rbb-exklusiv: Immer weniger Ärzte führen Abtreibungen durch / Bundesärztekammer klagt über zunehmenden Druck von Abtreibungsgegnern
Geschrieben am 23-08-2018 |
Berlin (ots) - Bundesweit gibt es immer weniger Arztpraxen und
Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen.
Die Zahl ist nach einer Berechnung des Statistischen Bundesamtes
für das ARD-Politikmagazin Kontraste seit 2003 um 40 Prozent
zurückgegangen - von 2.000 auf 1.200 Stellen. In einigen Regionen
Deutschlands geraten deshalb immer öfter Frauen in Not, weil sie
keinen Arzt finden, der bei ihnen eine Abtreibung durchführt.
Für die Bundesärztekammer ist der zunehmende Druck militanter
Abtreibungsgegner ein Grund dafür, dass immer weniger Ärzte zu
Abtreibungen bereit sind. "Wir haben großes Verständnis für jeden
Arzt, der unter den derzeit herrschenden Bedingungen keine
Schwangerschaftsabbrüche vornehmen möchte", sagte Dr. Frank Ulrich
Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer gegenüber Kontraste:
"Wir würden sehr begrüßen, wenn die Politik sicherstellt, dass
Ärztinnen und Ärzte betroffene Frauen nach medizinischen Standards
versorgen können, ohne von so genannten "Lebensschützern" diffamiert
und in der Ausübung ihres Berufes zum Teil massiv gestört zu werden."
Die Bundesländer sind gesetzlich dazu verpflichtet, eine
ausreichende Versorgung sicherzustellen. Doch fast die Hälfte von
ihnen erhebt laut Kontraste-Recherchen noch nicht einmal Kontaktdaten
von Gynäkologen, die Abbrüche durchführen. Darunter etwa Länder wie
Baden-Württemberg, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen. Nur Berlin
und Hamburg stellen bislang solche Listen online zur Verfügung. "Die
Länder sind für ein ausreichendes Angebot zuständig, die müssen jetzt
handeln und irgendwas tun. Das endet sonst in einer Katastrophe"
fordert die Geschäftsführerin von pro Familia Bremen.
So gibt es in Großstädten wie Trier oder Hamm mittlerweile keinen
einzigen Arzt, der ungewollt Schwangeren hilft. Der Gynäkologe
Michael Spandau, der in ganz Niederbayern als einziger noch
Abtreibungen durchführt, beschreibt, welche Folgen das für
Betroffene: "Mich rufen Frauen aus Augsburg an, weil sie keinen Arzt
in ihrer Umgebung finden. Über 200 km zu einer Abtreibung fahren zu
müssen, ist für die Betroffenen unzumutbar." Für die Frauen sei das
eine zu große seelische und körperliche Belastung.
Über die Hintergründe berichtet das ARD-Politikmagazin Kontraste
am Donnerstag (23.08.2018) um 21.45 Uhr im Ersten.
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
Kontraste
Das Magazin aus Berlin
Telefon: +49 30 97993 22800
Telefax: +49 30 97993 22809
kontraste@rbb-online.de
http://www.rbb-online.de/kontraste/
Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
651016
weitere Artikel:
- Vorstellung der neuen DIA-50plus-Studie "Einzigartigkeit des Alterns" am 22. August 2018 im Bundesministerium für Gesundheit (FOTO) Erfurt (ots) -
Die neue DIA-50plus-Studie "Einzigartigkeit des Alterns"
präsentierten das Meinungsforschungsinstitut INSA-CONSULERE und das
Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) am 22. August 2018 im
Bundesministerium für Gesundheit. Bundesgesundheitsminister Jens
Spahn bedankte sich bei den Autoren der Studie für ihre wegweisende
Arbeit, die mit ihren vielfältigen Erkenntnissen zu ganz
unterschiedlichen Lebensbereichen und Themenfeldern Politik und auch
Wissenschaft wichtige Hinweise gibt. Spahn weiter: "Die Ergebnisse mehr...
- Rheinische Post: Polizeigewerkschaft sieht im Fall Sachsen arbeitsrechtliche Probleme Düsseldorf (ots) - Der stellvertretende Bundesvorsitzende der
Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, sieht mögliche
arbeitsrechtliche Probleme im Fall eines sächsischen
LKA-Mitarbeiters, der bei einer Pegida-Demonstration Journalisten
bedrängt haben soll. "Im konkreten Fall des sächsischen Mitarbeiters
könnten mögliche arbeitsrechtliche Probleme im Raum stehen, die es
gegebenenfalls aufzuarbeiten gilt", sagte Radek der Düsseldorfer
"Rheinischen Post" (Freitag). "Er darf nach dem Mäßigungsgebot nicht
einfach Parolen grölen oder fragwürdige mehr...
- Wechsel an Behördenspitze - Das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Aachen hat einen neuen Leiter (FOTO) Aachen (ots) -
Mit einer Feierstunde verabschiedete die Präsidentin des
Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der
Bundeswehr, Ulrike Hauröder-Strüning, am 22. August 2018 den Leiter
des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums (BwDLZ) Aachen,
Regierungsdirektor Norbert Berger, offiziell in den Ruhestand.
Gleichzeitig führte sie im Kasino der Donnerberg-Kaserne in
Eschweiler im Beisein zahlreich geladener Gäste aus Politik, Behörden
und Wirtschaft den Nachfolger, Oberregierungsrat Horst-Dieter Pauls
in sein mehr...
- Trennungseltern fordern das Wechselmodell als geseztliches Leitbild Köln (ots) -
Infostand:
25.08.2018 Domplatte (Köln, Roncalliplatz)
02.09.2018 Ehrenamtstag in Köln
09.09.2018 Ehrenwerttag in Aachen
23.09.2018 Weltkindertag in Köln
An den kommenden Wochenenden werden der Kreisverein Köln des
Väteraufbruch für Kinder, die Projektgruppe Doppelresidenz und Papa
Mama auch e.V. über die paritätische Doppelresidenz (Wechselmodell)
informieren. Dabei werden auch Unterschriften für eine Petition an
den Bundestag gesammelt, welche die Einführung der paritätischen
Doppelresidenz als gesetzliches mehr...
- 20. Tag der offenen Tür der Bundesregierung (FOTO) Berlin (ots) -
Unter dem Motto "Hallo, Politik" laden Bundeskanzleramt,
Bundesministerien und Bundespresseamt am 25. und 26. August zu einer
Entdeckungsreise durch ein reichhaltiges Informations- und
Unterhaltungsangebot ein.
Begegnungen mit Regierungsmitgliedern
Die Besucher haben die Möglichkeit, Bundeskanzlerin Angela Merkel
und viele Kabinettsmitglieder aus nächster Nähe zu erleben. So gibt
es in vielen Ministerien die Gelegenheit, mit den
Regierungsmitgliedern zu diskutieren und sie zu befragen. Zusätzlich
lädt mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|