Rheinische Post: Nie wieder?
Geschrieben am 29-08-2018 |
Düsseldorf (ots) - Chemnitz wird sich einbrennen in die
Erinnerung. Den brutalen Tod eines 35-Jährigen nehmen Rechtsradikale
zum Anlass, in Massen bedrohlich durch die Straßen zu ziehen und
fremd aussehende Menschen zu jagen. "Nie wieder", lautet das
Versprechen und die Hoffnung von Deutschen seit Ende des Zweiten
Weltkriegs, in dem sich Deutschland versündigt hat. Die Szenen in
Chemnitz lassen düstere Zweifel aufkommen, ob dieses "Nie wieder"
unumstößliches Allgemeingut ist. Wie sonst soll der von Männern in
die Höhe gereckte Hitlergruß verstanden werden, der für die Verehrung
eines Diktators und die blinde Gefolgschaft von Millionen Menschen in
das Verderben steht. AfD-Chef Gauland findet es "normal", wenn
Menschen wie in Chemnitz "ausrasten". Das ist geistige Brandstiftung.
Es ist beschämend, dass der UN-Menschenrechtskommissar auf die dunkle
deutsche Vergangenheit hinweisen muss, wenn er nach Chemnitz blickt.
Hier sind alle aufgerufen, Rechtsextremisten die Stirn zu bieten.
Nicht nur in Sachsen, sondern im ganzen Land, dessen Ansehen durch
die Hetzer von Chemnitz beschädigt ist.
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Rheinische Post
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