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neues deutschland: Absurde Verrenkung: Um den Pflegenotstand wirklich zu beheben, ist ein Dienstjahr für Geflüchtete der falsche Weg.

Geschrieben am 26-08-2018

Berlin (ots) - Es mag sein, dass Annegret Kramp-Karrenbauer den
ganz Verbohrten in ihrer Partei nur eine vorsichtige Öffnung des
Arbeitsmarkts für Geflüchtete schmackhaft machen will. Doch das
verpflichtende Dienstjahr wird dadurch nicht besser. Man braucht es
weder für alle jungen Menschen, noch für einzelne Gruppen. Die
CDU-Generalsekretärin vermischt mit ihrem Vorschlag zwei Debatten:
die um Einwanderung und die um Pflege, und unternimmt absurde
Verrenkungen, nur um die naheliegendsten Antworten nicht geben zu
müssen. Wer menschenwürdige Pflege für Kranke und Alte absichern
will, muss die Pflegeberufe aufwerten. Doch offenbar will die Union
am Pflegenotstand nicht wirklich etwas ändern, es ist ihr schlicht zu
teuer, weshalb sie lieber über einen Pflichtdienst diskutiert, der
Menschen als billige Arbeitskräfte ausbeutet. Genauso wie
Zivildienstleistende einst, deren Wegfall die Lücken im System erst
sichtbar gemacht hat. Und wer Integration voranbringen will, kann
nicht zugleich Geflüchtete mit Job oder Ausbildungsplatz abschieben,
wie es Unionspolitik ist. Er müsste reguläre Beschäftigung fördern
und Abschlüsse unbürokratischer anerkennen. Integration erreicht man
nicht über Zwangsdienste, Pflichtenkataloge und Bewährungsproben, was
die einzige Sprache ist, die der Union bei Geflüchteten einfällt. Man
erreicht sie mit Offenheit und Absicherung. Denn wer sich willkommen
fühlt in einem Land, der richtet sich auch ein.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


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