch merkwürdiger mutet es an, wenn die
Grünen und die "Bundesvereinigung Trans*" darüber klagen, dass für
eine Änderung des Personenstandes ein ärztliches Attest vorgelegt
werden müsse. Ärztliche Atteste, wenngleich meist einfacherer Art,
müssen bei enorm vielen Gelegenheiten vorgelegt werden. Ist das etwa
diskriminierend? Nicht zuletzt: Wenn ein Interessenverband
menschenrechtskonforme Regelungen in einem Gesetz einfach deshalb in
weiter Ferne sieht, weil das Bundesinnenministerium federführend ist,
dann ist das schlicht unverschämt.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Ute Siegfried-Henkel
Senioreditorin Nachrichten
Telefon: 06131/485820
desk-zentral@vrm.de
Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
650099
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zur Debatte über einen "Spurwechsel" für Migranten: Halle (ots) - Zugleich ist der Einwand führender Unionspolitiker,
das locke Migranten ohne Asylrecht an, eine Verdrehung: Ja, es wäre
besser, sie könnten sich in Branchen mit Fachkräftemangel um Jobs
bewerben statt um Asyl. Doch ist es ja gerade die Union, die das
dafür nötige Einwanderungsgesetz aus ideologischen Gründen weiter
blockiert. Es scheint, als würde die Blockade - auch auf Druck der
Wirtschaft - aufweichen. Das löst zwar nicht alle Probleme im
Asylrecht. Aber es wäre ein Anfang des Einzugs der Vernunft.
Pressekontakt: mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu maroden Brücken in Deutschland Halle (ots) - Genua ist nicht überall. Eine vergleichbare
Katastrophe schließen Experten für Deutschland übereinstimmend aus.
In Sachsen-Anhalt kann man gar noch entspannter als beispielsweise im
Westen die Brücken von Autobahnen und Fernstraßen passieren. Fast
alle sind hier wie im Osten generell im Zuge der Verkehrsprojekte
Deutsche Einheit in den vergangenen Jahrzehnten neu gebaut oder
umfassend saniert worden.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de
Original-Content mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Richter ordnen Sami A.s Rückkehr an
Ministerversagen
Thomas Seim Bielefeld (ots) - Mal angenommen, ein Gericht spricht einen
Angeklagten vom Vorwurf eines Sprengstoff-Attentats frei. Die Polizei
aber hält den von ihr weiterhin Verdächtigten einfach fest. Ein Bruch
von Recht und Verfassung. Das geht nicht! Man kann zum Fall Sami A.
stehen, wie man will. Es ist sicher angemessen, den Terror-Verdacht
gegen ihn so zu überprüfen, dass man ihn des Landes verweisen kann,
oder - noch besser - bei bewiesener Schuld für lange Jahre wegsperrt.
Dies entgegen dem Urteil eines Richters zu tun, ist indes ein Bruch mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Genua ist überall
= VON JULIUS MÜLLER-MEININGEN Düsseldorf (ots) - Immer wieder Genua. Die Hauptstadt Liguriens
ist eine lebendige Hafenstadt mit besonderem, schroffem Charme. Immer
häufiger wird die Stadt auch mit Katastrophen in Zusammenhang
gebracht, etwa den regelmäßigen Überschwemmungen, die Stadt und
Umland in Mitleidenschaft ziehen. Zu Buche steht aber auch die
Verschrottung des havarierten Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia im
Hafen der Stadt. Und jetzt die Morandi-Brücke, die mindestens 39
Menschen unter sich begraben hat. Soll dieser Einsturz einen Sinn
haben, dann besteht mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Zweckentfremdung
= VON MILENA REIMANN Düsseldorf (ots) - Wenn man dem Städte- und Gemeindebund glaubt,
werden aus unserem Müll Schulen gebaut. Im übertragenen Sinn
zumindest, denn einige Kommunen, darunter Düsseldorf, lassen sich
Überschüsse von Abwasser- und Müllgebühren in ihren Haushalt
überweisen. Und setzen ihn für andere Zwecke ein. Das Argument, dass
die Kommunen die Überschüsse für Rücklagen bräuchten, falls etwa ein
Kanal kaputtgeht, ist legitim. Doch das Geld stattdessen dazu zu
nutzen, anderen kommunalen Pflichten nachzukommen, ist schlicht
Zweckentfremdung. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|